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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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hatte einen dicken Chopper zwischen den Beinen, dank seines anderen Bullen-Freundes.
    Philadelphia. Was für eine nette Stadt.
    Wenn das wirklich der erste Zug des Tages war und seine Zielperson befand sich tatsächlich darin, dann musste er ihn nur einholen, an Bord springen und Wagen für Wagen abklappern. Und Jack davon überzeugen, ihn ins Pennsylvania Hospital zu begleiten. Er vermutete, dass er diesmal ohne Gewalt auskommen würde. Wenn er Jack Eisley erzählte, dass er am Leben blieb, war das Anreiz genug.
    Jack wollte schließlich nicht wie Ed Hunter enden.
    Seitlich am Chopper hing die Tasche und hüpfte bei jedem Schlagloch nach oben.
    Halt durch, mein Freund. Bald kriegen wir ein paar Antworten.

5:15 Uhr
    Pennsylvania Hospital, Zimmer 803
    I ch kann ja verstehen, warum du das gemacht hast, Vanessa – der ganze Rachefeldzug und so weiter. Aber ich vermisse deine roten Haare. Sie waren so hübsch, besonders nach dem Sex. Da sahen sie immer besonders wild und lebendig aus.«
    Schweigen.
    »Schau an. Die Augenbrauen hast du dir auch gefärbt. Sie sind allerdings nicht ganz perfekt geworden. Trotzdem bin ich beeindruckt. Du musst jemanden dazu gebracht haben, mit dir in einer Drogerie einkaufen zu gehen. Wo in aller Welt hast du einen Mann gefunden, der so was mit dir tut? Ups, ich mache mich über dich lustig.«
    Schweigen.
    »Hast du alles gefärbt? Lass mal sehen.«
    Schweigen.
    »Interessant. Weißt du, ich dachte, damit würdest du dich verraten. Vielleicht bist du doch nicht so eine Schlampe gewesen, wie ich gedacht habe. Wie hast du sie nur überredet, bei dir zu bleiben? Da hätte ich gerne Mäuschen gespielt. Du hast doch nie viel geredet.«
    Schweigen.
    »Pass auf, ich weiß nicht, ob du mich überhaupt hörst. Vielleicht bist du nur ein Stück Gemüse, das hier im Bett liegt. Gemüse mit rotem Schamhaar. Das wär wirklich schade.«

    Schweigen.
    »Aber das werden wir bald rausfinden. Weißt du, Vanessa, sie schaffen nämlich ein Gerät hier hoch, mit dem ich deine Gehirnströme messen kann. Wenn sie stabil genug sind, werde ich dich von hier wegbringen. Ich will dir nichts vormachen. Es wird wahrscheinlich wehtun. Kann auch sein, dass es alles nur noch schlimmer macht. Aber wir werden uns zumindest ein bisschen unterhalten können.«
    Schweigen.
    »Wenn du mich hören kannst, möchte ich dich vorab um einen Gefallen bitten. Erspar mir die ganzen Beschimpfungen und Drohungen. Du und ich, wir wissen, dass du es am liebsten hättest, wenn ich mit einem Schrei auf den Lippen sterbe und so weiter. Ich versteh das. Wenn ich du wäre, würde ich auch wollen, dass ich elend verrecke. Aber wir können uns eine Menge überflüssiges Theater ersparen, wenn du mir einfach ein paar Dinge verrätst. Zum Beispiel, wem genau du von unserer Arbeit erzählt hast.«
    Schweigen.
    »Na ja, denk ein bisschen darüber nach. Hast ja sowieso nicht groß was anderes zu tun.«
    Schweigen.
    »Ah, da kommt das Gerät, auf das ich gewartet habe.«
    Schweigen.
    Dann flüsterte er: »Reiß dich zusammen. Das wird mehr wehtun, als du vielleicht glaubst.«

5:16 Uhr
    Sie konnte sich nicht rühren, aber sie hatte jedes Wort verstanden. Dieser Mistkerl würde nicht mit einem Schrei auf den Lippen sterben. Er wäre nämlich viel zu sehr damit beschäftigt, an seinem eigenen Blut zu ersticken.

5:16 Uhr
    Die Frankford Hochbahn, unterwegs zur Allegheny Station
    D ie Hochbahn bockte erneut und wurde dann langsamer. Scheißzug. Jack wunderte sich, dass nicht ein ganzer Haufen Leute während des morgendlichen Pendlerverkehrs in Philadelphia kotzen musste.
    Allmählich gingen Jack die Stationen aus.
    Nach dieser kamen nur noch einige wenige. Tioga. Erie-Torresdale. Church. Margaret-Orthodox. Bridge-Prah. Das war’s. Und der Wagen war immer noch ziemlich leer. Ein paar Reihen weiter hinten hockte ein alter Mann. Direkt hinter ihm ein junges Mädchen mit Schulranzen.

    Er hatte die letzten Minuten damit verschwendet, aus dem Fenster zu starren, während ihm tausend Gedanken durch den Kopf rasten. Er war müde. Schrecklich müde. Die Kontaktlinsen in seinen Augen fühlten sich an, als wären sie vollkommen ausgetrocknet und würden für immer an seinen Augäpfeln kleben. Gestern war er zeitig aufgestanden, um zu packen und noch einige letzte Vorkehrungen zu treffen: Telefonate, E-Mails. Das bedeutete also, er war jetzt, wie lange war er jetzt auf, plus die eine Stunde Zeitunterschied? Vierundzwanzig Stunden am Stück?
    Es war Zeit für eine

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