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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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der Kapitän in Gelächter aus.
    »Senden Sie es«, sagte er schließlich, noch immer lachend.
    »Was ist daran so komisch?« fragte der Kleine den Khan ruhig.
    »Keine Achtung vor klassischer Gelehrsamkeit«, knurrte der Khan, der die Vergangenheit verehrte.
    »Es ist folgendes«, erklärte ihnen der Kapitän. Er blickte auf das Schlachtfeld, das sie hinterlassen hatten. »Ich empfange meine Befehle von einem kleinen, vertrockneten alten Mann, der in einem Morgenrock herumläuft. Gompertz. Er sagt mir, was ich zu tun habe – und ich tue es. Er gibt mir verrückte Pläne – und sie funktionieren. Und nun muß ich ihm irgendein Kauderwelsch vorplappern.«
    »Ich sehe den Witz immer noch nicht.« Der kleine Mann sprach für sie beide.
    »Macht nichts. Das ist der Witz.«
     
    Scrimgouer blickte auf den bewegungslosen Körper. Er kontrollierte die Instrumente, mit denen Dods Metabolismus gemessen wurde. Bald würde er Dod eine intravenöse Injektion mit einer Glukosezusammensetzung geben. Die Registraturen, die Dods emotionalen Zustand kontrollierten, blieben ruhig in ein und derselben Position.
    In der ersten Stunde nach seiner Freisetzung hatte der WAHRNEHMER keine besonders aufregende Zeit. Es war, als sei er noch nicht auf die Fremden gestoßen, während er die neue Dimension, die er gefunden hatte, passiv entdeckte.
    Da er genügend Zeit hatte, hatte Scrimgouer den Fortgang der Schlacht um den Sternenbrecher verfolgt, aber er mußte auch Gompertz’ häufiges Verlangen nach Informationen über sich ergehen lassen.
    »Soll doch der HUND dazwischenfahren!« beharrte der alte Mann mit streitbarer Stimme. »Ich muß unbedingt etwas erfahren! Hören Sie, Scrimgouer, das größte Kampfschiff der Flotte befindet sich in Wartestellung, ich habe einen Kreuzer in der Nähe des Forts verborgen, der bereitsteht, um Dod schleunigst hierher zu befördern – können Sie ihn nicht aufwecken? Er ist doch sicher jetzt durchgekommen! Mann, eine Milliarde Milliarden Menschen warten!«
    Scrimgouer schnitt ihn ab. Dod war jetzt seit einer Stunde unterwegs, und die Spannung begann unerträglich zu werden. Er blickte erneut auf den bewußtlosen Körper. Dann setzte er sich in Bewegung.
    Was er sah, ließ ihn mit einer Geschwindigkeit durch das Zimmer rennen, die Dod ihm nicht zugetraut haben würde.
    Die Meßapparate, die zuvor nur in einem sicheren Bereich geringe Schwankungen angezeigt hatten, hatten plötzlich ausgeschlagen. Einige bewegten sich wie rasend, und Dods Körper zuckte, schlug hin und her, krümmte sich wild und hatte sich fast aus den nicht sehr festen Riemen, mit denen er auf dem Operationstisch festgeschnallt war, befreit.
    Scrimgouer verstärkte die Sauerstoffzufuhr auf das Doppelte und verstärkte die Riemen, die sich unsichtbar um die harten, knotigen Muskeln des aufs höchste angespannten Körpers legten.
    Er trat zurück: Etwas war geschehen, während er Gompertz angehört hatte. Eine physische Veränderung.
    Er prüfte Dods Herzschlag. Er ging rasend, aber Dod konnte das aushalten. Sein Atem ging gleichmäßiger, und die verstärkte Sauerstoffzufuhr trug dazu bei, daß er ruhiger wurde. Wie hatte er sich verändert?
    Es war nichts Körperliches …
    Dann sah er es. Der Halo war verschwunden.
     
    Dod tauchte aus dem schwarzen Loch, in das er gefallen war, mit einem seltsamen Gefühl der Zuversicht empor, des Lachens über seine Ängste und angenehmer Erwartung dessen, was noch kommen würde.
    Es war eine vollkommen neue Dimension.
    Man brauchte Zeit – Zeit !, um sich zu orientieren, um die Feinheiten dieser neuen Dimension, in der er sich bewegte – bewegte ?, wahrzunehmen.
    Sie hatten sich bezüglich des WAHRNEHMERS geirrt. Großmama.
    Er selbst. Und seine Eltern. Er war etwas anderes, als sie gedacht hatten.
    Er war nicht der Beobachter, für den sie ihn alle gehalten hatten, ein freier Agent, der aufs Geratewohl und ohne Rücksicht auf den Intellekt umherwanderte; er war nicht der muntere Geist, für den sie ihn alle gehalten hatten.
    Er war die Lebenskraft eines einzelnen.
    Dod sah seinen Körper unter sich liegen. Die langweilige goldene Uhr war noch immer da, ihre Zeiger versteinert. Jetzt befand er sich außerhalb der Zeit.
    Er konzentrierte sich auf die Zeit. Auf schnelle Zeit. Die Zeiger drehten sich schnell. Scrimgouer schoß in der Kammer umher. Der Körper auf dem Operationstisch keuchte wie ein Schwungrad.
    Mehrere Stunden subjektiver Zeit wanderte Dod innerhalb der Grenzen des Forts umher,

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