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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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voller Furcht und Verwirrung ab.
    »Wann wurde Ihnen zum ersten Mal bewußt, daß die Fremden im Spiel waren?«
    »Als Ratgeber Gompertz mir erklärte, wie die Dinge lagen«, sagte Dod. Psych hatte diese Antwort zuvor in der Raumfähre gebilligt.
    »Sie tragen eine ungeheure Verantwortung, Kommandant«, sagte der Berichterstatter, und Bewunderung und Ehrfurcht krochen in seine Stimme. »Welche Pläne haben Sie jetzt?«
    »Ich werde mich den Forschungsteams der Company zur Verfügung stellen und meine Dienste anbieten, um ihnen zu helfen – ich habe einen Kurs an der Raumschule absolviert«, fügte er erklärend hinzu.
    Im ganzen System sahen die Zuschauer auf den Empfänger-Bildschirmen Dods hingebungsvolles Gesicht, und die Marschmusik der Company erklang jetzt stärker im Hintergrund.
    Die Mixer sagten später, es sei die beste menschliche Geschichte der letzten zehn Jahre gewesen.
    »Noch eine letzte Frage«, rief der Interviewer hastig, als er bemerkte, daß das Grinsen des Plag-Kommandanten sich bei einem Blick auf die Uhr seitwärts verzogen hatte. »Nur noch eine«, wiederholte er. Das Lächeln wurde wieder an die alte Stelle gesetzt.
    Dod hob sein Kinn und warf sich in die Brust. Die nächste Frage mußte jetzt kommen.
    »Sagen Sie all den Menschen, die jetzt zuschauen – Sie sind voll und ganz auf Ihrer Seite, Kommandant –, sagen Sie ihnen«, sagte er, und seine Stimme fiel eine Oktave tiefer, »wie man sich fühlt als der erste Mensch, der mit den Fremden Kontakt hat. Bitte, sagen Sie es uns, Kommandant.«
    »Ja«, sagte Dod. Es war ganz still auf dem riesigen Flugplatz. Kein Laut kam aus der Menge – reglose Stille außer einem seltsam komischen Klopfgeräusch, das durch das metallene Kühlaggregat der Raumfähre verursacht wurde. Dod ließ es zu, daß sich in seinem Augenwinkel eine Träne bildete. »Stolz – sehr stolz«, sagte er gefühlvoll.
    Sofort summten hundert Nadelsender an, um die Spur der Träne zu verfolgen, die ihm die Wange hinunter und weiter auf das Kinn lief. Dod hatte die Wirkung in einem alten ‘Tex gesehen.
    Er kam zu dem Schluß, daß er einen ausgezeichneten Eindruck gemacht hatte. Wenn mir die Company für diese Vorstellung nicht mindestens begrenzte Bewegungsfreiheit gewährt, dachte er, dann ist sie nicht die große weiche Qualle, für die ich sie halte.
    Der große Flugplatz erschauerte förmlich durch den Atem, den die dort versammelten Millionen nun ausstießen. Nur die Plagmänner stierten trockenen Auges geradeaus. Ob sie wohl schon Verdacht geschöpft hatten, daß Getiers Aufklärer vorsätzlich zerstört worden war?
    Sicher war, daß sie ihn mit wachsamen, mißtrauischen Augen ansahen. Dod winkte der Menge noch einmal zu und wurde dann zum Vorstandszimmer geleitet, wo eine Vollversammlung des Vorstandes der neun Planeten bereits begonnen hatte.
    Als er hörte, wie seine Vorgesetzten sein Leben für ihn arrangierten, stieg in Dod nur milder Zorn auf. So mußten die Dinge im Augenblick laufen, auch wenn es ihm nicht gefiel. Man konnte es tolerieren.
    Sie sagten ihm, was man mit ihm vorhatte, aber es war Salkind, der die Befehle gab. Einmal glaubte Dod, daß Cohui, der jähzornige Direktor der Venus, ein Mitspracherecht in dieser Sache verlangen könnte, doch der hagere Mann mit dem harten Gesicht hielt sich zurück. Zweifellos mißfielen ihm die diktatorischen Maßnahmen Salkinds, doch er war nicht so dumm, den Vorsitzenden offen herauszufordern.
    »Es wird ein angenehmes Leben sein, Dod«, sagte Salkind zu ihm. »Wir werden versuchen, es erträglich zu gestalten. Nicht zuviel Öffentlichkeit, natürlich.«
    Er erklärte ihm, daß nach Psychs Ansicht das Interesse der Öffentlichkeit bald abklingen würde, so daß Fortsetzungsberichte in zunehmend größeren Zeitabständen herausgegeben werden könnten, ohne mehr als nur oberflächliches Interesse zu erregen. Selbstverständlich würde nichts Wichtiges freigegeben werden.
    »Allerdings ein Leben mit begrenzter Bewegungsfreiheit«, setzte ihm der Vorsitzende sorgsam auseinander. »Das wollen wir ein für allemal klarstellen. Es kann keine Rede davon sein, daß Sie unbewacht herumlaufen dürfen.« Er blickte Eiserer an, der die Rede fortsetzte.
    »Verrückte«, erklärte der Psychiarch. Dod dachte, daß er mehr denn je wie das Modell eines Fernsehstars aussah. In seinem eng anliegenden silbernen Anzug, der zu seinem frisch übersilberten Schädel paßte, auf dem ein Ring schwarzen Haares zu einem vollkommenen Kreis

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