Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley

Vom Netzwerk:

Irgendwo dort saßen Tom, Jimmy und Georg. Ohne Zweifel machten sie sich, genau wie er selbst, Gedanken darüber, wie er mit Feuerteufel aus seiner schlechten Startposition aus dem dichten Gedränge der anderen Pferde heraus und an die Spitze gelangen konnte. Siebzehnter — weit zurück in der zweiten Gruppe — schlimm! Sehr schlimm! Würden sie überhaupt die Möglichkeit haben, sich aus dem dichten Pferderudel herauszuarbeiten? »Folge Bear Cat«, hatte Henry gesagt, »Bauder wird Lücken zum Durchschlüpfen suchen, und du kannst dir das zunutze machen.«
    Gerade sagte der Ansager: »Nummer sieben ist Bear Cat, gefahren von Silas Bauder, der als Siebenter einkam und als Siebenter starten wird.« Der Ansager ließ den Zuschauern keine Zeit, Bauder zu applaudieren, sondern fuhr sogleich fort. Erst als er beim sechzehnten Pferd angekommen war, unterbrach ihn lauter Applaus, nachdem er gesagt hatte: »...Lively Man, von Fred Ringo gefahren, Sieger im ersten Lauf, folglich startet er jetzt an erster Stelle.«
    Ringo berührte seine Kappe und lächelte zu dem lauten Jubel der Menge. Sein Gesicht zeigte jedoch keineswegs den Enthusiasmus, den er auf dem Anspannplatz zur Schau getragen hatte. Er war sich wohl bewußt, daß er auch den zweiten Lauf als Erster beenden mußte, wenn er Gesamtsieger werden wollte.
    Am Anfang der Zielgeraden verließen die Marschälle ihre Schutzbefohlenen. Alec fuhr weiter bis zum hinteren Bogen und absolvierte damit in leichtem Trab die kurze Viertelmeile, die Henry angeordnet hatte. Er wartete, bis die anderen an den Tribünen vorbei ihre zweite Aufwärmerunde absolviert hatten, dann wendete er seinen Hengst. Feuerteufels Ohren spitzten sich, und seine Schritte wurden schneller, als er auf die Bahn gelenkt wurde. Aber er hielt folgsam das von Alec geforderte langsame Tempo, weil er wußte, was kam. Er erwartete die Schranken der Startmaschine, er wußte, daß sie bald vor ihm auftauchen würden. Alec brauchte es ihm nicht erst zu sagen.
    Die anderen Pferde kamen jetzt in zwei Gruppen auf der Geraden zurück, genau wie beim ersten Umlauf, nur daß sie jetzt die veränderte Reihenfolge innehielten. Alec lenkte sein Pferd hinter Big Venture, das sechzehnte Pferd. Ganz vorn liefen die Pferde der ersten Reihe, Lively Man als Erster innen am Zaun.
    Zu beiden Seiten gingen sie an der Startmaschine vorbei, um sich dann dahinter einzuordnen. Sie bewegte sich bereits, und die vorn laufenden Pferde wurden allmählich mit ihr schneller.
    Alec startete Feuerteufel vorsichtig; er machte keinen Versuch, ihn hinter Bear Cat zur Eile anzutreiben. Die anderen Pferde der zweiten Gruppe waren schon in ihren Positionen.
    »Beeilen Sie sich mit Ihrem Hengst, Ramsay!« rief der Starter. Alec ließ sein Pferd ein wenig rascher werden, als sie die Stehplätze passierten. Der Hengst forderte mehr Zügel und wurde dringlicher, aber Alec hielt ihn zurück. Er wollte die Scheuklappe um keinen Preis bereits wieder am Start schließen müssen. Er hielt ihn genau hinter der zweiten Gruppe in einer Lücke zwischen Big Venture und The Saint. Der Starter ermahnte Alec nicht noch einmal; er hatte genug zu tun mit den Pferden und Fahrern der ersten Gruppe.
    »Ringo, Sie stoßen gegen die Schranke! Halten Sie Ihr Pferd gefälligst zurück, oder ich lasse nicht starten!«
    Durch die dichtgedrängten Pferde hindurch konnte Alec sehen, Laß Lively Mans Nase die Schranke berührte. Ringo hielt ihn dort, entschlossen, um jeden Preis seine Vorzugsposition zu halten. Er lehnte sich weit in seinem Sitz vorwärts in angespannter Haltung, ein Abbild von Entschlossenheit und ehrgeiziger Jugend.
    Die Startmaschine wurde schneller und mit ihr die Hufschläge. Alec sah, wie The Saint weit nach außen zurückfiel. Sein Fahrer hatte bereits jetzt mit ihm Schwierigkeiten. Alec ließ Feuerteufel die Zügel etwas lockerer und gelangte somit vor The Saint, der so weit außen lief, daß er die Klappe nicht schließen mußte. Feuerteufel streckte seinen Kopf bis dicht an Bauders Rücken vor. Alec ließ ihn dort. Der erste Vorstoß hatte sich durch The Saints Weigerung, neben den anderen in der zweiten Gruppe zu bleiben, ergeben.
    Sie donnerten an den Tribünen vorbei, die Startlinie befand sich jetzt dicht vor ihnen. Schneller fuhr die Startmaschine, schneller trabten die Pferde hinterher. Alec sah auf Sil Bauders grün-gelben Dreß. Der alte Mann saß ungezwungen hinter Bear Cat, seine Schultern waren zwar nach vorn gerichtet, aber ohne