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Blindes Grauen

Blindes Grauen

Titel: Blindes Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Abercrombie
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müssen Sie solide Beweise vorlegen, zulässig vor Gericht.«
    »Was denn – die Mordwaffe? Ein Geständnis des Killers? Was kann man denn in einem verdammten Tag noch zustande bringen?«
    »Um freigelassen zu werden, müssen Sie solide Beweise vorlegen, zulässig vor Gericht.«
    MeChelle spürte die Welle der Frustration über sie hinweggehen. Das Telefon war im Grunde im Arsch. Und jetzt auch noch das.
    Sie fuhr wieder mit der Hand über die Hinweise, griff sich den Teller. Sie hielt ihn dem Stillen Mann hin. »Was steht da? Dieser Buckel. Ist das eine Nummer oder so?«
    »JSE 4711«, flüsterte er.
    »Hä?«
    »JSE 4711«, wiederholte er.
    Es klang wie … Augenblick mal – der Teller war auch ein Wortspiel. Genau wie King und Priest. Das war’s. Es war kein Teller, sondern ein Schild. Ein Nummernschild!
    Das Telefon klingelte wieder. Sie griff danach.
    »Gooch?«
    »…lo?«
    »Hank, ich habe eine Autonummer.«
    »Eine was?«
    »Autonummer!« Sie schrie jetzt. Als würde das etwas bringen.
    »… wa…«
    »J S E vier sieben eins eins.«
    »Wie bitte?«
    »J S E vier sieben eins eins. Wiederhole. J S E vier sieben eins eins. Wiederhole. J S E vier sieben eins eins.«
    »Ich habe JSE sieben eins eins.«
    »Nein!« Sie schrie wieder. » Vier sieben eins eins. JSE vier sieben eins eins!«
    »JS – eins?«
    »JSE vier sieben eins eins. Es ist ein Nummernschild. Vielleicht ist das der Mörder. Überprüf das Nummernschild.«
    »… wessen …«
    »Der Killer! Ich glaube, es ist der Killer. JSE vier sieben eins eins. Julia. Emil. Siegfried. Vier. Sieben. Eins. Eins. Das ist das Nummernschild des Mörders.«
    Die Leitung wurde unterbrochen. Verdammt! Hatte er die Nummer verstanden oder nicht?
    Es war ihr dritter Anruf in dieser Stunde gewesen. Fünfundvierzig Minuten, bevor sie wieder miteinander sprechen konnten. Danach blieb ihr nur noch eine Stunde.
    Langsam ging ihr der Arsch dann doch auf Grundeis.
    Sie musste sich überlegen, wie sie hier rauskommen wollte. Die Bude abzufackeln – das war nicht so gut gelaufen. Aber vielleicht konnte sie irgendetwas anderes anstellen.

52
    Gooch legte auf, stieg in den Wagen. »Wählen Sie 404-555-3899«, sagte Gooch zu Raymondo.
    »Ja, Sir.« Der junge Mann wählte. »Und wen rufe ich an?«
    »Er heißt Detective Cody Floss. Geben Sie mir einfach das Telefon, wenn er rangeht.«
    Raymondo reichte ihm das Handy.
    »Cody, wo steckst du?«, fragte Gooch.
    »Na ja, ich bin bei der Dienstaufsichtsbehörde. Ich mache mir ein wenig Sorgen, Sir. Sehen Sie …«
    »Bei der Dienstaufsichtsbehörde! Wieso sorgst du nicht dafür, dass diese Anrufweiterschaltung funktioniert?«
    »Ich habe getan, was ich konnte. Aber schließlich haben sie – äh, sie haben gesagt, wenn ich nicht mitkomme, würden sie mich in Handschellen abführen.«
    Der Junge hätte sich in dem Zimmer verbarrikadieren sollen, wenn das nötig gewesen wäre. Aber das konnte Gooch jetzt auch nicht mehr ändern. »Hast du da einen Computer?«
    »Ja, ich glaube schon, aber …«
    »Du musst eine Autonummer für mich nachschlagen, J S irgendwas 4711.«
    »Äh, Sie meinen also JSA, JSB, JSC, JS … Sir, das sind sechsundzwanzig Kennzeichen!«
    »Falls Sie nicht in letzter Zeit Buchstaben zum Alphabet hinzugefügt haben, ja, sechsundzwanzig. Anschließend möchte ich, dass du die Besitzer im Vorstrafenregister nachschlägst und überprüfst, ob du …« Plötzlich fiel Gooch etwas ein. Der Typ, der ihn in der Senke hinter dem Fuzzy’s angegriffen hatte, war einen blauen Ford F-150 gefahren. Vielleicht war es der richtige Typ?
    »Egal«, sagte Gooch. »Bevor du die Vorstrafen durchgehst, such nach einem blauen Ford F-150. Ruf mich an, sobald du mehr weißt.«
    »Sir, ich habe kein Passwort für die Computer in der Dienstaufsichtsbehörde.«
    »Dann sollen sie es dir sagen, verdammt!«
    Gooch gab das Handy zurück an Raymondo.
    »Walter«, sagte Gooch, »wie weit bist du mit den Adressen?«
    »Die Nächste ist nur ein paar Meilen entfernt – 936 Grayson Street. In der Nähe der Georgia Tech.«
    Zur 936 Grayson Street zu fahren, dauerte endlos lange. Selbst mit Blaulicht und Sirene kam Gooch nicht so schnell voran, wie es ihm lieb gewesen wäre.
    Aber schließlich kamen sie an – es war eine Gegend mit lauter kleinen Schachtelhäusern, ein paar jüngere Leute, dazu Arbeiter der niedrigsten Gehaltsklasse. Vor fünf Jahren musste das eine verdammt miese Gegend gewesen sein. Jetzt war sie nur noch einigermaßen mies.
    »936?«,

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