Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO
von jedweder Zivilisation.«
»Ich kann ein Taxi rufen...« Ich stöbere in meiner Handtasche - einem kleinen Köfferchen - nach meinem Handy. Aber als ich es aufklappe, fällt mir plötzlich ein, dass wir ja nicht in den Staaten sind. Und so traurig es ist, Mom hat keinen Grund gesehen, für ihre Teenietochter internationales Roaming freizuschalten. Typisch. »Oder auch nicht.« Ich seufze.
Langsam dämmert mir, dass es vielleicht tatsächlich ein wenig voreilig von mir war, als Gast des englischen Zirkels meinen Pflock zu zücken. Schließlich würde ich mich lieber mit jedem erdenklichen Schimpfnamen belegen lassen, als eine Nacht in der Wildnis der nordenglischen Moore zu verbringen.
Aber wie sagt man doch gleich, im Nachhinein ist man immer klüger und das Pech bleibt mir treu.
Es regnet jetzt heftiger. Das Wasser scheint aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen und der Wind peitscht mir mein Haar durchs Gesicht. In einem verzweifelten Versuch, wieder warm zu werden, schlinge ich die Arme um mich, blicke zu Jareth hinüber und bete, dass er einen Plan hat.
Ohne etwas zu sagen, geht Jareth den Sandweg entlang, mit langen Schritten, als wolle er mich auf Abstand halten. Nicht, dass ich ihm einen Vorwurf machen würde. Ich wäre auch sauer auf mich. Trotzdem, wir stecken zusammen in dieser Sache und Groll wird die Dinge nicht besser machen. Ich mühe mich, ihm zu folgen, und halte den Kopf gesenkt, damit der Regen mich nicht völlig blind macht.
Einige Minuten später kommen wir zu einer kleinen verwitterten Scheune, die einige Meter abseits des Weges steht. Sie ist baufällig und vom Wetter gezeichnet, aber für mich sieht sie in diesem Augenblick aus wie ein Fünf-Sterne-Hotel. Jareth gibt mir ein Zeichen, ihm zu folgen, während er eine Tür öffnet und hineingeht.
Ich blinzle einige Male und meine Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit, während Jareth die Scheunentür hinter uns schließt und verriegelt. In der Scheune befinden sich einige leere Stallboxen sowie ein Dachboden voll modrig riechendem Heu. An einer Wand stehen einige nicht identifizierbare landwirtschaftliche Geräte. Ich hoffe, es gibt hier keine Mäuse oder Ratten.
»Nun, es ist nicht das Ritz, aber es ist trocken«, sagte Jareth achselzuckend. »Das sollte genügen, bis uns morgen früh die Limousine wieder abholt.«
Er bricht einen Heuballen auseinander und fertigt daraus eine Art Bett. Dann schlüpft er aus seiner Jacke und hängt sie an einen der niedrigeren Dachsparren. Als Nächstes zieht er sein T-Shirt aus. Gott, er sieht so gut aus ohne Hemd. Solche Waschbrettmuskeln. Ich wünschte, er wäre nicht sauer auf mich. Ich würde sofort zu ihm gehen und die Finger über seine Muskeln wandern lassen, wenn ich glaubte, damit durchzukommen.
»Hier«, sagt er steif und hält mir das T-Shirt hin. »Es ist erheblicher trockener als das, was du anhast.«
Er hat recht. Ich war nicht so vorausschauend, einen Mantel anzuziehen, und mein Pullover ist tropfnass. »Aber was ist mit dir? Wirst du nicht frieren?«
Er zuckt die Achseln. »Wenn man erst einmal mehr als tausend Jahre ein Vampir war, gewöhnt man sich an unterschiedliche Klimazonen. Besser, du nimmst das Hemd.«
Ich glaube ihm beinahe. Das heißt, bis ich ihn dabei ertappe, wie er ein Schaudern unterdrückt, als er denkt, ich würde nicht hinsehen. Wie süß ist das? Er hat mir buchstäblich sein letztes Hemd gegeben. Obwohl er wütend auf mich ist.
Er dreht sich um und ich schlüpfe aus meinem Pullover und meinem BH, bevor ich das Batman-T-Shirt anziehe. Es ist erstaunlich, wie leicht man zu einem Fashion Victim werden kann, wenn man sich zu Tode friert.
Jareth wirft sich auf das Heubett und rollt sich zusammen wie ein Kind im Mutterleib. Ich erkenne meine Chance, flitze hinüber, lege mich zu ihm und versuche, mich anzukuscheln. Unglücklicherweise wäre ein steifes Brett entgegenkommender als mein Freund in diesem Moment. Und einen Augenblick später rollt er sich auf die Seite und zeigt mir vollends die kalte Schulter.
Ich ziehe ihm - oder eher, notgedrungen seinem Rücken ein Gesicht. So ist das also, ja? Abgesehen von der T-Shirt-Barmherzigkeit ist er immer noch sauer.
»Wow, ich hätte nie gedacht, dass ich meine erste Nacht in England in einer Scheune verbringen würde«, versuche ich es noch einmal. Vielleicht kann ein Gespräch seine Stimmung verbessern. Das hat auch früher schon funktioniert. »Ziemlich verrückt.«
»Vor allem, wenn man bedenkt, dass
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