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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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besaß.
    Mit unendlicher Erleichterung ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen, zog mich aus und ging unter die Dusche. Als
     ich ins Wohnzimmer kam, duftete es ganz himmlisch nach Kaffee und frischem Kuchen. Stefan saß breit grinsend auf der Couch
     und deutete auf das Kuchentablett von einer Erlebnisbäckereikette und die Tasse. Ich stürzte mich auf den Kuchen, als hätte
     ich tagelang gehungert.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte ich mit vollem Mund.
    »Hervorragend«, antwortete Stefan. »Ich habe Hunderte, ach was, Tausende Fotos von Karl, von den Mädels, von   …«
    »Dapf meine ipf nipf.« Einige Zuckerkrümel flogen in Stefans Richtung.
    »Was denn dann?«
    Ich warf eine Papierserviette nach ihm.
    »Ach, du meinst, ob Stahl dich erkannt hat?«
    Ich nickte.
    »Nur die Nase.«
    »Und?«
    »Ich habe sie ihm ausgeredet. Besser gesagt, habe ichihm eingeredet, dass alle südländischen Frauen solche Nasen haben. Italienerinnen und Griechinnen ganz besonders. Und da man
     außer der Nase nun wirklich beim besten Willen nichts von deiner Figur erkennen konnte, du dir die Lippen weit über den natürlichen
     Rand geschminkt hast und die Federn an der bescheuerten Brille das halbe Gesicht verdeckt haben, hat Stahl sich am Ende wohl
     überzeugen lassen. Ach, das silberblaue Haar war auch recht hilfreich.«
    »Hat er dich denn erkannt?«, fragte ich.
    Stefan schüttelte den Kopf. »Aber ich habe mich als dein künstlerischer Mitbewohner zu erkennen gegeben, bevor er irgendwann
     von selbst dahinterkommt und wir wieder in Erklärungsnöte geraten. Zum Beispiel, wenn er gleich hier auf der Matte steht.«
    »WAS???«
    Stefans Grinsen wurde noch breiter, sofern überhaupt möglich. »Na klar. Ich habe ihn eingeladen. Der arme Kerl hat nämlich
     gar keine Familie in Düsseldorf, ist Single und war von seiner Reise nach Paris so frustriert, dass er Gesellschaft brauchte.
     Er kommt in   …«, Stefan sah auf seine Armbanduhr, »fünfundzwanzig Minuten.«
    »Bist du vollkommen wahnsinnig?«, rief ich. »Er wird mich wiedererkennen   …«
    »Nein.«
    »Und außerdem liegen hier die ganzen Klamotten herum   …«
    »Das ist allerdings ein Problem.«
    »Und ich bin überhaupt nicht zurechtgemacht und gar nicht passend gekleidet   …«
    »Doch.«
    »Und   …«
    »Pass auf: Er hat nach dir gefragt, und ich habe ihm erzählt,dass du heute den ganzen Tag einer Freundin beim Renovieren geholfen hast. Du siehst übrigens wirklich fertig aus, ganz so,
     wie man sich eine Aushilfsanstreicherin nach einem harten Tag vorstellt.«
    Ich sprang von der Couch, schüttelte den Kopf in echter Verzweiflung, während ich bereits damit begann, alle Kleider auf den
     Ständer zu hängen oder zu werfen und diesen in Sabines Gästezimmer zu schieben. Stefan sprach lauter, als ich den Raum verließ,
     damit ich ihn weiter hören konnte. Die Accessoires stopfte ich in den Karton, in dem die ganze Ausrüstung geliefert worden
     war, und zog ihn über den Parkettboden ebenfalls ins Gästezimmer. Mein Bett konnte ich so jedenfalls kaum noch erreichen,
     aber um dieses Problem würde ich mich kümmern, wenn es so weit war.
    Es blieb mir auch keine Zeit mehr, mich umzuziehen, und ich blieb wohl oder übel in den Klamotten, die ich eben übergestreift
     hatte. Eine einfache Jeans und ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Keep calm and carry on«. Ja, das war das richtige Motto für diesen Abend, dachte ich in dem Moment, in
     dem es klingelte.
    »Ihr geht dann wohl gleich zusammen aus, oder?«, zischte ich Stefan zu, bevor er die Tür öffnen konnte. »Es ist jedenfalls
     nichts Essbares im Haus, und ich will euch auch nicht heute Abend auf dem Sofa unterhalten. Ich will meine Ruhe haben.«
    Stefan grinste. »Du kommst natürlich mit uns, meine Süße. Hatte ich das nicht erwähnt? Stahl hat darauf bestanden.«
     
    Die einzigen Schuhe, in die ich mit meinen Blasen hineinpasste, waren uralte Converse-Treter, die ich, wenn ich tatsächlich
     jemandem beim Anstreichen hätte helfen müssen,vermutlich tagsüber getragen hätte. Ich hatte Mühe, mit Stefan und Stahl mitzuhalten, da beide deutlich längere Beine hatten
     und, zumindest vermutete ich das, keine Blasen unter den Fersen vom Barfußlaufen auf Asphalt. Immerhin waren sie so nett,
     ihr Tempo zu reduzieren, als sie merkten, dass sie mich sonst tragen müssten.
    Stahl schlug ein spanisches Restaurant mit Tapas-Karte vor, was mir durchaus recht war. Er fragte, was ich empfehlen würde,
    

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