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Blindes Grauen

Blindes Grauen

Titel: Blindes Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Abercrombie
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beschrieb die Frau, die falsche Zeugin.
    Priest verdrehte die Augen. »Oh!«, sagte er. »Also! Teufel, ja. Ich weiß, wer das ist. Das Mädel heißt Stormé Venda. Schreibt man S-T-O-R-M-E mit so einem französischen Akzent über dem E. Aber sie spricht es Stormy, wie stürmisch.«
    »Woher kennen Sie diese Frau?«
    »Nur kurz. Sie hat eine Weile für mich gearbeitet. Ich musste sie feuern.«
    »Sie scheinen ziemlich sicher zu sein, dass sie es ist. Wie sind Sie so schnell zu dieser Erkenntnis gekommen?«
    »Oh, sie wollte nicht bei mir arbeiten. Sie hat sich bei mir anstellen lassen, um mich zu erpressen. Sie hat mir sexuelle Belästigung vorgeworfen, Drohbriefe geschrieben und so weiter. Es war ganz gezielt.«
    »Wie ist die Sache zu Ende gegangen?«
    Joe Priest lächelte und zwinkerte. »Ich habe Leute engagiert. Die haben sich darum gekümmert.«
    »Das klingt, als hätten Sie sie umlegen lassen.«
    »Nicht, dass ich nicht in Versuchung gewesen wäre.« Joe Priest grinste. »Aber: Nein, was ich getan habe, war, ich habe einen Privatdetektiv auf sie angesetzt, ein paar Kameras versteckt, sie in ein paar Situationen gebracht, in denen sie verschiedene Aussagen von sich geben konnte, die den Behauptungen widersprachen, die sie aufstellte. Als das getan war, habe ich den Rest meinen Anwälten überlassen.« Er rieb seine Hände aneinander, als würde er sie waschen, dann streckte er sie aus, Handflächen nach oben.
    »Haben Sie ihr Geld gezahlt?«
    Er lachte herzlich. »Ein Mann in meiner Position kann es sich nicht leisten, dass es sich herumspricht, dass man ihn ausnehmen kann.« Sein Lächeln schwand. »Ich hätte mir eher mit einer Kneifzange alle Zähne ziehen lassen, als diesem Mädel auch nur einen Nickel zu geben.«
    »Wissen Sie, wo ich sie finden kann?«
    »Ich kriege das raus.« Joe Priest zog sein Handy heraus, schaute auf die Uhr, wählte. »Es tut mir leid, Detective, ich habe eine Verabredung zum Tennis und ich lege Wert darauf, zu Terminen nie zu spät zu kommen. Aber ich veranlasse, dass man Sie anruft und Ihnen die Informationen über Stormé Venda gibt. Wenn Sie nicht bald von jemand hören, rufen Sie mich an, und ich mache denen die Hölle heißt.« Er zwinkerte mit einem seiner unschuldig blauen Augen, dann verließ er den Raum.
    Gooch wandte sich an Lane Priest. »Was ist mit dem Hasen? Bevor Ihr Mann kam, wollten Sie etwas wegen des Hasens sagen.«
    Lane runzelte die Stirn. »Wollte ich?« Ihre Finger huschten über die Oberfläche auf der Vorderseite ihres elektronischen Organizers. Gooch vermutete, dass sie wissen wollte, wie spät es war.
    »Ich glaube schon.«
    Sie schaute nachdenklich. »Ja«, sagte sie schließlich. »Ich habe niemandem von diesem Hasen erzählt. Niemandem. «

10
    MeChelle überlegte wieder, wie sie fliehen könnte. War da überhaupt jemand, der sie bewachte? Ganz offensichtlich war die Stimme aufgenommen. All diese komischen Pausen jedes Mal, wenn die Stimme über Zeiten sprach – zehn Stunden … und … neun … und … zwanzig Minuten – wurden offensichtlich durch den Computer verursacht, der die Worte zusammenfügte.
    War hier möglicherweise alles automatisch gesteuert? Vielleicht gab es irgendwelche Schalter, die die Computernachrichten starteten? Nachricht eins wurde abgespielt, wenn sie aufstand. Nachricht zwei, wenn sie die Schachtel mit den Spielzeugen oder Hinweisen oder was auch immer es war, untersuchte. Vielleicht arbeiteten sie mit Laserstrahlen, wie in den Tresorräumen von Banken. Oder vielleicht hatten sie eine computergesteuerte Überwachungskamera, die …
    Nein, obwohl die Stimme bloß eine Aufnahme war, schienen die Botschaften dadurch gesteuert zu werden, was sie sagte oder tat. Als ob irgendwer sie beobachtete und die Botschaften abspielte, wenn sie etwas Bestimmtes machte.
    Nun, es war im Grunde unmöglich, sicherzugehen.
    Das Einzige, was sie sicher wusste, war, dass irgendjemand sich verdammt viel Mühe gemacht hatte, sie hierherzubringen. Was sie am meisten erstaunte, war: Wenn jemand ein Verbrechen aufgeklärt haben wollte, warum kam er dann nicht einfach zur Polizei und meldete es?
    Kontrolle. Er wollte nicht bloß das Verbrechen geklärt haben. Er wollte Kontrolle. Er wollte, dass MeChelle dafür arbeitete.
    Er wollte, dass sie sich quälte.
    »Leck mich doch an meinem schwarzen Arsch«, sagte Me-Chelle.
    Tick. Tick. Tick. Tick.
    Sie sah sich um, sah aber nichts, außer Schwärze. Was jetzt?
    Sie bemerkte, dass sie jetzt, wo das

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