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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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ergeben hatten. Und die Rehabilitierung derer, die im IRRTUM waren, durch Psychiarch Eiserer.
    Doch da war noch Phase IV: die Phase, die man nicht brauchen würde. Und er wollte gerade diesen Teil des Plans anwenden. Dazu gehörte der Einsatz des Sonnengeschützes.
    Wie jeder gute Militär wußte er, daß eine Waffe, die nicht zum Einsatz kam, ein Widerspruch in sich selbst war. Er wollte mit seinen Spielsachen spielen – und das Sonnengeschütz des Sternenbrechers war noch nie abgefeuert worden. Wie, fragte er sich, würde seine genaue Wirkung bei Maximalstärke sein?
    Landschaften würden schmelzen und brodeln; Meere würden verdampfen; Bergketten wie Butterstücke im Feuer zerschmelzen. Es würde ein völlig neuer Schöpfungsakt sein, eine Läuterung des Systems, wie der Vorsitzende gesagt hatte: durch Leiden zum Frieden, durch Feuer zur Gesundheit.
    Ein anderer Gedanke störte ihn mitten in seinen wohlmeinenden Überlegungen.
    Wann würde sein Schiff gegen diesen verrückten Raumpiloten eingesetzt werden, der in das asiatische Fort auf der Erde gegangen war? Vor der venusischen Operation? Nach allem, was er gehört hatte, hatten die Asiaten die Kunst des Festungsbauens verstanden; und insgeheim freute er sich, daß die Operation gegen das Fort gescheitert war. Er wollte den Sternenbrecher an ihm messen. Das Sonnengeschütz auf der Terra!
    »Übernehmen Sie«, sagte er zu seinem ersten Offizier.
    »Wollen Sie sich ausruhen, Admiral?«
    »Nein. Will den Schlachtplan noch mal durchgehen!«
    Daß er den Plan voller Gewissenhaftigkeit nochmals überprüft hatte, würde sich gut machen, wenn er seinen Bericht einreichte. Er verließ die Kommandobrücke des großen Schlachtschiffes.
    Sein erster Offizier blickte neidisch hinter ihm her. Er hatte die Empfehlung des Vorsitzenden gehört, als Salkind den Admiral vom Flaggschiff Plag I hierher berufen hatte. Vielleicht würde sich der Admiral an seine ehemaligen Offiziere erinnern, wenn er neuer Direktor der Venus war, doch er bezweifelte es.
    Dann machte er es sich im Sessel des Admirals bequem, übertrug die Leitung des Schiffes einem jüngeren Offizier und schlief ein. Das Schiff war unverwundbar. Es konnte auf sich selbst aufpassen.
    Tief unten trafen sich zwei Reservisten zur vereinbarten Zeit an einer vereinbarten Stelle. Der eine war riesig, ein großer Freibeuter von einem Mann, mit einem flammend roten Bart; der andere war klein, dünn, und er hätte unbedeutend ausgesehen, wäre nicht sein Gesicht gewesen: dünn und wachsam wie das eines Detektivs. Sie sprachen nicht, aber der kleine Mann sah aus, als ob er eine Frage hätte. Als Antwort zog der Khan – der die vorschriftsmäßige blaue Uniform trug, aber trotz dieser eintönigen Kleidung die Haltung eines Zuchtpferdes hatte – einen Griff aus seiner Tasche, drückte den Knopf und lächelte träumerisch, als eine dünne Klinge hervorschoß. Der Kleine zeigte ihm ein Stück Draht, der wie eine Spirale durch seine Hände lief.
    Die Mannschaft war in Alarmbereitschaft, und die meisten von ihnen tankten sich in den Totexgloben mit Ruhm voll. Man brauchte sie jedoch nicht. Die Schirme wurden durch Roboter gesteuert, und die massive Feuerkraft des größten Schlachtschiffes, das das System je gekannt hatte, stand bereit, um jeder Drohung zu begegnen. Es würde nur Sekunden dauern, bis das Schiff aktionsfähig war. Der Khan und der kleine Mann meinten, dies sei eine Menge Zeit. Sie brauchten nur Sekunden.
    Von dem Sport- und Erholungszentrum aus, wo sie sich getroffen hatten, durchquerten sie die ganze Breite des riesigen Schiffes, bis sie vorsichtig neben einer Öffnung hervorkamen, die zur Kommandobrücke führte.
    Plötzlich stieß der Khan den anderen in eine Nische, während der Admiral behende durch die Öffnung trat.
    Der Khan hätte ihn gehen lassen, aber der Kleine hegte einen persönlichen Groll gegen den Admiral: Seine Familie lebte in der Stadt auf der Venus, die der Admiral für seine Demonstration der Stärke als erste ausersehen hatte. Und der Kleine hatte den Plan gesehen.
    Er riß sich von der Hand des Khans los, der ihn zurückzuhalten suchte, und sprang wie eine Katze auf den Rücken des Admirals. Der Khan zuckte mit den Schultern.
    In den paar Sekunden, die er noch zu leben hatte, erkannte der Oberkommandierende der Flotte, daß er niemals Direktor sein würde, niemals das immer gleichbleibende, entschlossene Gesicht des Vorsitzenden wiedersehen und niemals wieder der Company dienen würde. Und

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