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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Kinderspielzeug. Was ist?«, wollte ich wissen, denn mit einem Mal verschattete sich sein Blick.
    »Mir ist gerade das Schwarze Haus eingefallen. In dem haben sich auch allerlei Shej-sa’nen herumgedrückt. Was für widerliche Geschöpfe! Du willst einfach nicht glauben, dass sie und die Ye-arre dieselben Vorfahren haben.«
    »Dann hast du noch nicht viel mit den Ye-arre zu tun gehabt. Diese Vögelchen stellen sich im näheren Umgang nämlich häufig genug als recht unangenehm heraus. Glaub mir, mitunter würdest du ihnen am liebsten die Flügel abreißen.«
    »Aber wenigstens sehen sie nicht so hässlich aus wie die Ascheseelen. Die scheinen doch geradewegs aus dem Reich der Tiefe entsprungen zu sein – obwohl sie ebenso aus Fleisch und Blut bestehen wie wir.«
    »Mir ist völlig einerlei, wie sie aussehen, solange sie mir nur vom Leibe bleiben.«
    »Wen meinst du?«, fragte da Lahen.
    Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie aufgewacht war. »Guten Morgen, mein Augenstern. Die Ascheseelen.«
    »Ach, diese lieben Kerlchen«, erwiderte Lahen.
    »Äußerst lieb!«, spie Shen aus. »Und mittlerweile strotzt Alsgara von denen wie ein Hund von Flöhen.«
    »Übertreib nicht«, verlangte ich. »Und mach dir keine Sorgen. Dein Alsgara wird schon nicht untergehen. Die Verdammten konnten die Stadt im Krieg der Nekromanten nicht nehmen, sie werden es auch jetzt nicht schaffen.«
    »Nur vergisst du dabei eins: Die Schreitenden, die ihnen damals im Krieg gegenüberstanden, waren wesentlich stärker als die heutigen«, widersprach Lahen. »Alsgara wird es daher wohl recht schwer haben.«
    »Was euch natürlich egal ist«, sagte Shen.
    »Völlig richtig«, gab ich zu. »Das Einzige, was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist das Schicksal von Luk und Ga-nor. Dass die beiden nicht aus der Stadt herausgekommen sind, ist zum Teil meine Schuld. Ich hoffe inständig, sie überleben diesen Angriff.«
    »Hast du nicht immer behauptet, du würdest dir um niemanden Sorgen machen, von dir selbst einmal abgesehen? Was ist geschehen, dass du dir selbst untreu geworden bist?«
    »Das geht dich nichts an, Freundchen«, mischte sich Lahen ein, wobei ihre Augen zornig funkelten.
    »Nimm’s ihm nicht übel«, sagte ich. »Das hat der Kleine in seiner Dummheit so dahingeplappert. Lass ihn ein wenig älter werden, dann denkt er nach, bevor er den Mund aufmacht.«
    Shen wünschte uns mal wieder sonst wo hin, ein Verhalten, das er in letzter Zeit ständig an den Tag legte.
    Lahen und ich wechselten nur einen beredten Blick und zuckten die Achseln. Wenn uns der Heiler so innig ins Herz geschlossen hatte, bitte. Das Einzige, was uns in seinem Verhalten etwas verunsicherte, war die Tatsache, dass er so wetterwendisch war. Erst warf er uns dem Turm zum Fraß vor, dann verwandte er sich beim Rat für uns, nur um uns anschließend sämtlicher Todsünden anzuklagen. Bei ihm wusste man einfach nie, auf wessen Seite er wirklich stand, denn er sprang herum wie eine Grille in der Bratpfanne.
    »Möchtest du dann vielleicht lieber allein ins Regenbogental ziehen? Oder lässt du dich doch herab, bei uns zu bleiben?«
    Daraufhin wünschte er mich abermals sonst wo hin.
    »Dann sind wir uns ja einig«, sagte ich grinsend. »Roll also deinen Umhang zusammen, in fünf Minuten brechen wir auf.«
    Schweigend packten wir unsere Sachen. Mir fielen noch einmal Ga-nor und Luk mit seiner Kröte ein. Es wäre wirklich ungerecht, wenn sie nicht aus Alsgara herausgekommen wären. Ich hoffte sehr, dass Ga-nor einen Weg aus diesem Kessel gefunden hatte. Wenn ich so sehr an Meloth glauben würde, wie es viele der Pilger taten, dann würde ich ihn wahrscheinlich in dieser Sekunde aufrichtig um das Wohl der beiden anflehen.
    »Lahen«, presste Shen mit einem Mal leise heraus. Er hatte seine Sachen bereits gepackt und wartete am Pfad auf uns. »Kannst du mir helfen?«
    Oho, er konnte ja sogar eine andere Tonlage anstimmen …
    »Wobei?«, erwiderte Lahen, und ich verkrampfte mich sofort, denn sie klang irgendwie allzu beiläufig. Ein Blick auf Shen verriet mir, dass ihm das nicht aufgefallen war. Er stand verlegen da, starrte angestrengt an Lahen vorbei – und bedauerte seine Bitte bereits aus tiefstem Herzen.
    »Shen, ich verstehe mich nicht darauf, Gedanken zu lesen«, sagte Lahen, rollte ihren Umhang zusammen und warf sich den Tragriemen des Sacks über die linke Schulter. »Wobei soll ich dir helfen?«
    »Vergiss es. Das war dumm von mir.«
    »Ach ja?«, fragte Lahen zurück. In

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