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Blitze des Bösen

Blitze des Bösen

Titel: Blitze des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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würde.
Aber wohin sollte das führen? Er durfte sich nicht in die
Frau eines anderen verlieben!
9. Kapitel
Das Taxi hielt vor dem Krankenhaus. Nervös suchte Anne das
Geld aus ihrer Brieftasche.
    »Danke, Mam«, sagte der Fahrer mit einem Akzent, so daß
er kaum zu verstehen war. »Was auch passiert ist – ich wünsche Ihnen, daß bald wieder alles in Ordnung ist.«
    Anne bedankte sich, nahm ihren Koffer, eilte durch den
Haupteingang und fragte nach der Intensivstation.
»Sie gehen durch die Halle«, erklärte ein Mann in rotem
Jackett, »dann nehmen Sie den Aufzug und fahren in den dritten Stock. Sie können sie gar nicht verfehlen.«
Als sie den Fahrstuhl in der dritten Etage verließ, fielen ihr
gleich die Wände des Flurs auf, die in einer furchtbaren Farbe
gestrichen waren. Zu dem eigentümlichen Anstrich standen die
fahlweißen Dekorationen in einem scharfen Gegensatz. Alles
in allem war es eine deprimierende Ausstattung. Anne wußte,
daß ihr Mann sie schrecklich finden würde – wäre er nur
gesund genug, um sie überhaupt zu bemerken. Dann gelangte
Anne in einen Vorraum, von dem geschlossene Doppeltüren
zur Intensivstation führten. Dort las sie auf einem
Hinweisschild, daß sie das rote Telefon im Wartezimmer
benutzen sollte. Bevor sie sich noch nach Hilfe umsehen
konnte, hörte sie schon Heathers Stimme: »Mom! Hierher!«
Gleich darauf wurde sie von ihren Kindern umarmt und
geküßt. »Wie geht es ihm?« erkundigte sie sich. »Was hat man
euch gesagt?«
»Er ist schon auf dem Wege der Besserung«, antwortete
Heather. »Die haben zwar zigtausend Maschinen an ihn rangehängt, aber der Arzt sagt, die sind hauptsächlich zur Überwachung.«
Als ihre angestaute Spannung mit einem Mal abklang, sank
Anne erschöpft auf einen der Stühle, die neben der Tür
standen. Dort, auf einem Tisch, nur wenige Meter von ihr
entfernt, stand das rote Telefon, das auf dem Schild erwähnt
wurde. Jetzt, da sie wußte, daß Glen außer Lebensgefahr war,
grinste sie Kevin an. »Du hast doch bestimmt nach dem Präsidenten verlangt, als du das Telefon abgenommen hast?«
Kevin wurde rot, als er nickte. »Ich konnte es einfach nicht
lassen«, gab er zu.
»Ich hätte ihn umbringen können«, sagte Heather und warf
ihrem Bruder einen bösen Blick zu. »Daddy hätte sterben können, und er treibt seine Späßchen.«
»Er ist aber nicht gestorben«, protestierte Kevin. »Jetzt hab
dich bloß nicht so, Heather! Es ist nicht so, wie…«
Anne ließ ihre Kinder streiten, nahm das rote Telefon ab und
stellte sich vor. Man teilte ihr mit, daß sich die Doppeltüren
öffnen würden und sie dann zur Schwesternstation gehen solle.
»Ihr Mann liegt auf Zimmer 308«, sagte die Krankenschwester. »Er ist aufgewacht, aber erwarten Sie nicht, daß er
viel redet, und bleiben Sie bitte auch nicht zu lange bei ihm. Er
braucht jetzt nämlich viel Schlaf.«
Die Zimmertür war offen, doch Anne zögerte noch, um sich
innerlich auf das vorzubereiten, was sie drinnen erwartete.
Dann atmete sie tief durch, setzte das beste Lächeln auf, das sie
zustandebrachte und dachte sich eine unbeschwerte Bemerkung
aus, mit der sie Glen begrüßen wollte. Als sie aber die
Türschwelle überschritt, erstarben ihre Worte auf den Lippen,
denn der Mann, der dort im Bett lag, wies nicht mehr viel
Ähnlichkeit mit ihrem Ehemann auf.
Sein Gesicht war grau, und sein ganzer Körper schien in sich
zusammengesunken zu sein. Heather hatte recht gehabt –
überall hingen Drähte und Gummischläuche. In seinem Arm
steckte eine Infusionsnadel, seine Brust war fast vollständig
mit Elektroden übersät, und die Monitore an der Wand
schienen sämtliche Funktionen seines Körpers anzuzeigen. Ein
flüchtiger Blick genügte, um Glens Pulsfrequenz, seine
Atemtätigkeit und seine Temperatur zu erkennen. Darüber
hinaus waren noch Dutzende anderer Daten abzulesen, die
Anne nicht entziffern konnte und die sie deshalb beunruhigten.
Wenn er wirklich außer Gefahr war, warum wurde er dann mit
solch großem Aufwand kontrolliert?
Sie ging auf das Bett zu. Seine Augen flackerten, schienen
zuerst durch sie hindurchzusehen, als ob sie gar nicht da wäre,
konzentrierten sich dann aber doch auf sie. Er bewegte die
Lippen und brachte kaum hörbare Worte hervor: »Ich glaube,
ich sollte mich lieber wieder um kleinere Häuser kümmern.
Wolkenkratzer sind anscheinend nichts für mich.«
Annes Augen füllten sich mit Tränen der Erleichterung. Sie
ging

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