Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
dieses Versprechen auch.
    Aber falls sie glaubte, eine hemmungslose kleine Bumserei werde seine Position schwächen, hatte sie sich gründlich getäuscht. Er war jetzt nur noch zorniger darüber, daß sie in
sein Heim eingedrungen war und seine Intimsphäre verletzt hatte. Sie hatte sich seine Verachtung verdient.
    Er trank seinen Kaffee aus, nahm eine Kasserolle und eine Pfanne aus dem Regal und stellte sie auf den Herd. Dann holte er eine Büchse Chili aus der Speisekammer, machte sie auf und kippte den Inhalt in die Kasserolle. Schließlich schlug er Eier in eine Schüssel. Nachdem er sie mit einem Schneebesen durchgerührt hatte, goß er sich Kaffee nach und trank einen Schluck, während das Chili auf kleiner Flamme zu brodeln begann.
    Â»Darf ich?« Sie hielt einen leeren Becher hoch.
    Â»Klar doch. Schließlich haben Sie ihn selbst gekocht. Ich will nicht daran schuld sein, wenn Sie nachher am Steuer einschlafen.«
    Ihm fiel auf, wie klein ihre Hände waren, die den großen Kaffeebecher umfaßten. Als sie seinen Blick spürte, sah sie zu ihm auf. »Ich möchte mich dafür entschuldigen, daß ich Sie geschlagen habe. Ich habe vorher noch nie jemanden geschlagen. Sie sind ein sehr provozierender Typ, Mr. Bondurant.«
    Â»Das höre ich nicht zum ersten Mal.« Er rührte das Chili um. »Wie haben Sie mich aufgespürt?«
    Â»Durch Informanten in Washington. Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich war diskret.«
    Â»Ich mache mir nie Sorgen, Miss Travis. Miss stimmt doch? Oder haben Sie vorhin Ehebruch verübt?«
    Diese Frage ärgerte sie mehr als das Ereignis selbst oder seine früheren Beleidigungen. Ihre Augen blitzten vor Zorn. »Nein, ich habe keinen Ehebruch verübt. Auf diesem Gebiet haben Sie bestimmt weit mehr Erfahrung. Und außerdem können Sie mich einfach Barrie nennen.«
    Gray drehte sich wieder zum Herd um, warf ein Stück Butter in die Pfanne und zündete das Gas darunter an. Während er zusah, wie die Butter zerlief, überlegte er, wie er Barrie loswerden
konnte, ohne sie körperlich ins Freie zu befördern. Relativ mühelos hätte er ein halbes Dutzend Methoden aufzählen können, einen Mann lautlos, augenblicklich und schmerzlos zu töten. Aber der Gedanke, gegen eine Frau Gewalt anzuwenden, war ihm zuwider.
    Â»Eine schöne Ranch haben Sie da«, meinte sie und riß ihn damit aus seinen Überlegungen.
    Â»Danke.«
    Â»Wie viele Hektar?«
    Â»Ungefähr fünfhundert.«
    Â»Sie leben hier allein?«
    Â»Bis heute morgen.«
    Â»Mir ist aufgefallen, daß es hier in der Nähe eine Kleinstadt namens Bondurant gibt. Hat die…«
    Â»Nein. Das ist reiner Zufall.«
    Â»Halten Sie auch Vieh? Außer den Pferden draußen auf der Koppel?«
    Â»Ich habe eine kleine Rinderherde.«
    Â»Aha, daher kommt also das viele Fleisch in Ihrem Gefrierschrank.«
    Gray drehte sich um und starrte sie durchdringend an.
    Â»Ich habe ein Glas Wasser getrunken und ein paar Eiswürfel hineingeworfen«, sagte sie mit leicht trotzig vorgerecktem Kinn.
    Â»Was haben Sie noch entdeckt, während Sie hier herumgeschnüffelt haben?«
    Â»Ich habe nicht herumgeschnüffelt!«
    Er wandte sich ab von ihr, verteilte die zerlassene Butter in der Pfanne und kippte die Eier hinein. Dann steckte er zwei Scheiben Brot in den Toaster, nahm einen Teller aus dem Schrank und rührte die Eier mit einer Spatel, bis sie seinem Geschmack entsprachen. Er häufte etwa die Hälfte des Rühreis
auf seinen Teller, tat mit einem Schöpflöffel brodelndes Chili darauf und würzte alles reichlich mit Tabasco-Sauce. Wie auf ein Stichwort sprang in diesem Augenblick der Toast hoch. Er legte die beiden Scheiben auf seinen Teller, nahm eine Gabel mit und setzte sich mit seinem Frühstück an den Küchentisch.
    Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete Gray, wie sie näher kam. Sie ließ sich ihm gegenüber nieder. Er ignorierte sie und schaufelte mehrere Gabeln Rührei in seinen Mund. Erst als er eine Pause machte, um einen Schluck Kaffee zu trinken, fragte er: »Hungrig?«
    Â»Ein bißchen.«
    Â»Wollen Sie auch was?«
    Sie betrachtete zweifelnd seinen Teller. »Ich weiß nicht recht …«
    Er zuckte mit dem Schultern. »Steht alles auf dem Herd.«
    Barrie stand auf und kam kurze Zeit später mit einer kleineren Portion seines

Weitere Kostenlose Bücher