Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Blinder Stolz: Thriller (German Edition)

Titel: Blinder Stolz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Und ich habe gesagt: ›Klar, Franklin, geht in Ordnung. Ich kann sie auch vögeln, ohne dass ich mit ihr rede.‹«
    »Heiliger …«
    »Das hast du nicht ernsthaft gesagt.«
    »Ich schwöre dir, Dodge …«
    »Du wolltest es aber echt wissen, was?«
    »Natürlich«, versicherte ihm Dodge. Er hätte ja gegrinst, doch seine aufgeplatzte Lippe schmerzte, als er den Mund verzog. Sein Auge hatte die Farbe einer Aubergine und war nahezu vollständig zugeschwollen. »Ich werde morgen mit Franklins Handschrift im Gesicht zur Arbeit erscheinen, und Crystal wird reumütig sein und sich tausend Mal entschuldigen. Aber unter ihren Riesentitten hämmert ihr kleines Herz, wenn sie daran denkt, dass ich mich nur wegen ihr mit dem großen, bösen Franklin angelegt habe. Und damit sind mir ihr Herz und ihre Loyalität sicher.«
    »Aber er wird ihr doch erzählen, was du über sie gesagt hast. Darüber, dass du sie vögeln wirst.«
    »Und ich werde es abstreiten. Ich werde so tun, als sei ich niedergeschmettert und zutiefst gekränkt, dass sie allen Ernstes glaubt, ich könnte so etwas Gemeines sagen. Meine Gefühle für sie seien doch absolut ehrenhaft und rein.«
    »Ich muss gleich kotzen«, rief einer der Anwesenden.
    »Wie kommen Sie darauf, dass sie Ihnen eher glaubt als Franklin?«, fragte der Captain.
    Trotz der lädierten Lippe trat nun ein Grinsen auf Dodges Gesicht, und er sah sich im Raum um. »Weil sie es will.«
    In diesem Augenblick musste er an Caroline King denken, und sein Lächeln verflog. »Selbst wenn er sich noch so schlimm aufführt, glaubt eine Frau immer noch, ihr Mann sei der Allerbeste«, sagte er, mehr zu sich selbst als zu den anderen.

15
    W ie groß ist die Wahrscheinlichkeit?
    Diese Frage stellte Oren sich bereits fast sein ganzes Leben lang. Wann immer das Schicksal ihm ein besonders gemeines Schnippchen geschlagen hatte, was mit unfairer Regelmäßigkeit geschah, hatte er sich gefragt, wie die Chancen standen, dass genau das passiert war – sofern es so etwas wie Schicksal überhaupt gab.
    Offenbar war die Wahrscheinlichkeit, dass Oren Starks irgendetwas Schlimmes widerfuhr, ziemlich groß, denn das Pech schien ihm regelrecht an den Schuhsohlen zu kleben.
    Der Freitagabend war das reinste Fiasko gewesen. »Der Vorfall im Haus am See«, wie die Medien es bezeichneten, war eine Niederlage desaströsen Ausmaßes gewesen, doch für einen Außenstehenden musste das Ganze geradezu lachhaft wirken: Der Bösewicht macht einen Abgang, indem er die Treppen hinunterfällt. Eine Farce, wie sie im Buche stand.
    Der Angriff auf Ben Lofland konnte durchaus als Streit unter ehemaligen Kollegen abgetan werden. Komisch genug war der Vorfall jedenfalls. Niemand war ums Leben gekommen. Loflands Zustand war nicht einmal sonderlich ernst zu nehmen. Der Vorfall würde eine Reihe unerfreulicher Konsequenzen nach sich ziehen, danach aber im Handumdrehen in Vergessenheit geraten.
    Doch nun war Oren Starks wegen der tödlichen Schüsse auf einen sechzehnjährigen Jungen zur Fahndung ausgeschrieben. Das war eine völlig andere Hausnummer.
    Wie groß war die Wahrscheinlichkeit?
    In ein heruntergekommenes Motel einzubrechen, war ihm wie eine ausgezeichnete Idee vorgekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Zimmer unbelegt bleiben würde, war immerhin bei eins zu acht gestanden. Schließlich hatte es noch sieben andere – freie – Zimmer gegeben!
    Aber nein, Davis Coldare und seine weibliche Begleitung hatten ausgerechnet dieses Zimmer zugewiesen bekommen müssen!
    Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Coldare auch noch ein ehrgeiziger Schüler, ein gefeierter Baseballspieler und ein Sohn, Freund und Klassenkamerad war, den alle schätzten und liebten? Wenn schon jemand durch die Tür dieses Motelzimmers kommen musste, wieso dann nicht ein Junkie, ein Dieb oder ein Pädophiler? In diesem Fall hätte man Oren Starks sogar als Helden feiern können, weil er die Gesellschaft von einem gefährlichen Subjekt befreit hatte.
    Stattdessen suchten nun jeder Polizist und die gesamte Bürgerschaft nach dem herzlosen Mörder eines wunderbaren, einzigartigen Jungen.
    Wie groß war die Wahrscheinlichkeit , dass das junge Mädchen, das die Schießerei mit angesehen hatte, kühlen Kopf bewahrte und den Täter später identifizieren konnte? Es hieß, sie hätte – auf Anhieb – Oren Starks’ Foto aus einer ganzen Reihe von Täteraufnahmen herausgepickt. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, handelte es sich auch noch um

Weitere Kostenlose Bücher