Blond wie die Suende
Gestalt in den Raum trat, hob sie die Pfanne hoch.
„Cara?”
Killian? Es war zu spät, um innezuhalten. Sie schlug mit der Pfanne zu, wenn auch nicht ganz so hart wie beabsichtigt. Doch sie traf Killian am Kopf und hörte gleichzeitig einen festen Gegenstand auf den Holzboden fallen. Eine Reihe von Flüchen erklang.
„Um Himmels willen, Killian!” Die Pfanne entglitt ihr und fiel polternd zu Boden. „Habe ich Sie sehr hart getroffen?”
„Und ob”, erwiderte er erzürnt. „Sie haben mir fast den Schä del gespaltet.”
„Wie kommt es, dass Sie so schnell hier waren? Ich habe Sie doch gerade erst angerufen.”
Sie streckte ihre Hände ins Dunkle aus und berührte ihn. „Ich dachte, Sie wären ein Einbrecher.”
„Autsch!” Er zuckte zurück. „Womit zum Teufel haben Sie mir eins übergezogen, mit einem Betonklotz?”
„Mit einer gusseisernen Bratpfanne.” Cara schloss die Tür, fasste nach seiner Hand und zog ihn zum Sofa. „Ich glaube, das gibt ‘ne ziemliche Beule.”
„Reden Sie von meinem Kopf oder von der Pfanne?” fragte er rau und setzte sich. „Wo zum Donnerwetter ist meine Waffe?”
Cara schaltete die Lampe neben der Couch ein, und der Raum wurde in weiches, warmes Licht getaucht. „Sie haben eine Waffe mitgebracht?”
„Nein, ich habe überlegt, wo ich meine Waffe zu Hause hinge legt habe.” Er ließ den Kopf in die Hände sinken. „Natürlich habe ich eine Waffe mitgebracht. Sie haben doch gesagt, es versuche jemand einzubrechen.”
„Ich hätte nur nicht gedacht, dass Sie eine Waffe haben.” Sie entdeckte die Pistole auf dem Boden neben dem Tisch und fröstelte unwillkürlich. Sie mochte Waffen nicht. „Ist sie geladen?”
Er warf ihr einen Blick zu, der ihr eine deutliche Antwort gab. Wieder überlief es sie kalt.
Als er die Augen schloss, legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. „Kommen Sie, lassen Sie mich mal nachsehen.”
„Sie haben für heute Abend genug angerichtet.” Er wich ihr aus.
Sie runzelte die Stirn. „Hören Sie auf, sich wie ein Kind aufzuführen, und lassen Sie mich mal gucken.”
„Ein Kind? Ich? Sie haben mich doch angerufen, oder?”
„Ich habe etwas gehört.”
„Und Sie hatten Angst.”
„Ich hatte keine Angst”, log sie. „Ich hatte die Situation vollkommen unter Kontrolle. Ich habe Sie nur angerufen, falls ich Verstärkung brauche.”
„Sie hatten Angst.” Er schaute ihr in die Augen. „Geben Sie es zu, Sinclair.”
Sie seufzte. Diesem Mann gegenüber ihre Schwäche einzuge stehen, wäre das Gleiche, als würde sie ohne Helm Motorrad fahren. Schon bald würde es ihr Leid tun. „Na ja, ein wenig Angst hatte ich schon”, räumte sie ein. „Es hätte ein Bär sein können oder ein Patient, der aus einer Anstalt entflohen ist.”
„Letzteres wäre jemand, mit dem Sie sich identifizieren können”, versetzte er gereizt und schrie auf, als sie ihn am Ohr zog. „He, das tut weh.”
„Halten Sie still.”
Er schloss die Augen und ließ ihre Behandlung über sich erge hen. Im Licht der Lampe schienen seine Gesichtszüge härter. Er hatte seine Lippen fest aufeinander gepresst und wirkte wie ein Verbrecher, der zum Galgen geführt wird.
„Wie kommt es, dass Sie so schnell hier waren? Ach, stimmt ja”, versetzte sie honigsüß.
„Ich vergaß, dass Sie den Spitznamen Blitz haben. Ich hoffe, das trifft nicht auch auf alles andere in Ihrem Leben zu, Shawnessy.”
Er stöhnte leise und wollte sich aufrichten. Sie hielt sein Gesicht fest und zwang ihn stillzuhalten. Bartstoppeln kratzten ihre Finger und lösten ein nur allzu vertrautes Kribbeln in ihr aus. Sie war entsetzt über sich. Zuerst hatte sie den Mann verletzt, und jetzt würde sie am liebsten über ihn herfallen.
Vielleicht hatte er Recht und sie war verrückt. Sacht berührte sie seine Schläfen. „Kommen Sie, ich will doch nur sehen, wie schlimm ich Sie verletzt habe.”
Doch statt seinen Kopf zu untersuchen, betrachtete sie seine nackte Brust, und obwohl es kaum der rechte Moment war, konnte sie nicht umhin, seinen kräftigen, durchtrainierten Körper zu bewundern. Sie fühlte sich stark versucht, ihre Hände über seine Haut gleiten zu lassen und seine Muskeln zu betasten. Unwillkürlich schweifte ihr Blick zu seinem flachen Bauch und dem offenen Bund seiner Jeans. Hitze durchflutete sie. Beschämt riss sie sich von dem Anblick los und war erleichtert, dass Killian die Augen geschlossen hatte.
Sein Hinterkopf lag auf ihren Schenkeln, seine Wange
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