Blindes Vertrauen
âºWasmacht-er-jetztâ¹-Stories. Dabei hatâs zwischen uns gleich gefunkt, verstehen Sie? Er ist mir nach Washington nachgereist. Aber bevor ich die Story über ihn produzieren konnte, bin ich rausgeflogen. Und jetzt zeigt sich, daà er vielleicht gefährlicher ist, als ich dachte.«
»Sie haben ihn für gefährlich gehalten?«
Barrie schenkte dem Agenten ein engelhaftes Lächeln. »Für meine Libido.«
»Oh.«
»Hat Bondurant sich jemals feindselig über Mr. Martin oder den Präsidenten geäuÃert?«
»Nein. Ãbrigens hat er den Präsidenten erst vor kurzem besucht.« Sie kniff ein Auge zu. »Aber das wiÃt ihr Jungs sicher längst, oder?«
»Sie haben seit gestern nachmittag nichts mehr von Bondurant gehört?«
»Nein. Tut mir leid. Kann ich jetzt fahren? Ich halte mich nicht gern auf Friedhöfen auf.« Sie schloà die Fahrertür auf. »AuÃerdem kann ich Ihnen wirklich nicht mehr erzählen. Die Affäre mit Mr. Bondurant hat zwar nicht lange gedauert, aber sie gehört zu den Fehlentscheidungen, die ich in letzter Zeit getroffen habe. Einige der Sachen, die ich mir in aller Ãffentlichkeit geleistet habe, haben Sie sicher mitbekommen. Die hier möchte ich so schnell wie möglich vergessen.«
»Sollte er sich wieder bei Ihnen meldenâ¦Â«
»Das tut er nicht. Als ich ihn aufgefordert habe, er solle verschwinden, hat er mit der typischen Männermasche angefangen. Sie wissen schon â âºWas fällt dir ein, einem tollen Mann wie mir den Laufpaà zu geben?â¹Â«
»Sollte er sich wieder melden, rufen Sie uns bitte an.«
»Klar, wird gemacht.« Barrie steckte die Karte, die der FBI-Agent ihr gab, in ihre Handtasche. »Ich will seinetwegen keine Schwierigkeiten bekommen. Wenn er sich wieder meldet, erfahren Sie es sofort.«
Sie bedankten sich für ihre Auskünfte und gingen zu ihrem Dienstwagen zurück. Barrie sah ihnen ohne feindselige Gefühle nach. Die beiden gehörten zu den guten Kerlen. Sie führten aus, was ihre Vorgesetzten angeordnet hatten. Sie ermittelten streng nach Vorschrift.
Im Gegensatz zu dem Ãberwachungsteam rund um Dailys
Wohnblock. Es hatte das Haus noch nicht gestürmt, um nach Gray zu fahnden, was ihren Verdacht bestätigte: Diese »Agenten« gehörten zu Merritts FBI-Privatarmee, die von Spencer Martin befehligt wurde. Und der wollte nicht, daà Gray aufgespürt und vernommen wurde.
Der Präsident oder sein Berater konnten diesen Männern jederzeit befehlen, in Dailys Haus zu marschieren und die darin lebende kümmerliche Gruppe von Saboteuren auszuschalten. Warum hatten sie es noch nicht getan?
Das war eine Frage, die sie alle drei quälte. Gray schien zu glauben, man lieÃe sie vorläufig in Ruhe, weil Spencer und der Präsident etwas anderes, etwas viel GröÃeres planten, in dem Barrie, Daily und er sich verfangen würden.
Sie fürchtete, daà er recht hatte.
38. Kapitel
Daily winkte den Hippie heran, der an einer belebten Kreuzung Rosen verkaufte. In weniger als fünf Sekunden lag der Mann auf dem Boden vor dem Rücksitz, und Daily fuhr bei Grün weiter.
»Klasse gemacht, Daily«, sagte Gray, während er Stirnband und Perücke abstreifte. »Sie sind drei Fahrzeuge hinter dir, aber der Bus schirmt uns völlig ab.«
»Ich bekomme langsam Ãbung«, antwortete Daily. »Wie läuft das Blumengeschäft?«
»Echt gut. Ich gebe es nur ungern auf. Wer ist das?« fragte er und deutete auf Dailys Beifahrerin.
»Ich nenne sie Dolly.«
Dolly war eine Aufblaspuppe mit weit aufgerissenen Augen. Sie trug eine Jacke, die Barrie gehörte, und eine rot-braune Perücke, die noch verfilzter war als Grays Hippiezöpfe. Der straff angezogene Dreipunktgurt fixierte sie auf dem Beifahrersitz.
»Das soll ich sein«, sagte Barrie, die sich in der anderen Ecke des Rücksitzes zusammenkauerte.
Ohne den Kopf zu sehr zu heben, musterte Gray die Puppe genauer. »Sieht dir ziemlich ähnlich.«
»Freut mich, daà du das sagst«, behauptete Barrie gelassen. »Da braucht es mir nicht mehr leid zu tun, dich beim FBI runtergemacht zu haben.« Sie berichtete, wie sie nach Howies Beisetzung abgefangen worden war.
»Das war, bevor Armbruster seinen Irrtum eingestanden hat und die Fahndung nach dir abgeblasen wurde. Ich weià nicht, wie du ihn
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