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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gesehen. Ihr Lithiumspiegel ist genau richtig.«
    Â»Dann traue ich dem Labor nicht, denn diese Werte können unmöglich stimmen.«
    Georges Herz hämmerte gegen seine Rippen. Seine Knie waren wachsweich, sein Puls pochte hinter seinen Augen, und er wußte, daß sein Gesicht rot angelaufen war.
    Er beherrschte sich mühsam und sagte steif: »Ihre Dienste werden nicht länger benötigt, Mrs. Gaston. Bitte packen Sie sofort Ihre Sachen. Ich sorge dafür, daß Sie noch heute abend nach Washington zurückgefahren werden.«
    Sie legte sich eine Hand mit gespreizten Fingern auf die Brust.
    Â»Sie schmeißen mich raus?«
    Â»Sie passen nicht länger in Mrs. Merritts Behandlungsprogramm. Wenn Sie jetzt so gut sein wollen…«
    Sie schüttelte widerspenstig den Kopf und griff nach Vanessas Hand. »Ich gehe aber nicht, Doktor. Sie ist auch meine Patientin. Ich weigere mich, sie in diesem Zustand allein zu lassen. Wenn Sie meine ehrliche Meinung hören wollen, ist sie vergiftet und steht kurz vor dem Kollaps.«

    Â»Wenn Sie nicht freiwillig gehen, bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie gewaltsam hinauswerfen zu lassen.«
    Er durchquerte mit raschen Schritten den Raum, riß die Tür auf und rief nach den Secret-Service-Agenten.

20. Kapitel
    Â»Barrie Travis?«
    Â»Am Apparat. Wer sind Sie?« Barrie verstopfte ihr freies Ohr mit dem Zeigefinger, um die leise Frauenstimme trotz des Lärms in der Redaktion verstehen zu können.
    Â»Wissen Sie über Highpoint Bescheid?«
    Barrie war sofort hellwach. »In welcher Beziehung?«
    Â»Dort ist was passiert.«
    Â»Können Sie sich nicht deutlicher ausdrücken?«
    Â»Nein. Ich weiß nicht genug. Ich darf nicht mehr sagen.« Die Verzweiflung in ihrem Tonfall war unüberhörbar. »Jemand müßte feststellen, was dort draußen vor sich geht.«
    Die Anruferin legte auf.
    Barrie wählte die Nummer der Vermittlung. »Hat die Anruferin, die Sie eben durchgestellt haben, ihren Namen genannt oder gesagt, von wo aus sie anruft?«
    Â»Nein, sie hat nur Sie verlangt. Wieder eine Spinnerin?«
    Â»Weiß ich nicht genau. Danke.«
    Barrie sprang auf und griff nach ihrer Umhängetasche. Für heute war sie fertig. Ihre Story für die Abendnachrichten lag sendefertig auf dem Schreibtisch des Produzenten. Kein Mensch würde sie vermissen, wenn sie etwas früher ging.
    In den vergangenen Tagen war es ihr einigermaßen gelungen, ihre Zuschauer – zu denen hoffentlich auch David Merritt gehörte – davon zu überzeugen, daß sie nach dem Verlust ihres Stadthauses weitermachte wie zuvor.
    Der Bericht über die Ursache der Explosion, die ihr Haus in Schutt und Asche gelegt hatte, stand noch aus, aber allem Anschein
nach hatte Barrie keinen Zusammenhang zwischen diesem Ereignis und ihrer Schnüffelei im Privatleben des Präsidenten und der First Lady hergestellt.
    Als sie durch die Redaktion hastete, dachte sie kurz daran, sich einen Kameramann zu schnappen und für den Fall mitzunehmen, daß sich der Tip als brauchbar erwies. Aber sie entschied sich doch für Zurückhaltung. Sie würde einen Camcorder nach Highpoint mitnehmen. Entwickelte sich doch eine Story, konnte sie die Ereignisse wenigstens in Amateurvideoqualität festhalten.
    Aber erst mußte sie eine Möglichkeit finden, in den Landsitz Highpoint hineinzukommen, ohne erschossen zu werden.
    Â 
    Â»Du hast die Stimme nicht erkannt?«
    Â»Habe ich das nicht eben gesagt?« fragte Barrie gereizt. »Nein, Gray, ich habe die Stimme nicht erkannt.«
    Â»Reg dich nicht auf«, warf Daily ein. »Er will doch nur, daß du nicht unbedacht losrennst, das ist alles.«
    Daß Daily sich auf Grays Seite schlug, machte sie wütend. »Ich verlange von keinem, daß er unbedacht mit mir losrennt. Bleibt meinetwegen ruhig hier. Das ist mir völlig egal. Aber ich gehe diesem Hinweis nach.«
    Â»Könnte diese Spinnerin gewesen sein«, sagte Daily. »Diese Charlene.«
    Â»Die war es nicht«, widersprach sie nachdrücklich. »Ich weiß nicht, wer es war, aber sie hat nicht wie irgendeine Spinnerin geredet. Ihre Stimme hat kultiviert und gebildet geklungen. Und ängstlich. Ich glaube ihr.«
    Daily ließ nicht locker. »Du hast keinerlei Beweis dafür, daß in Highpoint etwas Ungewöhnliches vorgeht. Wenn du Pech hast, geht es dir wie damals

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