Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Nasenspitze. »Was ist, wenn wir zu spät dran sind? Wenn sie bereits mit Gray gesprochen, wenn er ihr irgend etwas erzählt hat …«
    Â»Dann haben wir ein potentielles Problem«, sagte Spencer.
    Â»Im Vorfeld eines Wahljahrs können wir nicht mal ein ›potentielles‹ Problem brauchen.«
    Â»Ganz meine Meinung.« Spencer suchte Merritts Blick. »Ich glaube, wir müssen sicherstellen, daß die Reporterin den Mund hält.«
    Der Präsident nickte, dann joggte er weiter. »Tu, was du für notwendig hältst.«
    Spencer hielt mit ihm Schritt. »Ich kümmere mich umgehend darum.«

13. Kapitel
    Â»Willst du mich verscheißern? Das FBI?«
    Â»Doch, das hat Howie gesagt.« Barrie beobachtete sich im Spiegel, während sie in ihrem Motelzimmer in Jackson Hole ein Ferngespräch mit Daily führte. Ließ die schlechte Beleuchtung sie so blaß aussehen – oder lag das an ihrer zunehmenden Besorgnis?
    Â»Zwei FBI-Agenten sind bei WVUE aufgekreuzt und haben ihn über mich ausgefragt.« Sie berichtete Daily, was Howie ihr von dieser Befragung erzählt hatte. »Er hat sich fast in die Hose gemacht. Buchstäblich. Du hättest hören sollen, wie er mir das in allen Einzelheiten erzählt hat!«
    Â»Das ist nicht zum Lachen, Barrie.«
    Ein weiterer Abwehrmechanismus, den sie in ihrer Kindheit entwickelt hatte, war ihr süffisanter Humor. Diesmal konnte jedoch selbst ihr Witz nichts gegen den Ernst der Lage ausrichten. Sie hatte gehofft, Daily werde ihre Befürchtungen zerstreuen. Statt dessen verstärkte er sie noch. »Was steckt deiner Meinung nach dahinter?«
    Â»Ich denke, daß du einige Leute nervös gemacht hast.«
    Â»Welche Leute?«
    Â»Vielleicht bloß Dalton Neely. Deine ständigen Anrufe haben den Pressesprecher aufgebracht – schließlich legen sie den Verdacht nahe, er sage in bezug auf den Gesundheitszustand der First Lady nicht die volle Wahrheit. Um endlich Ruhe vor dir zu haben, hat er dir das FBI auf den Hals gehetzt.«
    Â»Oder?«
    Â»Oder«, fuhr Daily seufzend fort, »die Anweisung kann
direkt aus dem Oval Office gekommen sein. Hatte Howie irgendeine Theorie?«
    Â»Die Agenten haben Jenkins und ihm erklärt, es handle sich um eine Routineuntersuchung, und Howie hat ihnen erzählt, mein Interesse für Mrs. Merritt sei eine nette Folge meines Interviews.«
    Â»Haben sie ihm das abgenommen?«
    Â»Anscheinend. Vermutlich ist die Sache damit erledigt.«
    Â»Vermutlich.«
    Nach kurzer Pause stellte sie fest: »Daily, wir sind uns über einen Punkt einig, an den wir beide nicht glauben.«
    Danach herrschte erneut Schweigen. Der einzige Laut, der aus dem Hörer drang, war Dailys keuchender Atem. Schließlich sagte er: »Das hätte ich fast vergessen – wie war Bondurant?«
    Ihr Herz vollführte einen fehlerlosen Kopfsprung. Wie Bondurant war? Im Bett oder außerhalb? Im Bett war er atemberaubend gut. Außerhalb … »Nicht anders, als ich erwartet hatte. Feindselig. Schweigsam.«
    Â»Hat dich nicht mit offenen Armen empfangen, was?«
    In gewisser Beziehung hatte er genau das getan. »Na ja, nicht gerade.«
    Â»Hat er etwas zur Aufklärung beigetragen?«
    Â»Nichts. Jedenfalls nicht absichtlich. Ich bin überzeugt, daß Vanessa und er eine intensive Beziehung miteinander hatten. Zumindest von seiner Seite aus.«
    Â»Glaubst du, daß sie das Unaussprechliche getan haben?«
    Â»Kann ich nicht sagen, aber er hängt noch sehr an ihr. In einem unvorsichtigen Augenblick hat er beklagt, was sie durchmachen muß. Ich vermute, daß er ihren Schmerz über den Tod ihres Kindes gemeint hat.«
    Â»Keine Vermutungen, Barrie! Hörst du mir nicht zu? Lernst du nichts dazu? Nur Tatsachen zählen.«

    Â»Nun, ich fahre nicht zurück, um es noch mal mit ihm aufzunehmen, falls du das vorschlagen wolltest. Er hat gesagt, ich soll die Story vergessen – oder wenigstens ihn. Und letzteres habe ich vor. Ich bekomme meine Story. Aber ich bekomme sie ohne Bondurant.«
    Â»Was ist eigentlich los mit dir?«
    Â»Was soll mit mir schon los sein? Nichts!« Gott, sie würde sterben , wenn Daily jemals herausbekäme, wie sie ihre journalistische Integrität und Objektivität für ein paar Minuten sexueller Seligkeit geopfert hatte.
    Â»Okay«, sagte er, ohne überzeugt zu sein.

Weitere Kostenlose Bücher