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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Hund!«
explodierte er. »War es etwa meine Schuld, daß Vera sich solch schlechte
Gewohnheiten zugelegt hat?«
    »Also haben Sie sie mit Stoff
von Stillman versorgt?«
    »Es ist nicht Whisky, was sie
jeden Freitagabend kauft«, berichtete er. »Sie spritzt jetzt Heroin, und ich
weiß einfach nicht, wie lange ich mir ihre Sucht noch leisten kann.«
    »Und wann betrat Bonetto die Bühne?«
    »Gestern am späten Abend. Sein
Anruf weckte mich auf. Er sagte, mit Sicherheit würde ich Sie heute sehen, und
ich sollte Ihnen anbieten, den Kontrakt wieder zurückzukaufen; welchen Preis
Sie auch bieten würden, er wollte ihn akzeptieren. Sollte es ihn nur wissen
lassen.«
    »Und was noch?«
    »Nichts«, antwortete er. »Das
ist alles, Holman .«
    Wieder machte ich die drohende
Handbewegung unter meiner Jacke.
    »Ich sollte Ihnen auch sagen,
daß ich Samantha noch aus der Zeit kenne, als sie Bennys Callgirl war. Aber
damit sollte ich wirklich vorsichtig sein. Sollte es nicht zu plump machen.«
    »Das alles stimmte also nicht?«
    »Ich habe die dumme Gans zum erstenmal am letzten Samstagabend gesehen«, seufzte er.
    »Okay.« Ich zog die Hand unter
der Jacke hervor.
    »Sie werden doch Bonetto nichts verraten?« flehte er.
    »Vielleicht nicht«, sagte ich.
»Wessen Idee war es eigentlich, daß Sie Tracy Nash anrufen und ihr von dem unterzeichneten
Vertrag erzählen sollten?«
    »Das war Arts Idee«, antwortete er. »Und als ich dann las, daß er tot war, fiel mir ein, ich
könnte genausogut auch Ernst mit dem Vertrag machen.
Vielleicht konnte man eine Menge damit verdienen.«
    »Und so war es auch«, erinnerte
ich ihn.
    »Ja.« Er schien im Stuhl
zusammenzusinken. »Also habe ich jetzt das Geld, und Art Stillman ist tot.« Etwas wie ein Grinsen verzerrte sein Gesicht. »He, Holman , Sie kennen nicht zufällig einen guten Dealer? Ich
meine einen Kerl, der ungepanschten Stoff verkauft
und wirklich zuverlässig ist? Veras Vorrat ist bald zu Ende, und wenn sie
keinen Nachschub bekommt, geht sie die Wände hoch. Oder sie rennt mit der Axt
hinter mir her. Ich bin zu alt dafür, zu dick, und außerdem habe ich dieses
schwache Herz...«
    Ich schloß schon die Tür leise
hinter mir, da redete er immer noch mit sich selbst.
     
     
     

6
     
    Der Nachtklub war leer,
vielleicht wirkte der Barraum deshalb wie das
Empfangszimmer eines Beerdigungsinstituts. Eine müde Putzfrau wies mir den Weg
ins Büro, deshalb ging ich durch den Türvorhang und einen langen, düsteren
Korridor hinunter, bis ich es fand. Dann trat ich schnurstracks ein, ohne anzuklopfen.
    Mike Perini war gerade beim Mittagessen. In der einen Hand hielt er eine Bierdose, in der
anderen ein halb aufgezehrtes Sandwich. Er sah mich und begann zu grinsen.
    »Na, wenn das nicht der
Superdetektiv ist«, begrüßte er mich. »Okay, Schlaumeier, wer hat also Art Stillman umgebracht?«
    »Hat Victor Bonetto sich schon mit Ihnen in Verbindung gesetzt?«
    »Nein«, antwortete er
reserviert.
    »Dann wird er es noch tun«,
verkündete ich.
    Die Tür öffnete sich, und Louis Perini betrat das Büro. Er widmete mir einen
fischäugigen Blick, dann sah er seinen Bruder an.
    »Was hat dieser Herumtreiber
hier zu suchen?« fragte er.
    »Er wollte wissen, ob Victor Bonetto sich schon mit uns in Verbindung gesetzt hat«,
berichtete Mike.
    »Wozu denn?« fragte sein
jüngerer Bruder.
    »Um Ihnen zu sagen, daß Sie
alles vergessen sollen«, antwortete ich. »Und auch alles über Art Stillman und Samantha Pike.«
    Die Brüder warfen sich einen
vielsagenden Blick zu. Mike kniff die Augen schmal zusammen und streichelte
nachdenklich seinen Schnurrbart. Louis tat es ihm nach.
    »Haben Sie irgendein
Druckmittel gegen Bonetto ?« fragte er mich dann
scharf.
    »Bist du verrückt geworden?«
fragte Mike. »Wer bekommt schon jemals ein Druckmittel gegen Victor Bonetto in die Hand?«
    »Wie hätte er sich sonst in dieses
Geschäft drängen können?« gab Louis zu bedenken.
    »Indem ich mich mit ihm
unterhielt«, berichtete ich. »Ich erzählte ihm von meinen Sorgen, zu denen auch
die Gebrüder Perini gehören. Da beruhigte mich Bonetto , Art Stillman sei ein
billiger kleiner Dealer gewesen, nicht wert, daß man sich seinetwegen den Kopf
zerbräche. Ich sollte die ganze Sache vergessen und meinem Klienten dasselbe
raten. Wegen der Gebrüder Perini sollte ich mich
nicht sorgen, meinte er. Auf ein Wort von ihm würden auch sie die Sache mit Art Stillman vergessen.«
    »Das hat Victor Bonetto gesagt?« fragte

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