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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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räuberische Plagschiff Dods Koordinaten näherte.
    Der Kreuzer war ein leichtes, schnelles Tiefen-Raumschiff, das mit einem seiner Größe entsprechenden Sonnengeschütz bewaffnet war.
    Er schoß durch die noch immer anhaltende Feuergaswolke des Piratenschiffes hindurch – die sengenden Wolken prallten an seinen Schirmen einfach ab – und feuerte selbst eine ungeheure Breitseite ab. Im Umkreis von tausend Meilen füllte sich der Raum mit gewaltiger Energie, die den Müll des Alls, die winzigen Meteoriten, die mikroskopisch-kleinen Staubteilchen, in seine Moleküle zerfetzte. Der Feuerball verwandelte den Piraten in eine riesige, furchterregende glühende Wolke.
    Einen Augenblick sah Dod zu. Dieser gewaltige Hammerschlag hatte eine ganze Lebensform zu Fall gebracht.
    »Danke«, rief er dem Kapitän des Kreuzers zu, der auf dem leeren Bildschirm erschien.
    Dod bemerkte, daß ihm der Kapitän, der zur Kampfabteilung gehörte, mit einer seltsamen Förmlichkeit salutierte, und er hatte auch noch nichts gesagt.
    Ihm wurde klar, was er jetzt zu tun hatte.
    »Hervorragende Leistung, Kapitän«, sagte er. »Berichten Sie.« Erst jetzt, nachdem der neue Direktor ihm den Auftrag zur Berichterstattung erteilt hatte, durfte der Kapitän sprechen.
    »Ich dachte, Sie würden durch den zweiten Feuerstoß nicht hindurchkommen, Direktor«, sagte der Kapitän. Er brauchte nicht hinzuzufügen, daß es ihn freute, daß Dod überlebt hatte – er grinste über und über vor Freude.
    Die Stimme von Marschall Maes schob sich dazwischen. »Herzlichen Glückwunsch!« Auch sein Gesicht zeigte ein breites Grinsen. Dod nahm seine Kommandanten-Achselstücke von den Schultern und erinnerte so den Marschall an seinen neuen Rang. »Herzlichen Glückwunsch, Direktor!« wiederholte der Marschall. »Niemals zuvor …«
    »Ein Schiff zur Terra. Sofort. Privat. Ich erwarte, daß es bereitsteht, sobald ich auf der Venus fertig bin.« Er sprach mit Härte und schnitt dem Marschall das Wort ab. Zeit war jetzt das Allerwichtigste.
    »Mit dem Kreuzer geht’s schneller«, warf der Kapitän ein.
    Maes, der schnell handeln konnte, wenn er wußte, was zu tun war, sagte: »Ich werde alles für Sie erledigen. Begeben Sie sich sofort zur Basis«, befahl er dem Kapitän.
    »Dies ist ein modernes Schiff«, protestierte der Kapitän. »Ich kann das kleine Schiff gleich hier mit einem Greifschirm aufnehmen!«
    »Tun Sie das«, sagte Dod.
    Das kleine Fahrzeug erbebte, als es binnen weniger Minuten von dem großen Bauch des Kreuzers aufgenommen wurde. Der aufgeregte Kapitän hatte eine ganze Batterie von Fragen auf Lager.
    »Was ist Ihre beste Zeit zur Terra?«
    »Zwei Stunden, aber …« Zeit!
    »Machen Sie’s schneller.«
    Der Kapitän wußte, wann er zu gehorchen hatte. »Mit aller Eile!« sagte er; für Dod hatte dieser Satz einen glücklichen, altehrwürdigen Klang. Doch als er seinem Navigator die Richtung angegeben und dessen verwunderte, nur halb ausgesprochene Fragen abgebogen hatte, wandte er sich wieder Dod zu, der jetzt nur den einen Wunsch hatte, zu schlafen. »Es ist wirklich wichtig«, sagte er entschuldigend.
    Dod zwang sich, ihn anzuhören. Der Kapitän war niemand, der sich allzusehr mit Nebensächlichkeiten abgab, doch weitere Erklärungen waren gar nicht mehr nötig: eine böse zugerichtete Gestalt schob sich schwankend in die Kabine.
    Die Hand des Kapitäns war am Kolben seiner Sprengpistole, und hinter dem Mann standen zwei Besatzungsmitglieder, um ihn zu decken. Nur mit Mühe vermochte Dod das böse zugerichtete, blutüberströmte Gesicht van Guliks zu erkennen, aber er war es, allerdings nicht mehr ruhig und zufrieden, sondern zornig und wild.
    »Ich dachte, Sie sollten ihn sehen«, sagte der Kapitän und gab den Männern ein Zeichen, ihre Waffen zu senken.
    »Was ist geschehen?« fragte Dod.
    »Ich war zur Korrektur bestimmt, wegen IRRTUM «, erklärte van Gulik. »Ich war ein Feigling, wie Sie wissen. Ich wäre erschossen worden.«
    »Hat seine Bewacher getötet«, sagte der Kapitän. Er gab keinen weiteren Kommentar dazu. Die Männer der Kampfabteilung waren an den inneren Angelegenheiten von Plag nicht interessiert.
    »Und?« sagte Dod fragend.
    »Er hat uns den Tip mit dem Sonnengeschütz gegeben«, sagte ihm der Kapitän.
    »Ich konnte doch nichts sagen«, sagte van Gulik und Dod sah, daß seine Schulter mit schweren Bandagen verbunden war, durch die helles Blut sickerte. »Wir wären beide auf der Stelle versengt worden – es hätte

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