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Blitz und Vulkan

Blitz und Vulkan

Titel: Blitz und Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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unterlassen. Deinetwegen und um der anderen Rennteilnehmer willen... Und des Hengstes wegen ebenfalls. Nur Unglück kann daraus entstehen.“ Henry machte eine Pause. „Er ist wahrscheinlich das schnellste Pferd der Welt, aber sein Trieb zu kämpfen ist größer als der, mit anderen Hengsten um die Wette zu laufen. Und im übrigen: Was wird mit der Farm? Du hast so sehr davon geschwärmt? Schließlich haben wir sie ja auch gekauft.“
    „Mit der Farm bleibt alles so, wie wir es abgemacht haben, Henry. Ich wünsche mir nichts so sehr, wie Blitz bald auf die Farm zu bringen. Aber siehst du, inzwischen habe ich erfahren, daß Scheich Abu ihn im Rennen um den Internationalen Pokal laufen lassen wollte, daß er es versprochen hat und willens war, dies Versprechen zu halten. Ich habe daher das Gefühl, an seiner Statt sein Versprechen halten zu müssen.“ Alec atmete schwer. „Jim Neville sagte sogar, ich wäre es allen Reitern und Pferdefreunden schuldig. Es wäre unrecht von mir, sie zu enttäuschen.“
    „Das mag seine aufrichtige Meinung sein“, gab Henry zurück. „Aber er kennt Blitz nicht so gut, wie wir ihn kennen. Wenn er ein Gemetzel auf der Rennbahn veranstaltet, dann wird das dem Rennsport nicht zum Vorteil gereichen — im Gegenteil. In diesem Rennen laufen horrend wertvolle Pferde, Alec..., und ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, wenn er sie zugrunde richtet.“
    „Das möchte ich auch nicht, Henry“, beteuerte Alec, „aber es könnte doch sein, daß er sich überhaupt nicht aufregt, sondern alles tut, was ich von ihm will.“ Alecs Gesicht rötete sich vor Eifer und Erregung, als er hinzufügte: „Und wenn ich ihn dazu bekomme, daß er läuft, so wird er allen beweisen, daß es auf der Welt kein zweites Pferd gibt wie ihn.“
    Henry blickte den Jungen forschend an. „Aha, das ist der wahre Grund. Du willst wissen, ob er imstande ist, Vulkan zu schlagen, nicht wahr. Und alle anderen natürlich ebenfalls. Genau das habe ich vermutet.“
    „Was meinst du, Henry, könnte Vulkan ihn schlagen?“ Blitz stupfte mit dem Maul an Alecs Tasche, er wünschte eine Mohrrübe.
    „Alec, es ist nicht fair, mich danach zu fragen“, sagte Henry nach langem Schweigen, „denn du weißt, wie ich zu Vulkan stehe.“
    „Du meinst, er steht dir näher als Blitz?“
    „Ich glaube, du kannst es so ausdrücken. Ich habe Großes mit Vulkan erreicht, er besitzt die Schnelligkeit seines Vaters, und er zeigt sie, gleich, wer ihn reitet. Dadurch ist er schwer zu schlagen — für jedes Pferd“, setzte er hinzu und wandte sich zu Blitz.
    „Henry“, begann Alec leise, „laß uns Blitz auf die Rennbahn nehmen zum Training für das Internationale. Wenn er von heute an bis zum Tag des Rennens irgendwelche Schwierigkeiten macht in der Art, die du fürchtest, dann — das verspreche ich dir! — brauchst du nur ein Wort zu sagen, und ich ziehe ihn zurück!“
    „So willst du mir die Entscheidung überlassen, Alec? Du versprichst mir fest, ihn nicht laufen zu lassen, wenn ich glaube, daß er... Ist dir das ernst?“
    „Ja, Henry. Die Entscheidung liegt bei dir. Was du sagst, werde ich befolgen.“
    „In Ordnung, Alec!“ rief Henry, seine Hand ausstreckend, in die Alec einschlug. „Alle Achtung, daß du mir selbst diesen Vorschlag machst. Dann werden wir ihn gleich morgen auf die Bahn nehmen und mit dem Training beginnen. Von den anderen Pferden ist noch keines draußen. Vulkan wird erst nächste Woche von Chicago abfahren. Auf diese Weise werden wir die Bahn vollständig für uns allein haben, was ausgezeichnet ist. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, ihn fit zu machen, aber — denk immer daran, was wir abgemacht haben. Wenn ich erkläre, daß er nicht laufen darf, dann ist es aus.“
    Alec nickte und wandte sich seinem Pferd zu. „Du gehst ins Rennen, Blitz! Du wirst noch einmal beweisen, daß du allen anderen die Eisen zeigen kannst. Du wirst den Menschen etwas geben, an das sie sich erinnern, noch lange, lange, nachdem du auf der Farm bist.“ Der Hengst wieherte, und Alec legte ihm die Arme um den Hals.

Auf der neuen Bahn

    Es war noch dunkel, als das Transportauto am anderen Morgen mit Henry am Steuer und Alec neben ihm Flushing verließ. Blitz stand mit sorgsam bandagierten Beinen kurz angebunden in der Nähe des offenen Fensterchens, durch das man von der Fahrerkabine in den Wagen sehen konnte. Alec konnte sogar mit der Hand hineingreifen, um sein Pferd zu streicheln.
    Lange ehe es hell

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