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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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wollen.«
    Â»Er ist hier, weil er glaubt, daß Menschenleben in Gefahr sind«, warf Barrie ein. »Genau wie ich.«
    Armbruster zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Tatsächlich? Wessen Leben? Das von Bundesrichter Green?«
    Obwohl sein Spott schmerzte, blieb sie gelassen. »Sie halten mich vielleicht für nicht sehr glaubwürdig«, antwortete sie, »aber was ich Ihnen erzählen werde, ist die ungeschminkte Wahrheit. Sie können daraus Ihre eigenen Schlüsse ziehen. Einverstanden?«
    Â»Was Sie zu sagen haben, interessiert mich nur, soweit es meine Tochter betrifft.«
    Barrie nahm sich einen Augenblick Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen. »Senator, ich glaube nicht, daß der Tod Ihres Enkels ein Unfall war. Ich glaube, daß der Kleine ermordet wurde, vermutlich erstickt, damit der Atemstillstand als plötzlicher Kindstod ausgegeben werden konnte.«
    Armbruster starrte sie ungläubig an. »Was wollen Sie damit
andeuten, junge Dame? Wenn Sie behaupten wollen, Vanessa habe…«
    Â»David hat ihn umgebracht«, warf Gray rasch ein.
    Der Senator saß unbeweglich da, aber sein Blick wanderte mehrmals zwischen ihnen hin und her. Sekunden später beugte er sich über den Tisch und fauchte: »Sind Sie beide übergeschnappt?«
    Â»Nein«, erwiderte Gray gelassen. »David hat Vanessas Baby ermordet, weil er nicht der Vater war.«
    Â»Verdammt, das ist eine Lüge!« widersprach Armbruster, ohne jedoch die Stimme zu erheben. »Gerade Sie haben kein Recht, moralische Urteile über meine Tochter zu fällen, Bondurant. Ich sollte Sie auf der Stelle abknallen, Sie verleumderischer Dreckskerl!«
    Grays Miene verhärtete sich. »David hat Vanessas Baby nicht gezeugt. Er kann es nicht gezeugt haben. Er hat eine Vasektomie bei sich vornehmen lassen. Schon vor Jahren.«
    Diese Mitteilung verblüffte Barrie nicht weniger als den Senator. Gray ignorierte ihren halblauten Ausruf und konzentrierte sich ganz auf Armbruster. »Davon hat niemand gewußt, Clete. Nicht mal Vanessa. Vor allem nicht Vanessa. Sie hat jahrelang versucht, ein Kind zu empfangen, und dieser Dreckskerl hat ihr nie gesagt, daß er sterilisiert ist. Es hat ihm ein perverses Vergnügen bereitet, Monat für Monat zu beobachten, wie sie beim Einsetzen ihrer Periode am Boden zerstört war.«
    Barrie starrte Grays Profil an. Sie wußte zwar, daß er ein komplexer Mensch war, aber jetzt begann sie sich zu fragen, wie viele Facetten er wohl noch aufweisen mochte. Immer wenn sie glaubte, wirklich alle zu kennen, fiel das Licht auf eine neue.
    Â»David Merritt hat sich nie einer Vasektomie unterzogen, das hätte ich erfahren«, widersprach der Senator. »Sie lügen.«

    Â»Mir ist es egal, ob Sie mir glauben oder nicht, Clete. Ich sage Ihnen nur die Wahrheit. David konnte kein Kind zeugen, aber Vanessa hat das erst erfahren, als sie schwanger wurde und es ihm erzählt hat.«
    Clete starrte ihn weiter mißtrauisch an, aber Barrie merkte, daß seine feindselige Haltung etwas aufzuweichen begann. »Woher wissen Sie das alles?« fragte er Gray.
    Â»Vanessa hat es mir am Telefon erzählt.«
    Diese Mitteilung verblüffte Barrie. Sie hatte angenommen, mit Grays Wegzug nach Wyoming sei seine Verbindung zu Vanessa abgerissen. Diesen Eindruck schien auch der Senator gehabt zu haben. Er wirkte so überrascht wie sie.
    Â»Sie hat mich weinend angerufen«, berichtete Gray weiter. »Ich sollte ihr raten, was sie tun sollte.«
    Â»Also war das Kind von Ihnen«, stellte Armbruster fest.
    Â»Darum geht es hier nicht.«
    Â»Darum geht es doch!«
    Die beiden Männer starrten sich an – Clete vorwurfsvoll, Gray trotzig. Schließlich fragte er: »Wollen Sie den Rest hören oder nicht?«
    Armbruster machte eine ungeduldige Handbewegung.
    Â»Obwohl die Medien das Gegenteil behauptet haben«, sagte Gray mit einem Blick zu Barrie hinüber, »hat David durchgedreht, als Vanessa ihm erzählt hat, sie sei schwanger, weil damit in seinen Augen ihre angebliche Affäre mit mir bewiesen war. Sie wissen, wie empfindlich David auf die geringste Kränkung reagiert, also können Sie sich vorstellen, was für eine Szene er Vanessa gemacht hat.«
    Â»Himmel«, fuhr Gray seufzend fort und schüttelte dabei den Kopf. »Er hat ihr in diesen neun Monaten tagtäglich das Leben zur Hölle gemacht. David mußte

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