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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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Zwei Lichtsplitter lösten sich von dem Bündel. Zwei schnelle Kreuzer, überlegte Dod, die dem Kreuzer dicht auf den Fersen waren. Sie taten ihm leid. Sie konnten es mit dem schlachtenhungrigen Kapitän der Kampfabteilung und seinem ausgezeichneten Schiff nicht aufnehmen.
    Er hatte jedoch seine eigenen Probleme. Der Kapitän konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen.
    Das Nottriebwerk setzte ein und heulte mit einem durch Mark und Bein gehenden Geräusch auf – wie hatten es die Völker des Altertums nur ein paar Jahrhunderte lang mit Düsenflugzeugen aushalten können? Zugegeben, sie waren verläßlich, aber selbst in dieser Höhe ließen sie ihn wie eine bleierne Ente sitzen – null Fuß, um nicht entdeckt zu werden –, da die Düsen nicht die Kraft hatten, die sprunghafte Korkenzieherrolle auszuführen, die er gern anwandte. Und der Düsenbrennstoff würde bald verbrannt sein – das Erkundungsfahrzeug war eine Belastung.
    Er setzte in der aufkommenden Dunkelheit zu einer weichen Landung an, und der Lärm der Düsen wurde langsam schwächer. Dann, als es sich automatisch gesteuert wieder in Bewegung setzte, schritt Dod davon. Es würde zwanzig, vielleicht auch dreißig Meilen senkrecht hochsteigen, doch dann würde sein Brennstoffvorrat aufgebraucht sein, und der HUND allein wußte, wohin es dann steuern würde. Vielleicht würde Plag es finden und sprengen, und dadurch wäre er eine Weile in Sicherheit. Er hoffte es.
    Dod überprüfte seine Lage.
    Aus einem der wenigen Mitglieder des Vorstandes, der Männer, die das System regierten, war er zu einem Flüchtling herabgesunken, der um sein Leben rennen mußte. Es war kein Trost zu wissen, daß andere Vorstandsmitglieder inzwischen tot waren, obwohl Cohuis Rebellion letzten Endes für ihn von Nutzen sein könnte. Doch wie die Dinge im Augenblick lagen, war seine Lage unvermindert schlecht. Er war Tausende von Meilen vom asiatischen Fort entfernt, und wenn er dort hinkam, würde er von neuem mit der Forschung beginnen müssen, die vor fünf Jahren blockiert worden war. Er hatte noch nicht einmal das Band gelesen, das Scrimgouer für ihn zurückgelassen hatte.
    Er fragte sich, ob Gompertz irgendwelche Pläne gemacht hatte, die der neuen Lage der Dinge Rechnung trugen. Bestimmt hatte der schlaue Alte vom bevorstehenden Zusammenbruch des Company-Systems gewußt, in dem Plag und Psych in enger Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden Salkind die Herrschaft über die neun Planeten ausgeübt hatten. Ob Gompertz allerdings die notwendigen strategischen Fähigkeiten besaß, um den Bruch innerhalb der Company zu nutzen?
    Während er das Rollfeld der landwirtschaftlichen Station, in deren Nähe er gelandet war, entlangstapfte, dachte Dod verwundert, mit welcher Leichtigkeit das ganze Herrschaftsgefüge der Company zerstört worden war.
    Nur wenige dachten überhaupt noch an die Fremden: sie gehörten zum Leben dazu. Schon zu Lebzeiten ihrer Väter und Großväter hatte man von ihrer Existenz gewußt. Niemandem gelang es, ihre Abschirmungen zu durchbrechen. Und überhaupt: wer wollte schon zu den Sternen vordringen?
    Gompertz hatte vorausgesehen, welche Wirkung Dods Halo haben würde. Er allein hatte gewußt, daß der ungeheure Schock darüber, daß nun endlich eine Form des Kontaktes mit den Fremden hergestellt war, die Struktur der Company beschädigen und daß die Company zusammenbrechen würde, wenn es mit der Kunst der Spiele zu Ende ging dadurch, daß Plag sich gezwungen sah, den Kodex der Spiele zu verletzen.
    Der alte Mann besaß Weitsicht, aber konnte er die gegenwärtige Situation unter Kontrolle halten?
    Nicht, daß es mich im Augenblick besonders betrifft, dachte Dod, als er zum Depot kam. Seine unmittelbaren Ziele waren weit prosaischer. Er mußte sich irgendeine Transportmöglichkeit beschaffen – mußte ein Fahrzeug aus der landwirtschaftlichen Station stehlen und dann zum Fort gelangen. Und wenn er die Arbeit, mit der er und seine Großmutter beschäftigt gewesen waren, dahingehend ausgewertet hatte, ob die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme mit den Fremden bestand, würde er sich mit Gompertz in Verbindung setzen. Das war sein Plan.
    Er konnte sich jetzt nicht damit befassen, was auf der Venus vorging – ob es Cohui gelungen war, die Plagwachen aus den Festungen zu vertreiben oder nicht; ob auch noch andere aushielten; was mit den Reservistenflotten an der Peripherie des Systems geschehen würde; ob von Pluto bis Mars Frieden herrschte oder heftiger Krieg

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