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Blindwütig: Roman

Titel: Blindwütig: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz , Bernhard Kleinschmidt
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nicht überschätzen. Er lässt einem keine Atempause; er kommt immer wieder, wieder und wieder. Er ist rastlos. Töten Sie ihn, wenn sich die Gelegenheit ergibt, denn ihn zu töten ist Ihre einzige Chance. Und glauben Sie bloß nicht, die Polizei könnte Ihnen helfen. Wenn man sich bei der Polizei über Waxx beschwert, geschehen merkwürdige Dinge. Aber vorläufig müssen Sie einfach fliehen, und zwar rasch. So können Sie Zeit gewinnen. Lassen Sie Ihren Wagen irgendwo stehen, sobald es geht, verwenden Sie weder Kreditkarten noch Ihr Handy, geben Sie ihm keine Möglichkeit, Sie zu finden. Hauen Sie ab. Hauen Sie ab, sofort. Los !«
    Damit legte er auf.
    Ich tippte den Rückrufcode ein, nicht mit der Erwartung, dass er sich meldete, sondern weil ich hoffte, so die Nummer
zu erfahren. Wenn er das Handy doch nicht wegwarf, wie er angekündigt hatte, dann konnte ich ihn vielleicht später erreichen, sobald wir das Haus verlassen hatten.
    Offenbar war er selber genauso vorsichtig, wie er es mir geraten hatte. Der Rückruf brachte nichts, und auf dem Display meines Handys erschien auch keine Nummer.
    Noch während ich mich von dem Fenster zur Straße abwandte und auf die Treppe zulief, brüllte ich: »Penny! Wir müssen los!«
    Ihre Antwort kam aus dem Erdgeschoss, vom rückwärtigen Teil des Hauses her.
    Als ich in die Waschküche kam, fand ich Penny dort mit einem ganzen Haufen Gepäck vor. Sie war gerade damit beschäftigt, einen großen Rollkoffer in die Garage zu ziehen.
    Ich griff mir zwei Reisetaschen und folgte ihr. »Ich habe gerade etwas Neues erfahren«, sagte ich. »Es ist schlimmer, als wir dachten.«
    Penny vergeudete keine einzige kostbare Sekunde damit, zu fragen, was genau ich da erfahren hatte, sondern hievte stattdessen den Koffer auf die Ladefläche unseres Kombis.
    In Krisenzeiten verhielt sie sich eher wie eine Boom als wie eine Greenwich; da war sie sehr die Tochter von Grimbald und Clotilda. Sie arbeitete rasch, aber ruhig, im Vertrauen darauf, dass sie die Gefahrenzone längst hinter sich gelassen hatte, wenn das Ende des Countdowns kam.
    Weiteres Gepäck war bereits eingeladen. Mit den noch in der Waschküche verbliebenen Taschen würde der Laderaum unseres Wagens bis zum letzten Kubikzentimeter vollgepackt sein.
    »Wir müssen mit leichtem Gepäck reisen«, sagte ich, als Penny wieder in die Waschküche marschierte. »Was ist das alles?«

    Da keine Antwort kam, hob ich den nächsten Koffer in den Wagen, als plötzlich Milo neben mir auftauchte. »Sachen«, beantwortete er meine Frage.
    »Was für Sachen?«
    »Wichtige Sachen.«
    »Deine Sachen?«
    Ausweichend sagte er: »Schon möglich.«
    Er trug schwarze Turnschuhe mit roten Bändern, schwarze Jeans und ein langärmeliges schwarzes T-Shirt, auf dessen Brust in weißen Blockbuchstaben das Wort ENTSCHLOSSEN prangte.
    Im selben Augenblick kam Penny wieder. Sie zog einen weiteren Riesenkoffer mit Rädern hinter sich her.
    »Wo ist Lassie?«, fragte ich, während ich zur Waschküche eilte.
    »Rücksitz«, sagte Penny.
    Ich holte die letzten beiden Reisetaschen und stellte sie hinter dem Wagen ab.
    »Oben ist noch was«, sagte Penny.
    »Nein. Lass es hier.«
    »Geht nicht. Es dauert bloß eine Minute.«
    »Penny, bitte …«
    »Die Heckklappe kannst du schon zumachen«, rief sie und rannte ins Haus.
    Ich lud die letzten beiden Reisetaschen ein. »Setz dich zu Lassie auf den Rücksitz«, sagte ich dabei zu Milo.
    »Was ist denn los?«
    »Das hab ich dir doch schon gesagt. Eine kleine Reise.«
    »Wozu die Eile?«
    »Vielleicht müssen wir zum Flugplatz«, sagte ich, während ich die Heckklappe zuschlug.
    »Müssen wir denn zum Flugplatz?«

    Das war die Gelegenheit, ihm seine Geheimnistuerei ein wenig heimzuzahlen. »Schon möglich«, sagte ich.
    »Ist es in der nördlichen Hemisphäre?«, fragte er.
    »Was?«
    »Da, wo wir hinwollen.«
    »Das ist doch nicht so wichtig.«
    »Ist es doch.«
    »Auf den Rücksitz, Scout!«
    »Ich könnte neben dir sitzen und dir Geleitschutz geben.«
    »Das ist die Aufgabe deiner Mutter.«
    »Die hat doch gar kein Gewehr.«
    »Du auch nicht.«
    »Dann ziehen wir Streichhölzchen.«
    »Kannst du jemandem ordentlich eins überbraten?«, fragte ich.
    »Wem denn?«
    »Irgendjemandem. Wer neben mir sitzt, muss das nämlich können.«
    »Mom kann jedem eins überbraten.«
    »Dann setz dich endlich auf den Rücksitz!«
    »Schon gut.«
    »Na also.«
    »Das mit der nördlichen Hemisphäre ist wichtig.«
    Als Milo in den Wagen

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