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Blitz und Pam

Blitz und Pam

Titel: Blitz und Pam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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waren sich einig, daß Becky ein Rennen geritten hatte, wie es sich auch ein Mann für sich gewünscht hätte. Mit Kopf, Händen und Beinen in einem brillanten, ekstatischen Finish reitend, hatte sie Mario Santos, New Yorks Spitzen-Jockey-Lehrling, in einem Rennen geschlagen, das seine Stärke war. Becky hatte sich in einem einzigen verbissenen Duell von einer Art nebensächlichen Sensation zu einer Hauptattraktion emporgekämpft.
    »Sie wird von jetzt an mehr Pferde bekommen«, sagte ein Reporter. »Da gehe ich mit Ihnen einig«, entgegnete Henry. »Die süße kleine Becky hat alle überrascht, aber es wird nicht wieder Vorkommen. Jetzt wird sie niemand mehr umhergeleiten, wie das Mike heute getan hat. Die Jungs wissen nun, was sie von ihr zu erwarten haben.«
    Alec ging Henry nach. Er brannte darauf, Pam anzurufen und ihr zu sagen, daß sie auf der Farm bleiben könne.
    Sowie er zu einem Telephon ging, machte Henry zu ihm: »Falls du deine Freundin anrufst, sag ihr, du werdest eine Zeitlang nicht im Lande sein. Ich habe ein neues Programm für uns. Wir fliegen morgen an die Westküste und werden am Samstag in Hollywood Park im Rennen stehen. Es wird schon einen Monat gehen, bis wir wieder zurück sind.« Alec sagte nichts. Er konnte seiner Enttäuschung darüber, daß er Pam nicht sehen würde, nicht Ausdruck geben. Aber er wußte, daß sie noch auf der Farm sein würde, wenn er zurückkam. Trotz ihrer großen Freiheitsliebe würde sie die Pferde nie verlassen, ohne ihn wiedergesehen zu haben. Dennoch — ein Monat war lange, und er wußte nicht, wie viel Zeit ihn noch blieb, mit Pam zusammen zu sein.

    DREIZEHNTES KAPITEL

Siegeszug eines Champions

    Am nächsten Tag wurde Blitz nach Kalifornien geflogen. Den dreien, die mit ihm gingen, Alec, Henry und Deb, war es so zumute, wie es einem nur in der Gegenwart eines großen Champions zumute sein kann. Als sie am Flughafen von Los Angeles ankamen, wartete eine große Menschenmenge einschließlich Presse auf sie. Alle wollten das Pferd sehen, das die meisten nur von Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen her kannten. Sie machten lange Hälse, um Blitz möglichst schon im Flugzeug drin zu sehen, und dann schauten sie gebannt zu, wie er in einen bereitstehenden Pferdetransportwagen geführt wurde, der ihn anschließend zum Hollywood Park fuhr.
    Die folgende Woche war eine Zeit, wie sie Alec noch nie zuvor erlebt hatte. Die Kalifornier waren anders als die Rennsportbegeisterten an der Ostküste. Während dort Reiter und Publikum Blitz einfach als Champion akzeptierten, sah es so aus, als gedächte man hier, ihn von seinem Piedestal zu stürzen und zu beweisen, daß die hiesigen Pferde denjenigen von der Ostküste überlegen waren. Es wäre Alec nie in den Sinn gekommen, Blitz als zu einem bestimmten Teil des Landes gehörend zu betrachten.
    Alec spürte, daß Blitz bereit war, den Kaliforniern sein Können zu beweisen. Er hatte nicht ein einziges Pfund Übergewicht, und seine große Form auf der Bahn entsprach den edlen Proportionen seines Körpers. Kurz nach seiner Ankunft hatte er 1200 Meter in der rasanten Zeit von 1: 08 zurückgelegt, und am Tag vor seinem ersten Rennen fegte er in 32 Sekunden über 600 Meter — dies, obwohl Alec ihn beide Male zurückzuhalten versuchte.
    Im Stall sagte Henry nachher: »Hoffen wir, daß die anderen durch diese Zeiten nicht eingeschüchtert werden — sonst kommt’s noch soweit, daß er morgen allein laufen muß.«
    Tags darauf trat ein großes Feld von zwölf Rennern gegen Blitz zum Sunset-Handicap, einem Turfrennen über 2400 Meter, an. Der große Champion hätte aber tatsächlich ebensogut alleine im Rennen stehen können, wie dies Henry erwartet hatte. Als er nämlich in die Zielgerade des langen Rennens kam, hielt nur noch sein eigener Schatten mit ihm Schritt; die andern mühten sich an die fünfzig Längen hinter ihm ab. Am Schluß lief er mit dem atemberaubenden Speed eines Fliegers, dieweil Alec in seinem Sattel stillsaß.
    Blitz kam mit erhobenem Schweif in den Waagring zurück. Die elektronische Anzeigetafel zeigte für ihn 2:23 an; er war schneller als irgendein anderes Pferd je zuvor gelaufen, und das mochte ein Rekord sein, den kein Pferd mehr unterbieten würde.
    Die Zuschauer bekundeten ihre Begeisterung mit einer stehenden Ovation, und Alec wußte, daß sein Pferd nun auch den letzten Zweifler davon überzeugt hatte, daß er wahrhaftig ein Champion war.
    Henry kassierte 66 000 Dollar und meinte zu Alec, daß dies,

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