Blond wie die Suende
viel Glück haben.”
„Glück hatte sicher nichts damit zu tun.” Cara lächelte anzüglich.
„Killian Shawnessy!” Madge brachte Cara das bestellte Essen. „Wurde aber auch Zeit, dass du dich mal wieder hier blicken lässt. Komm her, lass dich umarmen.”
Die Frau erdrückte Killian fast.
„Lass den Jungen los!” meldete sich Leroy von der Theke. „Er läuft schon blau an.”
„Ich zeige dir, was blau bedeutet. Dann kannst du was erle ben”, erwiderte Madge, ließ Killian aber los und scheuchte die anderen vom Tisch. „Zurück auf eure eigenen Plätze.”
Madge zwickte Killian in die Wange. „Einen doppelten Cheeseburger mit Majo und Salat, ohne Zwiebeln, scharf ge würzte Pommes frites und einen Schokoladenmintshake.”
Killian war sprachlos, dass sie genau behalten hatte, was er gern aß, obwohl sie ihn seit vierzehn Jahren nicht gesehen hatte. In dem Cafe in Washington, wo er öfter einen Imbiss zu sich nahm, konnte die Serviererin nicht mal behalten, dass er seinen Kaffee mit Sahne trank.
Cara musterte ihn verwundert, als er ihr gegenüber Platz nahm. „Die Frau hat Sie umarmt und Ihnen in die Wange gekniffen. Und Sie haben sich das gefallen lassen.”
„Dieser Frau widerspricht hier niemand.” Killian nahm sich eine Fritte und aß sie auf.
„Nicht wenn man am Leben bleiben und einen ihrer Hamburger essen will. Warum haben Sie nicht in der Werkstatt auf mich gewartet?”
„Das sind meine Pommes frites”, versetzte sie trocken, als Killian nach der Flasche Ketchup griff. „Warum sollte ich auf Sie warten?”
„Sie müssen doch zurück zum Ferienhaus. Oder haben Sie schon Ihre gepackten Taschen im Jeep, um nach Philadelphia zurückzukehren?”
„Leider nicht, Shawnessy. Nicht bevor Sie nicht mitkommen.” Sie griff nach ihrem Hamburger und biss hinein. „Im Übrigen habe ich jetzt einen guten Grund, hier zu bleiben.
Walt hat Recht - das ist der beste Hamburger, den ich je gegessen habe.”
„Warten Sie, bis Sie den Shake probiert haben.” Er griff nach ihrem Glas. „Von einem solchen Shake habe ich vierzehn Jahre geträumt.” Er nahm einen kräftigen Schluck und seufzte zufrieden. „Das Warten hat sich gelohnt.”
Lachend probierte sie den Milchshake und schloss genießerisch die Augen. Killian hatte Recht. Das Zeug schmeckte himmlisch.
Die Geräuschkulisse des Lokals umgab sie - die Stimmen der Gäste, Madges Rufe, das Klirren von Tellern und Geschirr. Trotzdem hatte Cara das Gefühl, sie wäre mit Killian allein, denn wenn sie mit ihm zusammen war, schien alles andere in den Hintergrund zu rücken.
Sie trank noch einen weiteren Schluck und reichte ihm dann ihr Glas. „Warum haben Sie so lange gewartet, bis Sie hierher zurückgekehrt sind, Shawnessy? Sie müssen doch Ihre Freunde hier vermisst haben, ganz abgesehen von diesen Burgern und Shakes.”
Er nahm einen weiteren kräftigen Schluck des eiskalten Getränks, hob gleichmütig die Schultern und lehnte sich zurück. „Ich war mit niemandem näher befreundet außer mit Nick und Lucas. Nach der High School trennten sich unsere Wege. Nick ist viel herumgekommen und Rennen gefahren, und Lucas war damit beschäftigt, Blackhawk Enterprises aufzubauen.”
„Und Sie haben Ihre Firma gegründet”, ergänzte sie. „Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Handys herzustellen?”
Er wich ihrem Blick aus, aber nicht so rasch, dass sie nicht das leichte Zögern in seinen Augen gesehen hätte. Das kam ihr seltsam vor, da die meisten Männer nicht aufhörten konnten, über ihre Arbeit zu reden. Andererseits war Killian nicht wie die anderen Männer, die sie kannte.
„Das hat sich so ergeben”, erwiderte er schließlich. „Es ist eben eine Existenz.”
„Ein Job sollte mehr sein als nur eine Existenz”, versetzte sie überzeugt. „Sie sollten ihn lieben und mit Leidenschaft erfüllen. Das ist wie mit einer Ehe.”
Er hob eine Braue. „Was verstehen Sie von der Ehe? Waren Sie etwa schon mal verheiratet?”
„Noch nicht. Aber ich werde heiraten, wenn es mir richtig erscheint.” Sie biss erneut in ihren Hamburger. „Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie nicht den Wunsch nach einem gemütlichen Heim?”
„Ich habe von meinem neunten Lebensjahr an in vier verschie denen Waisenhäusern gewohnt.” Er trank noch einen Schluck von ihrem Milchshake. „Das hat mir für mein Leben gereicht, Blondie.”
Es schwang etwas in seiner Stimme mit, das sie nicht verstand. „Haben Sie dort so schlechte Erfahrungen gemacht?” fragte
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