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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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heilige Einfalt! »Das geht nur mich etwas an«, fertigte Thia sie ab.
    »Oh, tut mir leid! Ich habe nicht gewusst, dass es sich dabei um ein Geheimnis handelt. Talki hat mir erzählt, Rowan stünde noch immer vor den äußeren Mauern Alsgaras. Offenbar wird es ihn den ganzen Herbst kosten, die Stadt zu nehmen.«
    »Zu bedauerlich. Ist das alles?«
    »Äh … ja.«
    »Dann entschuldige mich, ich habe zu tun. Und leb wohl.«
    »Warte! Was ist mit deinen Augen?«
    »Was soll mit ihnen sein?«, fragte Thia verwundert zurück.
    »Beim letzten Mal waren sie blau … Aber jetzt will ich dich wirklich nicht länger aufhalten. Wenn du etwas erfährst, lass es mich bitte wissen. Leb wohl!«
    Sobald das Geflecht des Zaubers zerriss, eilte Thia zu ihrem Pferd, um den Satteltaschen einen kleinen Spiegel zu entnehmen. Mittlerweile war es zu dunkel geworden, um etwas zu erkennen, sodass sie ein Feuer entzünden musste.
    Mithipha hatte nicht gelogen. Porks Augen waren nicht länger blau. Sie betrachtete die hellbraunen Augen mit den goldenen Sprenkeln am Rand eingehend. Diese Augen kannte Thia nur zu gut. Es waren ihre eigenen. Im Gesicht dieses Trottels.
    Luk hatte nicht angenommen, dass sie sich nach dem langen Marsch durch den Waldsaum erneut durch wilde Büsche würden schlagen müssen. Doch genau das war der Fall, denn die Straße nach Nordosten lag keineswegs mehr menschenleer vor ihnen. Da sie den Nabatorern mehrmals beinah in die Arme gelaufen wären, hatte Ga-nor verlangt, dass sie sich beide wieder in den Wald zurückziehen sollten. Lieber kämpften sie sich durchs Dickicht und schreckten ein paar Gowen mit ihren Flüchen auf, als dass sie es mit den Nabatorern oder gar Sdissern zu tun bekämen.
    Nach anderthalb Wochen erreichten die beiden dann endlich ein winziges Dorf, das nur aus fünf Höfen bestand. Doch auch in ihm stießen sie an dem alten Brunnen auf zwei Nabatorer, die gerade ihre Pferde tränkten. Die beiden Feinde setzten alles daran, den ungebetenen Gästen einen gebührenden Empfang zu bereiten: Der eine griff nach seiner Armbrust, der andere sprang in den Sattel. Ga-nor stürzte sich mit gezückter Klinge auf den Reiter.
    Da der Armbrustschütze sein Ziel verfehlte, traf der Bolzen nicht Luk, sondern einen unschuldigen Espenstamm.
    »Na warte! Jetzt erlebst du was!«, brüllte Luk und ließ den Streitflegel über dem Kopf kreisen. Seinen Angriff konnte er dann aber doch nicht mehr ausführen, denn Ga-nor eilte von hinten an den Nabatorer heran, um ihn mit einem einzigen Stich zu erledigen.
    »Was grinst du so?«, wollte er von Luk wissen.
    »Ich freue mich über dieses Geschenk des Schicksals! Meloth hat unsere Gebete erhört und uns Pferde geschickt!«
    »Nur dass wir auf dieses Geschenk verzichten. Lass sie laufen!«
    »Bitte?!«, entgegnete Luk. »Was soll das denn heißen?!«
    »Das soll heißen, dass diese Tiere im Wald noch weniger zu gebrauchen sind als du. Glaub mir, mit denen würden wir nicht weit kommen.«
    »Ohne sie aber auch nicht! Hier gibt es doch überall Pfade und sogar einsame Straßen. So schnell werden wir nicht mehr die Gelegenheit haben, uns Pferde zu beschaffen. Außerdem hab ich mir schon Hühneraugen gelatscht!«
    »Wie willst du die Tiere füttern?«
    »Mit Gras! Und Hafer können wir sicher bei den Bauern hier im Dorf bekommen.«
    »Eher bekommst du von denen eine Heugabel in den Bauch. Oder einen Pfeil in die Kehle.«
    Bisher hatte sich jedoch noch niemand aus dem Haus gewagt, nur die Hunde bellten ununterbrochen. Der Krieg hatte die meisten Menschen vorsichtig werden lassen …
    Ga-nor trat an die beiden Toten heran, um ihre Kleidung zu durchzusuchen.
    »Das sind Kuriere«, bemerkte er und drehte einen Packen Papiere mit vier roten Siegeln am Rand hin und her. »Wir dürfen also davon ausgehen, dass sie allein unterwegs waren und nicht noch irgendwo ein paar Nabatorer lauern. Kannst du lesen?«
    »Nein.«
    »Dann können wir hiermit nichts anfangen«, sagte Ga-nor und zerriss die Papiere. »Also gut, nehmen wir die Pferde. Versuchen wir in den nächsten anderthalb Wochen zu den Blinden Bergen zu gelangen.«
    Selbst als sie das Dorf schon weit hinter sich gelassen hatten, hallte ihnen das Gebell der Hunde noch nach.
    Es gab noch einen Grund, warum Thia Mithipha nicht ausstehen konnte: Diese Graue Maus hatte die schlechte Angewohnheit, in anderen Zweifel und Unsicherheit zu säen.
    Wenn Alenari schwieg, konnte das viele Ursachen haben. Angefangen von dem schlichten Grund, dass

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