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Blockade

Blockade

Titel: Blockade
Autoren: B. N. Ball
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grundlegenden Dingen fragen.
    »Woher kommen Sie?«
    »Sehen Sie.« Dod sah, wie das System zurückwich, als er von dem Fremden emporgehoben und durch den Raum an das andere Ende des Universums geschleudert wurde. Ein grauer Planet zog einsam seine sonnenlose Bahn. Dann ging es wieder zurück.
    »Was sind Sie?«
    Dod sah ein Zusammenspiel von Kräften, das ihm nichts sagte.
    »Wie lange existieren Sie schon?«
    »In dieser Phase zweimal so lange wie Ihre Sonne.«
    Dod sah, daß dies zu nichts führte.
    »Warum haben Sie meinen Kopf mit einem Halo umgeben?« Er dachte an seinen Körper auf Terra.
    »Ihr Schiff materialisierte sich plötzlich in unseren« – es ließ sich schwer ausdrücken, aber es klang wie Hummerkorb – »Zeitphasen-Übersetzer, deshalb sprach ich mit Ihrem Computer!« Gelächter erklang durch den Raum, als der Fremde vor Selbstironie zerfloß. »Ich wußte, daß etwas Empfindendes an Bord war, und so habe ich überall gesucht. Ich habe mit Ihrer Maschine gesprochen!«
    Dod lauschte und stimmte dann in das Lachen ein. Der Fremde hatte gefolgert, daß, um das Schiff zu bauen, intelligentes Leben vorhanden sein müsse, und daß, da es empfindendes Leben, wie sie es kannten, nicht gab, es eine Art von intelligentem Leben geben müsse, das sich ihrem Verständnis entzog.
    Eine beharrliche Stimme verlangte lautstark, gehört zu werden. Das Fremde fuhr fort. »Ja. Ja! Ein Teil von mir, das sich erst kürzlich gebildet hat, erspähte etwas von Ihnen – es verlangte danach [mich einzufangen, fuhr es Dod durch den Sinn, mit einer Art von Schleppnetz oder mit Hilfe eines fantastischen kosmischen Hummerkorbes], Sie zu finden.«
    Dod verstand. Eine junge Zelle hatte Vorstellungskraft bewiesen, als sie ein Flüstern des Geistes des PURUSA vernahm, das selbst die Blockierung nicht hatte unterdrücken können. Und als das seltsame Schleppnetz ihn eingefangen hatte, war ihm ein Mechanismus, ein semantisches Werkzeug gegeben worden, das ihm helfen sollte, die Existenz des WAHRNEHMERS zu erkennen. Aber die Blockierung hatte verhindert, daß er diese unheimliche Vorrichtung benutzen konnte.
    Alle anderen Theorien über den Halo brachen zusammen. Er war lediglich ein Mittel, das ihm helfen sollte, mit den Fremden Kontakt aufzunehmen. Obgleich die Fremden nicht an die Möglichkeit geglaubt hatten, daß es auf den Planeten intelligentes Leben gäbe, hatten sie einen Köder ausgeworfen.
    »Also deshalb!« sagte Dod.
    »Ich muß Ihnen sagen, daß der Teil von mir, der erst seit kurzem existiert, in den Anzeichen intelligenten Lebens in Ihrem System eine Struktur zu erkennen glaubte«, sagte das Fremde.
    Dod erinnerte sich an die Pluto-Strecke. Wieder und wieder. Die Fremden hatten die Zeichen, die vom PURUSA ausgingen, ausgewertet, und voll Interesse hatten sie ihr Netz dort ausgeworfen, wo die seltsamen Manifestationen des Lebens am stärksten waren.
    »Aber warum einen Halo?« fragte Dod.
    »Irgendeine Form mußte es ja haben«, sagte der Fremde.
    »Aber gerade einen Halo ?«
    Das Fremde erläuterte es. Es war ein vertrauter, vielleicht ein beruhigender Anblick für den Angehörigen eines Planetensystems, dessen Sonne oft das Bild eines Halos erzeugte.
    »Parhelia!« rief Dod aus. Das war es. Parhelia waren Halos – häufig auftretende optische Effekte, die zu beobachten waren, wenn Partikel in großen Höhen in der Atmosphäre suspendiert werden. Indem sie ihn mit einem häufig vorkommenden, leicht erkennbaren Zeichen versahen, versuchten die Fremden, jede Furcht, die er vielleicht gehabt hatte, zu zerstreuen?
    Dod lachte. Es war seltsam, daß ein junger Teil des zusammengesetzten Gebildes, das die Fremden waren, nach ihm, einem jungen Mann, gegriffen haben sollten, der als einziger seiner Rasse daran glaubte, daß Kontakt zu den Fremden hergestellt werden konnte.
    »Warum haben Sie uns daran gehindert, zu den Sternen vorzudringen?«
    Die Antwort war rein visuell. Dod sah einen hauchdünnen Schirm von Zellen, der grenzenlos den Raum umspannte; jede dieser Zellen suchte das Wesen des Sonnensystems zu erfassen und Verbindung zu etwaigem Leben aufzunehmen; jede hoffte geduldig auf irgendeinen Erfolg und nahm ein Scheitern mit philosophischer Gelassenheit hin. Sie waren so angeordnet, daß sie einen Kraftschirm bildeten, aber das hatte, so versicherten sie ihm, nicht in ihrer Absicht gelegen.
    Es ergab sich ganz einfach, daß ihre Anwesenheit eine Barriere bildete.
    »Aber warum so lange?« beharrte Dod.
    »Sie halten
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