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Blockade

Blockade

Titel: Blockade
Autoren: B. N. Ball
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niemals das Sonnengeschütz abfeuern würde …
    Der Draht schlitzte Sehnen auf, verengte Röhren und blockierte Arterien, und der kleine Mann fiel geschickt über die Leiche des Admirals. Der Khan packte sie in eine Nische, und die beiden Männer gingen auf die Kommandobrücke hinauf.
    Sie grinsten sich gegenseitig an, als sie sahen, daß der Erste Offizier schlief. Der einzige andere Mann auf der Brücke öffnete seinen Mund, um die beiden weiter unten stehenden Matrosen herzuzitieren, aber sein Gesichtsausdruck veränderte sich, als ihm das Messer des Khans in die Kehle fuhr und so seinen Hilfeschrei erstickte. Der Kleine erwürgte den Ersten Offizier, und wieder grinsten sich die beiden Reservisten an.
    Allmählich entwaffneten sie das Schiff.
    Genau zwölf Sekunden später stieß der Kreuzer der Kampfabteilung längsseits an. Der Kapitän der Kampfabteilung führte die an Bord kommende Mannschaft persönlich durch das Loch, das durch eine geschickt gesteuerte Energieexplosion in den Schiffsrumpf geschnitten worden war. Sie befanden sich in den Maschinenräumen, dem Herz des Schiffes.
    Zuerst trafen sie nur auf die abstoßenden Gesichter der Toten, die ohne Anzüge in dem Vakuum des Raumes gefangen waren; doch dann dezimierte eine bohrende Flammenexplosion aus einer hastig montierten Atomwaffe die erste Welle der an Bord Gekommenen. Nur der Kapitän und drei weitere Männer, die durch ein massives Maschinengehäuse geschützt worden waren, blieben glücklich am Leben.
    »Zünderraketen!« schrie der Kapitän, und eine große, schwerfällige, schwarze Maschinenmasse brach durch den Schiffsrumpf und kam langsam und furchtbar auf die Verteidiger zu. Sie feuerten mehrmals auf die Angreifer, so daß der basaltähnliche Schild der Raketenbatterie vor Hitze weißglühend war, als sich das Feuer aus der primitiven Kanone auf die herandrängende schwarze Masse konzentrierte. Dann hörte es auf, und ein paar Männer lösten sich von dem schützenden Haufen.
    »Hinter die Maschinenschilde!« befahl der Kapitän, und die schwerfällige Masse bewegte sich erneut wie die lebendige Fassade einer Klippe.
    Blütenblätter aus blauen Flammen schossen hervor, und gelbe Staubgefäße von Hitze gingen über den Verteidigern nieder, schlossen sie ein und ließen dort, wo sie gestanden hatten, winzige Geröllhaufen zurück.
    »Rattenjagd!« brüllte der Kapitän. Er stieß einen improvisierten Schlachtruf aus, als er den Rest seiner Mannschaft durch die labyrinthischen Tiefen des großen Schiffes führte.
    Die meisten Männer starben schnell, denn Plag hielt stand und kämpfte voll Zorn und blinder Raserei über die Niederlage ihres großen Schlachtschiffes. Nur wenige versteckten sich und warteten auf eine Chance, um eine improvisierte Bombe in einem der Triebwerke zusammenzubauen, so daß das ganze Schiff in Bruchstücke auseinanderbrechen würde. Doch keiner von ihnen überlebte diese Stunde.
    Die Kampfabteilung hatte zu viele Rechnungen mit Plag zu begleichen, als daß sie bei ihrer Jagd Nachlässigkeit oder Gnade hätte walten lassen. Als sie endlich überzeugt waren, daß das Schiff ihnen gehörte, machten sie sich daran, den Sternenbrecher zu reparieren.
    Die beiden Reservisten übergaben das Kommando dem Kapitän der Kampfabteilung, der viel von seiner forschen Schneidigkeit verloren hatte. Er führte jetzt einen Job aus, einen, für den er ausgebildet war.
    »Schirme oben?« fragte er.
    »Seit dem Moment, als Sie an Bord kamen«, sagte der Khan.
    »Können Sie ihn lenken?«
    »Versuchen Sie’s mit mir«, erwiderte der Khan. Er benahm sich wie ein Mann, der wußte, was er wollte, dachte der Kapitän.
    »Sie sind der Erste Offizier«, sagte er zu ihm.
    »Steuern wir jetzt der Flotte entgegen?«
    Der Kapitän warf ihm einen schiefen Blick zu. Er sollte eigentlich das gleiche denken, aber statt dessen mußte er sich mit Gompertz in Verbindung setzen. Es erschien ihm jetzt nicht mehr seltsam, daß er sich seine Instruktionen bei dem alten Mann holte. Er zog die Karte hervor, auf die er das Codewort geschrieben hatte, das Gompertz ihm zu senden befohlen hatte, und reichte es dem Khan.
    »Was das wohl heißt?«
    Der Khan zuckte die Achseln. »Er ist ein gelehrter kleiner Mann«, sagte er und wies auf den kleinen Mann mit dem Detektivgesicht. Er warf ihm die Karte zu.
    » ›Mutatis mutandis‹ – ›Mit den nötigen Abänderungen.‹ Das ist es, mehr oder weniger.«
    Sie blickten einander ein paar Augenblicke lang an. Dann brach
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