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Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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den Kopf, richtete sich auf und fuhr sich mit den Händen durchs Haar.
    „Margaret will dich unbedingt kennen lernen. Sie wartet schon die ganze Zeit auf dich, seit ich vom Flughafen in Dallas aus angerufen habe.”
    Er nickte und öffnete ihr die Tür. „Dann wollen wir es hinter uns bringen.”
    Über Margarets Tür brannte Licht. Cara hielt inne und schaute Killian, ehe sie nach dem glänzenden Messingklopfer griff.
    Killian wurde plötzlich ganz seltsam zu Mute. Ich bin müde, redete er sich ein, mehr nicht.
    Ein schlanker junger Mann öffnete ihnen die Tür. Er mochte etwa Mitte dreißig sein, hatte braunes Haar und trug eine dicke Hornbrille. Er hatte ein maßgeschneidertes weißes Hemd und eine schwarze Hose an.
    „Cara.” Der Mann lächelte.
    „Hallo, Peter.” Cara erwiderte sein Lächeln.
    Der Mann umarmte Cara ein wenig zu liebevoll für Killians Geschmack.
    „Du lieber Himmel, was hast du denn gemacht? Ist alles in Ordnung?” Peter musterte Cara von Kopf bis Fuß.
    „Mir geht es gut, aber das erkläre ich dir später.” Sie deutete zu Killian. „Peter, das ist Killian Shawnessy. Killian, Peter Muldoon, dein Cousin.”
    „Nett, dich kennen zu lernen.” Peters Lächeln war freundlich, sein Händedruck fest. „Wir haben euch schon erwartet.”
    Sie betraten die Eingangshalle. Der Boden war aus weißem Marmor, die Treppe aus poliertem Mahagoni. Gemälde aus dem neunzehnten Jahrhundert zierten die Wände, und ein Strauß roter Rosen, die auf dem Dielentisch standen, verbreitete einen zarten Duft.
    „Wo ist Margaret?” fragte Cara, als Peter sie durch eine Doppeltür auf der linken Seite der Treppe führte.
    „Sie hat sich sehr aufgeregt, als du heute Morgen angerufen hast”, erwiderte Peter. „Ich dachte, sie sollte sich etwas ausruhen. “
    Cara runzelte die Stirn. „Hat sie ihre Medizin genommen?”
    Der Raum, den sie betraten, war in dunklem Holz gehalten und mit einem dunkelgrünen Teppich ausgelegt. Zwei Ledersessel standen vor einem antiken Schreibtisch, und eine massive Stand uhr neben dem Kamin tickte laut.
    „Solange wie ich dabei bin und darauf achte. Aber selbst dann glaube ich, spuckt sie sie aus, wenn ich mich umdrehe. Die Frau ist ganz schön eigensinnig.” Peter lächelte Killian entschuldigend zu. „Tut mir Leid, das ist nicht die rechte Art, um dich mit deiner Großmutter bekannt zu machen. Ich bin gleich wieder da.”
    Killian sah Cara an, nachdem Peter gegangen war. Sie trat unruhig von einem Bein auf das andere und nagte an ihrer Unterlippe. Sie machte sich Sorgen. Er trat neben sie und fasste ihr unters Kinn. „Gleichgültig, was du von mir denkst”, sagte er leise zu ihr, „ich bin nicht herzlos.”
    „Tatsächlich?”, fragte sie und lächelte zum ersten Mal seit der Explosion wieder.
    „Ja, ganz bestimmt.” Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange und freute sich, als er das Aufleuchten ihrer Augen sah. So wollte er sie nachher noch einmal erleben, wenn sie nackt unter ihm lag, während er …
    „Typisch für einen Muldoon. Fühlt sich sofort zu einer schönen Frau hingezogen.”
    Beim Klang der tiefen Frauenstimme ließ Killian die Hand sinken und wirbelte herum.
    Margaret Muldoon war groß und sah für ihr Alter bemerkens wert jung aus. Sie trug eine weiße Leinenhose und eine schokoladenbraune Seidenbluse, deren Farbe zu ihren wachen, klaren Augen passte. Die Augen kamen ihm seltsam bekannt vor. Ihr silbergraues Haar war kurz geschnitten und aus dem kantigen Gesicht zurückgekämmt.
    Sie hielt seinem Blick stand, als sie in den Raum hereinkam, und erst da fiel ihm auf, dass sie an einem Stock ging. Einen knappen Schritt von ihm entfernt blieb sie stehen und runzelte plötzlich die Stirn.

    „Warum zum Donnerwetter siehst du so zerlumpt aus?” wollte sie barsch wissen. „Bist du etwa obdachlos?”
    Er konnte sich ein Lächeln nicht verbeißen. „Nein, Ma’am. Ich fürchte, das ist eine lange Geschichte.”
    „Wenn du einmal alt bist, sind alle Geschichten lang.” Sie musterte Cara, und ihr Stirnrunzeln verstärkte sich. „Ist alles in Ordnung, meine Liebe? Du siehst auch so heruntergekommen aus.”
    „Mir geht es gut.” Cara lächelte und ließ sich von Margaret umarmen. „Es war bloß ein anstrengender Tag.”
    „Allerdings.” Margaret wandte sich an Peter, der im Türrahmen stehen geblieben war.
    „Peter, kümmere dich um Cara, während ich mich mit meinem Enkel unterhalte, ja? Sie hat sicherlich Hunger. Und bitte Emily, ein paar Brote

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