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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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wie ein Unfall ausgesehen. Und auf diese Weise hatten Sie eine Chance.«
    »Hätten wir Ihnen so schnell zu Hilfe kommen können, wenn wir nicht einen Tip erhalten hätten?« fragte der Kapitän. Der Plag-Champion hatte noch nicht zu Ende gesprochen, aber er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    »Sonst noch etwas?« fragte Dod.
    Van Gulik versuchte, sich in den Schultern aufzurichten. Was er jetzt zu sagen versuchte, schmerzte ihn mehr als seine verletzte Schulter.
    »Gerade, als ich entkam, kam die Nachricht über die Plagkanäle: der Vorsitzende hat die Macht an sich gerissen. Hat sich mit Plag verbündet. Und Sie sind tot.« Dann wurde er ohnmächtig.
    Mit dem Empfänger, den der Kapitän – illegal – eingebaut hatte, fingen sie die Plagbefehle auf und erfuhren die ganze Geschichte. Drei Direktoren wegen Hochverrat erschossen; zwei hatten sich mit Salkind verbündet und durften am Leben bleiben; Plag beherrschte alle Forts und Basen und hatte seine Reserve mobilisiert. Nur Cohui, der auf einem schnellen Kreuzer zur Venus entkommen war, verfügte bisher über eine Anhängerschaft, die Plag zu schaffen machen konnte; mehrere Aufstände waren niedergeschlagen worden. Wieder einmal hatte Gompertz Recht behalten.
    Endlich war das System in Auflösung begriffen.
    Und ich, dachte Dod. Was tue ich? Ich muß unbedingt schlafen.
     
    Als er eine Stunde später erwachte, hörte er sich den Situationsbericht des Kapitäns an und beurteilte die Lage. Er hatte Macht genug, um es mit allem, was Plag in diesem Bereich kurzfristig heranschicken konnte, aufzunehmen. Als Direktor hatte er theoretisch den gleichen Rang wie Salkind, und daher würde der Kapitän alle seine Befehle entgegennehmen. Es bestand keine unmittelbare Gefahr.
    Er konnte, wenn er wollte, seine Fahrt nach Serampur wie befohlen fortsetzen – denn schließlich, hatte er nicht einzig deshalb diese ganze verrückte Sache geplant? Er hatte dadurch lediglich an die großen Comps herankommen wollen, die Psych benutzte.
    Aber stimmte das eigentlich? Dod verstand plötzlich, daß Gompertz von Anfang an gewußt hatte, daß der Zugang zu den Comps nur ein kleiner Teil des Gesamtplans und der Zusammenbruch des Systems ihr Hauptziel gewesen war.
    »Wir befinden uns über Serampur«, meldete der Kapitän. Es schwang Stolz in seiner Stimme mit, als er es sagte.
    »Das haben Sie gut gemacht«, sagte Dod.
    »Alle Waffen in Zielstellung, alle Schirme eingeschaltet. Befehle, Direktor?« Er wollte handeln. Dazu war er ausgebildet worden, und entgegen all seinen Erwartungen sollte es nun schließlich plötzliches, schnelles, tödliches Handeln geben. Und er unterstand dem Befehl des Mannes, der an einem einzigen Tag eine ganze Reihe von Gegnern – tödlich, tödlich – besiegt hatte.
    Er war sichtlich enttäuscht, als Dod ihm eine leichte Landung befahl und dann allein in das Psych-Hauptquartier ging.
    Eiserer kroch fast vor ihm. Seine Abteilung stand Dod zur Verfügung. Ob er sich mit Salkind in Verbindung gesetzt hatte? Es war unwichtig. Dod drängte ihn beiseite und durchschritt die verlassenen Korridore, bereit, jeden Widerstand niederzusprengen; doch kein Plagmann kam, um ihn herauszufordern.
    Er erkannte, daß ihn die Spiele erneut verändert hatten, so wie er sich verändert hatte, als Scrimgouer ihn durch Schock dazu gebracht hatte, Dods Identität abzulegen. Er war nicht mehr der subtile Intellektuelle, der Psych irregeführt hatte; auch nicht mehr ein Mensch mit edlen, nach innen gerichteten Gefühlen, der versucht hatte, eine Erklärung für den glitzernden Halo zu finden, der ihn von den übrigen Menschen absonderte. Jetzt ging er gleich an den Kern der Sache heran.
    » DIREKTOREN - STATUS ?« ertönte der Comp gellend, als er ihm die erste der Fragen, die ihn noch verwirrten, eingab.
    Er schob die Status-Äquivalente hinein, mit denen ihn Eiserer offenbar vorgestellt hatte. Die Maschine prüfte die Information und bestätigte dann seine Rechte.
    »Woran hat Kinsella gearbeitet, als er verhaftet und blockiert wurde?« Der Name bedeutete ihm noch immer nichts. Er war weder Dod noch Kinsella, aber irgendwie blieb Dod haften.
    »ERSTER FREMDER KONTAKT!« Die Maschine staunte naiv, »PERSON STUDIERTE BEI EINER BLUTSVERWANDTEN!« Sie dachte einen Augenblick nach. »GROSSMUTTER. FAMILIENNAME DETWEILER. FORMULIERTEN ZUSAMMEN THEORIE DER ZWEITEILIGEN PSYCHE, BERUHEND AUF ANTIKER VORSTELLUNG VON SANKHYA AUS DER FRÜHEN …«. Der Rest war Dod bekannt, deshalb

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