Blindes Vertrauen
rumgekriegt hast, aber es hat funktioniert. Heute
abend hat er auf allen Kanälen behauptet, das Ganze sei ein unglückliches MiÃverständnis gewesen. Er hat angedeutet, an allem sei sein Stab schuld, dessen Effizienz jetzt überprüft werden soll. Merritt hat der Nation durch den Senator versichern lassen, Spencer Martin sei damit beschäftigt, eine âºdelikate persönliche Angelegenheitâ¹ abzuwickeln.«
»Womit zwischen Hämorrhoidektomie und Hochverrat alles abgedeckt wäre.«
»Stimmt. Und daà er seine Tätigkeit im WeiÃen Haus wiederaufnehmen werde, sobald diese Angelegenheit geklärt sei. Clete wurde von einigen seiner Kollegen mild kritisiert, aber er hat ihren Tadel gutmütig grinsend weggesteckt.«
»Erzähl ihm von deinem Anruf aus dem Justizministerium.« Daily fuhr wie vereinbart ziellos durch Washington und versuchte, ihre Verfolger abzuschütteln, aber er hörte auch bei ihrem Gespräch zu.
»Hat deine Quelle angerufen?«
Sie nickte. »Ich bin angepiepst worden und habe zurückgerufen, aber statt mir zu erzählen, was ich bereits wuÃte â daà man die Fahndung nach dir abgeblasen hat â, wollte meine Quelle selbst Informationen haben.«
»Zum Beispiel?«
»Zum Beispiel: âºWas zum Teufel ist los?â¹ Ende des Zitats. Wegen dieses Durcheinanders mit Armbruster und Yancey und der FBI-Kriminalabteilung sind heute nachmittag alle ziemlich gereizt. Aber das tut mir offen gestanden gut.« Sie grinste ihn frech an. »Also, Honey, das warâs von meiner Seite aus. Wie war dein Tag?«
»Ich habe Tabor House gefunden.«
Â
Für den Fall, daà Gray herausbekommen hatte, wo die Klinik lag, hatten Barrie und Daily bereits Vorbereitungen getroffen.
»Glaubst du, daà du die Verfolger abgehängt hast, Daily?«
»Vor ungefähr fünf Minuten.«
»Aber ins Auto kann ein Peilsender eingebaut sein«, sagte Gray. »Daà ich keinen gefunden habe, heiÃt nicht, daà der Wagen sauber ist. Wir müssen uns beim Autowechsel beeilen.«
Daily folgte Grays Anweisungen und fuhr in ein Parkhaus, in dem Gray auf der zweiten Ebene einen anderen Wagen stehen hatte. Barrie und Gray stiegen aus. Auch Daily stieg aus und lieà den Motor seines Wagens laufen. »PaÃt gut auf euch auf«, sagte er zum Abschied.
»Ich mache mir mehr Sorgen um dich als um uns«, erklärte Barrie ihm. »WeiÃt du bestimmt, daà dein Sauerstofftank voll genug ist?«
»Ja.«
»Fahr spazieren, geh irgendwo essen, benimm dich ganz natürlich«, forderte Gray ihn auf. »Sieh zu, daà sie ein paar Stunden lang beschäftigt sind, aber geh kein Risiko ein. Geh kein Risiko ein.«
»Ich weiÃ, ich weië, wehrte Daily mürrisch ab. »Wir haben alles ein dutzendmal besprochen. Ich weiÃ, was ich zu tun habe.«
»Du schaffst es«, versicherte Gray ihm. »Komm, Barrie.«
Sie zögerte noch und wünschte sich, Daily sähe weniger gebrechlich aus. Spionageabwehr und ein Sauerstoffgerät schienen ganz und gar nicht zusammenzupassen. »Wir kommen auf jeden Fall vor Tagesanbruch zurück. Ich sehe nach dir, sobald ich kann. Versprich mir, vorsichtig zu sein.«
»Ich bin bestimmt vorsichtig.«
»Und daà du nett zu Dolly bist.«
»Ach, mit der ist gut auszukommen. Sie nörgelt nicht.«
»Und daà du sofort heimfährst, wenn du dich schlecht fühlst.«
»Versprochen.«
»Das versprichst du, aber du tust es nicht«, sagte sie mit wachsender Besorgnis. »Da bin ich mir sicher.«
»Barrie!« rief Gray vom Fahrersitz des anderen Wagens aus. »Wir müssen los!«
»Hau ab, sonst verdirbst du Grays ganzen Plan«, forderte Daily sie auf.
Er wollte sich in sein Auto setzen, aber sie umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. »Du bist mein bester Freund, Daily«, flüsterte sie. »Lebenslänglich.«
»Ja, ja«, sagte er verdrieÃlich. Diesmal lieà sie zu, daà er sie wegschob, aber seine Brüskheit konnte sie nicht täuschen. Sein Widerstreben gegen diesen Abschied war ebenso groà wie ihres, was Barrie mit düsteren Vorahnungen erfüllte.
»Daily â¦Â«
»Ich komme zurecht.« Er rutschte hinters Lenkrad.
Sie nickte und schloà seine Autotür. Sie suchte nochmals seinen Blick, aber Daily sah angelegentlich nach vorn,während
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