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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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drinnen?«
    Â»Nein.«
    Â»Verdammter Lügner!« Er schob den Arzt beiseite, aber Allan hielt ihn am Ärmel fest.
    Â»Senator, bitte. Ich darf Sie da nicht reinlassen. Nicht bevor der Leichenbeschauer da war.«
    Armbruster gab einen Laut von sich, der wie ein ersticktes Schluchzen klang. Gray packte den Arzt am Revers seiner Jacke und stieß ihn gegen die Wand. »Sie Schwein! Dafür kommen Sie auf den elektrischen Stuhl – wenn ich Sie nicht vorher totschlage!«
    Von der Nachtschwester alarmierte Angehörige des Krankenhauspersonals waren am Ende des Korridors zusammengelaufen, aber nicht einmal der Chef des Sicherheitsdienstes war mutig genug, um einzugreifen.
    Armbruster öffnete die Tür, die Dr. Allan bewacht hatte. Dann blieb er wie angenagelt auf der Schwelle stehen und tastete haltsuchend nach dem Türrahmen. Vor ihm an der Wand unter dem Fenster stand die fahrbare Krankentrage. Die Haltegurte waren gelöst worden und hingen herab. Die leblose Gestalt war mit einem blauen Laken bedeckt.
    Â»O Gott!« Seine Stimme klang wie zerreißender Stoff.
    Er stieß sich von der Tür ab und wankte über den gefliesten
Boden. Barrie und Gray hielten sich links und rechts von ihm, um ihn notfalls stützen zu können. George Allan folgte ihnen in den Raum. Seine erregten Proteste verhallten ungehört.
    Als sie die Krankentrage erreichten, stand Armbruster einfach nur da und starrte das blaue Laken an. Seine großen Hände hingen schwer herab.
    Â»Clete?« fragte Gray.
    Der Senator nickte. Gray faßte das Laken an zwei Ecken an und schlug es zurück.
    Allen entrang sich ein lautes Seufzen, als sie ins Gesicht der Toten starrten: Schwester Jayne Gaston.

23. Kapitel
    Â»Jayne Gaston war die Krankenschwester, die Dr. Allan eingestellt hatte, um Vanessa pflegen zu lassen, während sie sich in Highpoint erholt hat.« Barrie lag auf dem Feldbett, auf dem Cronkite immer geschlafen hatte, wenn sie ihn zu Daily mitgenommen hatte. Sie war dabei, Daily die Ereignisse der vergangenen Nacht zu schildern. Ȇbrigens, vielen Dank, daß du mich nicht rausgeworfen hast«, fügte sie hinzu.
    Â»Wo solltest du sonst hin?«
    Â»Eben das wollte ich damit sagen. Ich bin ein Paria. Hätte ich Lepra, könnte ich nicht aggressiver gemieden werden. Vielleicht sollte ich mir eine Glocke umhängen, um die Leute davor zu warnen, daß ich die Straße entlangkomme.«
    Â»Nicht sehr witzig«, sagte Daily mürrisch.
    Â»Da hast du recht.« Ungeweinte Tränen ließen ihre Stimme noch heiserer klingen. »Also zurück zur letzten Nacht. Jayne Gaston scheint gestern nachmittag in Dr. Allans Wochenendhaus in Highpoint einen Herzstillstand gehabt zu haben. Er hat sofort versucht, sie wiederzubeleben, aber alle Bemühungen waren vergeblich.«
    Eine Zeitlang war Dailys Keuchen das einzige Geräusch in dem kleinen, vollgestopften Zimmer. Überall lagen die Sachen herum, die Barrie nach der Explosion ihres Hauses gekauft hatte. Die meisten Kleidungsstücke steckten noch in Einkaufstaschen. Daily saß am Fußende des Feldbetts und hatte Barries bestrumpfte Füße auf seinen Oberschenkeln liegen. Ohne richtig bei der Sache zu sein, massierte er ihr die Füße.
    Â»Warum haben sie mit der Überführung der Leiche bis nach
Einbruch der Dunkelheit gewartet, wenn die Krankenschwester schon nachmittags gestorben ist?« fragte er.
    Â»Dr. Allan mußte erst Vanessas Rücktransport nach Washington organisieren. Er wollte sie vor dem Trauma von Mrs. Gastons Tod abschirmen. Ein Hubschrauber ist gekommen, um sie ins Weiße Haus zurückzufliegen, aber inzwischen hatte sie bereits von Mrs. Gastons Tod erfahren. Sie war untröstlich. Nach Auskunft des Arztes hatten die beiden sich ziemlich angefreundet.
    Außerdem konnten sie Mrs. Gastons nächsten Angehörigen, ihren hier in Washington lebenden Sohn, nicht gleich erreichen. Dr. Allan wollte die Leiche nicht ins Krankenhaus überführen, bevor der Sohn verständigt war.«
    Â»Aber das passiert doch dauernd.«
    Â»Aber nicht, wenn die Verstorbene die Privatpflegerin der First Lady war. Dr. Allan hatte Angst, über den Fall würde im Fernsehen berichtet werden, bevor ihr Sohn verständigt werden konnte. Tatsächlich wäre das auch beinahe geschehen.«
    Â»Schön, das mag vernünftig gewesen sein«, murmelte Daily. »Aber wenn du mich fragst,

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