Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
Vom Netzwerk:
verloren. »Aber vergiß niemals, was ich dir gesagt habe: Dieser Sport ist nichts für mich! Ich wünsche keinen Anteil an ihm, mit der einzigen Ausnahme, daß ich dir mit Feuerteufel helfen möchte.«
    Alec sah auf. »Bist du aus diesem Grund hergekommen?«
    »Selbstverständlich! Ich war sehr betrübt nach deinem letzten Anruf. Und als ich heute morgen noch ebenso fühlte, sprang ich in den Wagen und fuhr her.«
    Alecs Augen glitten voller Unbehagen umher. »Wie ich schon gesagt habe, kommst du leider zu spät, Henry. Tom liegt mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus, und Feuerteufel soll nach Hause gebracht werden.«
    »Nicht, bevor ich mit Jimmy telefoniert habe«, erklärte Henry mit Nachdruck. »Mach dir darüber keine Gedanken. Erzähle mir lieber von dir und Tom — was ist denn heute morgen passiert?« Alec berichtete, was geschehen war. Er sah Henry dabei nicht an, fühlte aber, daß dessen Augen auf ihm ruhten. Als er schwieg, sagte der Trainer: »Wie Georg vorhin richtig bemerkte, hätte die Sache sehr viel schlimmer ausgehen können. Tom wird wiederhergestellt werden. Denk eine Weile nicht an ihn, Alec.«
    »Das ist leicht gesagt...«
    »Weiß ich«, fiel Henry verständnisvoll ein, »aber du wirst es schaffen.«
    »Du weißt, Henry, daß es mir noch nie passiert ist, einen anderen Menschen zu verletzen. Es ist viel schlimmer, als wenn es mir selbst zugestoßen wäre... Man kann es schwer erklären...«
    »Mir brauchst du nichts zu erklären. Ich weiß, was in dir vorgeht. Aber wir wollen trotzdem nicht mehr davon reden, sondern von Feuerteufel; er kann nicht sprechen, also müssen wir herausfinden, wie wir ihn von den Folgen des erlittenen Schocks kurieren.«
    Länger als eine Stunde diskutierten sie über Feuerteufel, danach fühlte sich Alec viel leichter. Er ließ sich etwas zu essen bringen, und als er fertig war, sagte er: »Seit du hier bist, scheint alles verwandelt, Henry! Ich bin voller Zuversicht, daß du ihm helfen kannst!«
    Der alte Trainer entgegnete: »Vielleicht ja, vielleicht nein! Alles, was ich tun kann, ist, ihm seine Selbstsicherheit zurückzugeben. Wenn er mutig genug ist und wieder den Willen hat zu laufen, wird er sich wiederfinden; ich kann nur versuchen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.«
    Jetzt klang Alecs Stimme hoffnungsvoll. »Das gerade benötigt er!« sagte er. »Er wird sich wiederfinden, denn er ist ein nervenstarkes Pferd!«
    »Du kennst ihn schon länger und kannst es beurteilen, Alec. Deshalb bin ich sicher, daß du recht hast.« Er trank seinen Kaffee aus. »So, nun wollen wir gehen und mit Jimmy reden. Uns bleibt eine Menge zu tun.«
    Sie gingen zum Stall zurück und fanden Georg beim Packen seines Koffers. Er drehte sich um, als sie eintraten. Sein Gesicht war kummervoll, zeigte aber die Abneigung, die er Henry gegenüber empfand, weil er wußte, daß dieser kein Freund des Trabersports war.
    »Alec und ich bleiben hier, Georg«, erklärte Henry sogleich. »Das möchte ich Jimmy sagen. Wir wollen den Hengst übernehmen.« Georg sah Alec freundlich an, dann ging sein Blick zu Feuerteufels Geschirrkoffer, den er bereits fertig gepackt und geschlossen hatte. »Ich habe vor einigen Minuten mit Jimmy telefoniert«, sagte er zu Henry, »ich konnte nicht länger auf euch warten. Jimmy ist einverstanden, daß Feuerteufel nach Hause geschickt wird, wie ich es arrangiert habe. Er kommt in Pittsburgh zum Flughafen, um Tom und mich abzuholen.«
    Daß Henry ärgerlich war, zeigte nur die Röte, die ihm ins Gesicht stieg. Er versuchte, seinen Zorn nicht merken zu lassen, und erkundigte sich ruhig: »Haben Sie Jimmy gesagt, daß ich mit ihm sprechen will?«
    »Nein.«
    »Gut, dann kommen Sie jetzt mit mir, wenn ich ihn anrufe«, erklärte Henry, packte Georg am Ellbogen und schob ihn zur Tür. »Ich wünsche, daß Sie hören, was er sagt, damit Sie wissen, daß er einverstanden ist, uns Feuerteufel zu überlassen.«
    Alec sah hinter den beiden her. Georg wehrte sich nicht; er ging sogar voraus, als ob er es nicht abwarten könnte, zu erleben, wie Jimmy den »Eindringling« aus dem Stall wies.
    Alec ging zu Feuerteufel, der den Kopf über die zur oberen Hälfte offene Tür streckte und sich mit Vergnügen von ihm streicheln ließ. Er hoffte aus vollem Herzen, daß Jimmy einverstanden sein würde, den Hengst Henrys und seiner Obhut anzuvertrauen. Dann konnte es vielleicht doch gelingen, Feuerteufel im Hambletonian starten zu lassen.
    Fast eine volle Stunde verging, ehe

Weitere Kostenlose Bücher