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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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beide, hatten nur noch Sekunden zu leben.
    Eintausend Meilen.
    »K OLLISIONSKURS !« brüllte der Chor der Stimmen.
    Dann registrierten zwei Kampfschiffe zum allerersten Male Raumentfernungen in Hunderten von Meilen. Pandämonium erfüllte die Kabinen.
    Achthundert.
    Dod hätte es beinahe verpaßt.
    Der Plagmann mußte seine Muskeln fantastisch unter Kontrolle haben, um diesen eisern starren Blick selbst dann noch beibehalten zu können, als seine Hand sich die paar Zentimeter bis zum Knopf entlangtastete.
    Aber Dod sah den Schweiß, der einen Moment lang auf dem Gesicht des Plagmannes hervortrat. Seine Schweißdrüsen konnte er nicht kontrollieren. Durch die winzigen Poren brach der Schweiß in schierer Erleichterung hervor.
    Dod drückte als erster.
    Sein eigenes Schiff wurde durch die Zerstörung des Plagschiffes, das von Dods ungeheurem Energiestrahl ausgelöscht wurde, eine Viertelmillion Meilen weggeschleudert. Im Augenblick der Explosion hatte nur ein dünner Schirm zwischen Dods Schiff und dem Plagschiff gestanden. Paradoxerweise war es der schadhafte Schirm, der ihn vor der vollen Wucht der Explosion bewahrte, denn als Dod seine Verteidigungsschinne auf einen massiven Energiestoß umschaltete, reagierte der Schirm so langsam, daß er noch wirkte, als seine Energie eigentlich schon aufgebraucht hätte sein müssen.
    Erschöpft programmierte Dod einen Kurs zur Venus.
    Jetzt van Gulik, dachte er traurig. Er hatte van Gulik immer bewundert.
    Khan Hitler Alexander Tse-Tung drängte sich durch die Mannschaften der Kampfabteilung und umarmte Dod wie ein Bär. »Sie haben es geschafft! Meine Taktik hat für Sie gewonnen!« Er brüllte durch die riesige Bucht: »Der Plan des Khans hat gesiegt!«
    »Ich zog schneller«, sagte Dod zustimmend. Er drängte den großen Mann beiseite, als der Kampfmarschall mit dem halben Liter Kognak auf ihn zukam, den er erbeten hatte, um seine überreizten Nerven zu beruhigen.
    Plötzlich erstarb der Lärm der jubelnden Menge, als die Herolde um Ruhe baten. Marschall Maes begann, etwas zu Dod zu sagen, brach jedoch ab.
    »Plagmann van Gulik hat seine Teilnahme an den Spielen zurückgezogen!« rief die ungeheuer verstärkte Stimme des Heroldes. »Der vierte Kampf wird verschoben, bis die Herausforderung von einem anderen Bewerber angenommen wird. Van Gulik wird als FEIGLING gebrandmarkt!«
    Dod blickte auf das vertraute Gesicht des Champions. Er sah nicht aus wie ein Feigling.
    Die Menge schwieg vor Entsetzen, es herrschte absolute Stille und Schweigsamkeit. Van Gulik war der Held aller jungen Absolventen der Raumschule – van Gulik, der Mann, der den Tod seiner drei Kameraden rächen sollte: er war zum Feigling geworden.
    »Behauptet, er sei nicht würdig, gegen Sie zu kämpfen«, murmelte Maes. »Nicht würdig! Erbärmliche Feigheit!« Er wandte sich ab, um dem Plagmann in das rauhe Antlitz zu sehen, der seinen verachtungsvollen Blick gleichmütig zurückgab.
    Wie der Herold weiter verkündete, war folgendes geschehen: Den Plag-Champion hatten Dods Mut und Geschicklichkeit so beeindruckt, daß er nicht spielen wollte und lieber ewige Schande auf sich nahm als das Risiko, einen so tapferen Mann zu töten. Das Recht dazu hatte er, wie der Herold ironisch hinzufügte. Solange der Kampf noch nicht begonnen hatte, konnte ein Bewerber seine Teilnahme jederzeit rückgängig machen.
    Van Gulik kam durch die Menge der völlig erstarrten Männer der Kampfabteilung zu Dod herüber. Er war ein großer Mann, dünn und hart, mit dem für Plag typischen Kennzeichen aufmerksamen Mißtrauens in seiner Haltung. Doch er hatte einen ruhigen, amüsierten Ausdruck in seinem Gesicht, den Dod nie zuvor bei einem Plagmann gesehen hatte. Hatte Gompertz ihn für sich gewonnen? Das war unwahrscheinlich. Als van Gulik zu sprechen begann, wußte Dod, daß er einen Mann vor sich hatte, der die Company geschlagen hatte und zu einem Menschen geworden war.
    »Wir haben keinen Grund, gegeneinander zu kämpfen«, sagte er einfach. »Ich nahm Ihre Herausforderung an, weil ich wissen wollte, wer von uns beiden besser war. Jetzt weiß ich es.«
    »Aber die Schande?« fragte Dod.
    Als Antwort entfernte er die Sprengpistole aus seinem Gürtel und überreichte sie Marschall Maes. Dod sah die Erleichterung auf seinem Gesicht, als Maes die Waffe entgegennahm.
    »Erschießen«, sagte van Gulik.
    Auch das war sein Recht. Der Marschall war nicht befugt, es zu verweigern. Wenn ein Kampfteilnehmer eine ehrenhafte Form der

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