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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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wurde vollkommen wach und sah Terra auf dem Empfänger. Was auch immer auf Terra geschah, dachte er grimmig, ob seine Suche Erfolg oder Mißerfolg hatte, ein Entschluß stand unerschütterlich fest: er würde nicht wieder in das Leben des Raumpiloten Dod zurückkehren!

2 Wiederholung

 
     
Eins
     
    Eifrige junge Reporter drängten die Plag-Wachen beiseite und schoben ihre nadeläugigen Sendegeräte durch die Lücken in ihren dichten Reihen, während sich die älteren Männer ruhig die Plätze mit dem besten Blick auf die Mondfähre suchten. Weibliche Reporter riefen den Plagmännern mit schriller Stimme Versprechungen zu, während die Männer sie mit Flüchen bedachten. Ihre Rufe vermischten sich mit dem aufgeregten Geschwätz von drei Millionen Menschen, die sich auf dem riesigen Flugplatz drängten. Es verlief alles wie geplant, eine stürmische, geräuschvolle, fröhliche und vor allem ermutigende Angelegenheit, denn die Company wollte, daß das System das Gefühl hatte, dies sei ein Neun-Tage-Wunder, ein erstaunliches und fantastisches Ereignis – und eines, das bald vergessen sein würde, genauso wie die unwahrscheinliche Serie von Spielen vor einigen Jahren, als van Gulik von vier Gegnern in der aufregendsten Serie aller Zeiten alle vier besiegt hatte; wie der Empfang der Monstermaschine, die zu gigantisch hohen Kosten in einer eigens dazu konstruierten Fähre von den Mondruinen hertransportiert worden war und die jetzt ein paar Dutzend Quadratmeter des Company-Parks einnahm, ein Alptraum aus Metall und Plastik. Jetzt spielten die Kinder auf ihr, während ihre Eltern vorübergingen, ohne auch nur einen Blick auf ihre riesige unheimliche Masse zu werfen.
    Die Company hatte über alle Sender Spannung und Erregung erzeugt. Besonders die nicht-offiziellen sensationslüsternen Stationen, die von Agenturen betrieben wurden, hatten sich dabei hervorgetan, indem sie Bruchstücke von Informationen über Dod hatten »durchsickern« lassen – über seine dienstliche Karriere, seine Fähigkeiten als Raumpilot, die Farbe seiner Augen, die Größe des Halo (Halos lagen in den Geschäften bereits zum Verkauf aus, als das Raumschiff auf Terra landete; winzig kleine Strahler für die Kinder, die sie sich an die Ohren heften konnten, so daß ein hell leuchtender Halo erschien, wenn sie an ihren Ohren zogen). Und jetzt wurde Dods Ankunft über die die gesamte Presse und sämtliche Sender auf allen Planeten und den meisten Satelliten ausführlich berichteten, mit dem ganzen Propagandarummel und der Publizität ausgestrahlt, die Psych sich auszudenken vermochte. Sein Empfang war größer als seinerzeit der für van Gulik, größer sogar als der der Monstermaschine. Es war ein ereignisreicher Tag für die Berichterstatter.
    Dod wußte, was ihn erwartete, als er aus der Raumfähre stieg, da Psych ihn auf den Empfang vorbereitet hatte. Er lächelte und winkte bescheiden. Millionen schrien, riefen, pfiffen und brüllten, doch niemand lauter als die Reporter und Berichterstatter.
    »Nur ein paar Worte, Kommandant! Bitte, Kommandant! Sir! K OMMANDANT !« Die Plagmänner starrten stur geradeaus und hielten sie von der Raumfähre fern. Dann gab der Plag-Kommandant den Befehl. Er bemühte sich dabei um ein gütiges Lächeln und erinnerte sich an den Public Relations-Kurs, den er absolviert hatte, und daß es notwendig war, einen angenehmen Eindruck zu vermitteln. Wie der schlaue Blick eines hungrigen Wolfes, dachte Dod.
    »Sie können nicht alle kommen!« sagte er jovial. »Das sehen Sie doch ein?« Ein Proteststurm der Reporter schallte ihm entgegen und brachte die Antwort, auf die man sich geeinigt hatte. »Gut! In Ordnung. Also nur einer. Schicken Sie einen Mann, der den Kommandanten interviewt.«
    Nachdem einige Augenblicke heftig diskutiert worden war, kam ein rotwangiger Mann in mittleren Jahren aus der Menge hervor, einer, den die anderen angesichts der Bedeutung des Ereignisses für würdig befunden hatten: der Chef-Rundfunk-Kommentator.
    Er besaß ein feines Gespür für die Dramatik der Situation; er ging ohne Eile zu Dod hinüber und hielt inne, ehe er seine erste Frage stellte.
    »Sagen Sie uns nur, Kommandant – sagen Sie uns bitte genau, wie Sie sich in dem Augenblick fühlten, als Sie den Halo zum ersten Mal sahen.«
    »Furchtbar erschrocken«, sagte Dod einfach.
    Milliarden von Zuschauern lachten, stöhnten ungläubig, schrien vor Spannung oder warteten schockiert und gespannt auf die nächste Frage. Einige schalteten

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