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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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einen Meter nördlich vom Registrierapparat nachsehen, werden Sie eine kleine Psych-Öffnung finden. Nennen Sie einfach das Schlüsselwort – dasselbe wie der Schlüssel zur Wortbank – und warten Sie ab, was passiert.«
    Noch mehr Tricks, dachte Dod. Hätte der dicke Psychmann den Film denn nicht griffbereit liegenlassen können? Sein gesunder Menschenverstand würde einem das sagen, aber Scrimgouer liebte das Spiel um seiner selbst willen. »Wiedergeburt«, sagte er.
    Ein kleines rundes Loch erschien in der Wand.
    »Gut, was?« rief die behäbige, metallische Stimme des Psychmannes aus der winzigen Einheit heraus. »Bis bald!« Leiser fügte er hinzu: »Übrigens, erwarten Sie nicht zuviel von Ihrer Großmutter. Sie hat viel durchgemacht, und jetzt ist sie eine alte Frau.«
    Dod riß die winzige Einheit von der Wand, zertrat sie unter seinem Absatz und hob die @Spule Band auf, die Scrimgouer zurückgelassen hatte. Dann ließ er den Hitzestift über die Psych-Öffnung und über die winzigen, glitzernden Stücke der Registriereinheit gleiten. Falls Plag zum Schloß vordrang, würden sie nichts von Bedeutung finden. Obwohl das Ende in Sicht war, ging er mit peinlicher Vorsicht zu Werke. Und obwohl das Planetensystem als politische Einheit im Zerfall begriffen war, ließ er auch die entfernteste Möglichkeit, daß Plag von seinen Plänen Kenntnis erhielt, nicht außer acht.
    Das asiatische Fort lag tausend Meilen entfernt, und er wollte schnell zum Kreuzer zurück. Er würde das Raumschiff tief in den Weltraum lenken und einen scheinbar willkürlichen Kurs verfolgen, so daß es den Plag-Suchstationen nicht gelingen würde, sein Ziel sicher zu bestimmen. Und er würde Zeit haben, sich das Band anzusehen.
    Dod ging in die kalte Nachmittagssonne hinaus – er hatte die kurzen Wintertage und die scharfen Winde, die von der Ostsee her ins Binnenland wehten, vergessen –, und er fröstelte.
    Oben am Himmel erschien der Kreuzer als ein winzig kleiner Diamant. Mit ihm, dachte er optimistisch, konnte er zum Fort gelangen, konnte er die Abschirmungen des Kreuzers und die bereits dort befindlichen massiven Abschirmungen zusammenfügen und …
    Plötzlich begann er zu laufen, als er die Alarmsignale des Erkundungsfahrzeugs hörte.
    Er stürzte in die Kabine und hörte, daß die Stimme des Kreuzer-Kapitäns ihn warnte.
    »Direktor Dod, bitte kommen! Rotes Alarmsignal! Kommen …«
    Dod schalt sich einen überoptimistischen Idioten und antwortete sofort. Er mußte seinen persönlichen Empfänger verloren haben – hatte ihn wahrscheinlich fallen lassen, als er im Schloß herumgeklettert war – oder vielleicht war er auch durch Stöße kaputtgegangen.
    »Berichten Sie«, sagte er schnell.
    »Kampfflotte umkreist Terra mit Sonnengitter dreiundzwanzig T-eins-neun, Entfernung neun Millionen Meilen. Sie haben sogar den Sternenbrecher mitgebracht! Befehle, Direktor?«
    »Wieviel Zeit?«
    »Zwei Minuten. Dann können sie den Kreuzer ins Visier nehmen.«
    »Wie sind Ihre Chancen?« Dod hatte bereits die Möglichkeit aufgegeben, noch zum Kreuzer zurückzukommen. Er würde mindestens vier Minuten brauchen, um in die Reichweite des Kreuzer-Greifschirms zu kommen.
    »Wir können es mit einem halben Dutzend dieser Blechbüchsen aufnehmen«, sagte der Kapitän lachend, »aber der Sternenbrecher!«
    Dod verstand, daß er zögerte, gegen den Sternenbrecher zu kämpfen. Dieses alte Großkampfschiff, das die Free Spacers benutzt hatten, um den Ehrgeiz der Companies in Grenzen zu halten, stand in dem Ruf, mit Sonnentorpedos, Zyklon-Hilfsraketen und dem größten Sonnengeschütz aller Zeiten bewaffnet zu sein.
    »Setzen Sie sich in Bewegung«, sagte Dod. »Und melden Sie sich täglich.«
    »Wird gemacht«, sagte der Kapitän. Der Kreuzer verschwand, doch die Stimme des Kapitäns meldete sich erneut. »Ich höre gerade, daß Cohui in aller Eile eine Flotte mobilisiert – ich will sehen, was ich dort tun kann.«
    »Weidmannsheil!« sagte Dod, als er einen Kurs eingab, der ihn auf direktem Weg von Peenemünde wegbringen würde. Da die Hauptflotte im Anflug war, war dieser Teil Europas kein angenehmer Aufenthaltsort.
    Über den Pripjet-Marschen fielen die Hauptmotoren aus. Sie waren nicht konstruiert für atmosphärische Flüge mit hohen Geschwindigkeiten, und die Belastung durch die dichte Lufthülle der Terra hatte sie überfordert.
    Auf Dods Bildschirm erschien plötzlich ein aufgeregtes Bündel. Lichter – die Flotte war auf dem Weg zum Schloß.

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