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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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UNFREUNDLICHES BENEHMEN … PRODUKTION AUF KRIEGSGRUNDLAGE … ERSTELLUNG VON ZWÖLF NEUEN SCHLACHTFLOTTEN …«
    »Synoten«, erklärte Gompertz. »Eine Seltsamkeit der Logik. Keine befriedigende Art, seine Probleme zu lösen.«
    »Können Sie sich eine bessere denken?« fragte Dod.
    Gompertz schaute ihn einen Augenblick lang an. »Sie haben sich verändert!« Er sprach ohne den trockenen, uninteressierten, belehrenden Ton in seiner Stimme. »Ja, ich kenne eine bessere Art! Ich werde mich auf Terra mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    Zuerst Scrimgouer, und nun Gompertz. Dod spürte, daß er einen neuen Verbündeten gewonnen hatte. Man spürte, einem Mann wie diesem konnte man vertrauen.
    Etwas hatte er in den letzten zwei Tagen gewonnen – aus dem Chaos von Furcht, Nichtwissen, Schock, Haß, wildem energischem Handeln und plötzlicher blendender Erkenntnis –, und wieder war sich Dod einer neuen Entwicklung in seiner Persönlichkeit bewußt. Das erste Aufflackern von Humor, an das er sich erinnern konnte, kam ihm in den Sinn, als er daran dachte, wie er in der Kabine des müden alten Frachters hin und her gerannt war, als der Halo zum ersten Mal erschienen war. Wie er Dutzende von Malen in der Minute in jede reflektierende Oberfläche geschaut und dabei vergeblich gehofft hatte, daß der Halo verschwunden wäre.
    Er lachte laut auf.
    »Was ist so lustig? Dies?« fragte Gompertz und hielt ihm das letzte närrische Band hin.
    »Nein, das nicht.« Er konnte es nicht erklären, obgleich er es wollte.
    Gompertz sprach ernst. »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie den Witz erzählen wollen.« Er warf die Bänder sorgfältig in einen Abfallschacht. »Vielleicht bin ich in der Lage, Ihnen zu helfen.«
    Er ging fort, als die zwei Plagmänner – immer zwei auf einmal – dachte Dod, auf ihn zukamen.
    »Fähre steht bereit, Kommandant«, sagte der größere der beiden.
    »Abfahrtszeit«, erklärte der andere.
    Dod schaute in ihre wachen Killergesichter. Sie repräsentierten die höchstorganisierte Waffengattung im System und die fanatischste; es gab Millionen von ihnen. Man konnte sie nicht alle bekämpfen, dachte Dod, wobei er über die selbsteingestandene Schwäche Freude empfand. Es machte es leichter, Ratgeber Gompertz das zu sagen, was er ihm zu sagen hatte. Er holte den alten Mann ein, der bissig auf seine Eskorte schaute.
    »Ich werde Sie vielleicht besuchen«, sagte er zu ihm. »Vielen Dank für das Angebot.«
    »Jederzeit, Kommandant«, sagte Gompertz. Er blickte auf den Halo. »Aber schieben Sie es nicht zu lange auf.«
    Er war eine seltsame Mischung, dieser Alte, überlegte Dod. Als er die Wirkungslosigkeit der Argumente bemerkt hatte, die Dod überzeugen sollten, hatte er schnell aufgegeben. Und dann, als er spürte, daß Dod nicht der war, der er zu sein schien, hatte er zäh herauszufinden versucht, was Dod wußte. Als ob Gompertz durch eine Art Instinkt für große Ereignisse spürte, daß Dod etwas von großer Tragweite gefunden hatte.
    Es hatte Zeit, bis Terra erreicht war, dachte Dod. Alles hatte Zeit. Er hatte fünf Jahre lang gewartet, und er konnte sich ein bißchen mehr Zeit für die sorgfältige Planung leisten, bevor er über den nächsten Schritt entschied.
    Den letzten Blick, den er vom Mond hatte, war der vom Empfänger in der Fähre. Der normale Passagierdienst war für diesen Flug aufgehoben worden, und nur Funktionäre der Company begleiteten ihn. Zu viele von ihnen, dachte Dod. Sie vermieden es, mit ihm zu reden und schauten sorgfältig von ihm weg, wobei ihre Augen zu dem schimmernden Halo zurückkehrten, sobald sie glaubten, er sähe nicht hin.
    Sie dachten sogar daran, daß er seine tägliche Totex-Sitzung noch nicht absolviert hatte. Was er denn sehen wollte? Dod überließ es ihnen – was immer er auch zu sehen wünschte, war nicht vorhanden, wenn es nicht in den Plan paßte, den Psych für ihn aufgestellt hatte. Müde ließ er sich in den Totex-Globus fallen und wartete auf den Beginn des Epos. Es lief zwei Stunden lang.
    Er hörte die Komplimente aus alten Zeiten strömen und sah die hochtönenden Entschlüsse aus schönen, eifrigen Gesichtern kommen; sah das Leuchten des alten Geschützfeuers und den stilisierten Schrecken der Heldin. Er versuchte zu schlafen, als die kleine Abteilung gegen ungeheure Widerstände ankämpfte. Er verschlief vollkommen das heldenhafte Opfer, das der kleinen Mannschaft Rettung brachte, und erwachte bei dem Klang mitreißender Marschmusik.
    Er blinzelte,

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