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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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wir mal nach. Ich habe zwei Männer liquidiert, einem dritten beinahe das Bein abgeschossen und möglicherweise zwei Schädel zertrümmert - und Taggart behauptet, das alles könne er unter den Teppich kehren?« »Die Iwans und Amis sollen sich um ihren eigenen Dreck scheren -
    und dabei ihre Toten begraben, falls das erforderlich sein sollte«, antwortete Case brutal. »Aber nur Taggart - nur er -
    kann Ihnen auf unserer Seite eine weiße Weste verschaffen. Da Sie Philips erledigt haben, könnten Sie für uns zu einer ganz legitimen Zielscheibe erklärt werden. Tun Sie bloß, was Taggart sagt, sonst wird er die Hunde auf Sie hetzen.« Ich erinnerte mich, eine ähnliche Formulierung verwendet zu haben, als ich mit Taggart sprach. »Wo ist Cooke jetzt?« fragte ich.
    Case wandte sich von mir ab, dabei klirrte sein Glas gegen die Flasche. »Ich weiß nicht. Als ich London verließ, versuchte Taggart immer noch, mit ihm Verbindung aufzunehmen.«
    »Er kann also nach wie vor in Island sein«, erwiderte ich nachdenklich. »Was mich, offen gestanden, nicht besonders glücklich machen würde.«
    Case fuhr herum. »Ihr Glück spielt in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle. Meine Güte, was ist eigentlich in Sie gefahren, Alan? Hören Sie, bis Reykjavik sind es runde hundert Kilometer. In zwei Stunden können Sie dort sein. Nehmen Sie das elende Päckchen und verduften Sie.«
    »Ich weiß was Besseres«, schlug ich vor. »Sie nehmen es.«
    Er schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Taggart möchte, daß ich nach Spanien zurückkehre.« Ich lachte. »Jack, der nächste Weg nach Keflavik führt über Reykjavik. Sie könnten das Päckchen unterwegs abgeben. Warum ist es denn so wichtig, daß ich und das Päckchen zusammenbleiben?«
    Er zuckte die Achseln. »Meine Order lautet, Sie sollen es dorthin bringen. Fragen Sie mich nicht, warum, ich weiß nichts.«
    »Was ist in dem Päckchen?«
    »Auch das weiß ich nicht. Und wie sich diese ganze Geschichte anläßt, will ich es auch lieber gar nicht wissen.«
    »Jack«, erinnerte ich ihn, »ich habe Sie früher einmal meinen Freund genannt. Eben haben Sie versucht, mich mit diesem Quatsch, daß sie angeblich sofort nach Spanien zurückkehren müssen, an der Nase herumzuführen, aber ich glaube Ihnen kein Wort. Aber eins nehme ich Ihnen ab, nämlich, daß Sie nicht wissen, was hier gespielt wird.
    Vermutlich weiß das bei diesem Unternehmen bis auf einen überhaupt niemand.«
    Case nickte. »Taggart hält alle Fäden in der Hand. Weder Sie noch ich brauchen viel zu wissen, um unsere Aufträge zu erledigen.«
    »Ich hab nicht Taggart gemeint«, erwiderte ich. »Ich bin überzeugt, er hat keine Ahnung von dem, was hier vorgeht.
    Vielleicht bildet er sich das ein, aber es ist nicht so.« Ich blickte auf. »Ich denke an Cooke. Dieses ganze absurde Unternehmen ist eindeutig eine Ausgeburt seiner verqueren Denkweise. Ich habe früher schon mit ihm zusammen gearbeitet und weiß, wie seine Gehirnwindungen funktionieren.«
    »Womit wir wieder bei Cooke angelangt wären«, stöhnte Case. »Sie sind geradezu von ihm besessen, Alan.« »Vielleicht, aber Sie können Taggart die frohe Botschaft ausrichten, ich würde das verdammte Päckchen nach Reykjavik bringen. Wo soll ich es abliefern?« »Das klingt schon besser.« Case warf einen Blick auf mein Glas, das er noch immer selbstvergessen in der Hand hielt. Er reichte es mir. »Kennen Sie die Reiseagentur Nordri?«
    »Ja.« Es handelte sich um das Büro, für das Elin früher gearbeitet hatte.
    »Ich kenne den Verein nicht, aber soweit ich weiß, ist in der Agentur auch noch ein großer Souvenirladen.« »Stimmt.«
    »Ich hab hier einen Bogen Geschenkpapier aus dem Laden bei mir. Schlagen Sie das Päckchen darin ein. Dann gehen Sie in den Laden, und zwar nach hinten, wo die Wollsachen verkauft werden. Dort wird ein Mann mit einer Ausgabe der New York Times in der Hand stehen, der hat ein identisches Päckchen unter dem Arm. Sie fangen ein belangloses Gespräch mit ihm an und sagen: ›Hier ist es kälter als in den Staaten‹ -
    darauf wird er antworten… «
    »Sogar noch kälter als in Birmingham. Das hab ich alles schon mal durchexerziert.«
    »Gut. Wenn Sie sich gegenseitig identifiziert haben, legen Sie Ihr Päckchen auf den Ladentisch. Er wird dasselbe tun.
    Danach müssen sie die beiden nur noch vertauschen.«
    »Und wann soll dieser Austausch stattfinden?« »Morgen mittag.«
    »Angenommen, ich bin morgen mittag nicht dort. Nach dem, was

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