Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
ist sogar ein Gesetz oder so etwas.«
Ich bin mir nicht sicher, ob das der Fall ist, aber es spielt keine Rolle. Wir haben einen Plan. Einen wunderschönen Plan und ich habe wieder Hoffnung, dass vielleicht doch noch alles gut wird. Ich lächle Rayne an und spüre Tränen in meinen Augen. Trotz all meines Gezickes ist sie wirklich eine gute Schwester, wenn es drauf ankommt. Loyal, hingebungsvoll und aufrichtig. Was würde ich ohne sie tun? »Danke, Rayne«, sage ich. »Es bedeutet mir viel, dass du mir glaubst, was Jane angeht, und mir helfen willst, sie bloßzustellen.«
Rayne schnaubt. »Oh, ich glaube dir keine Millisekunde lang«, antwortet sie. »Ich denke, Jane ist vollkommen harmlos und du bist einfach nur eifersüchtig. Aber he, ich brenne darauf, nach Vegas zu fliegen. Und wenn das der Vorwand ist, den du brauchst, dann lass uns Nachforschungen über Jane anstellen.«
Ich seufze. So viel zum Thema schwesterliche Hingabe. Aber ich schätze, in diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel. Rayne bekommt eine Gelegenheit, in der Stadt der Sünde einen draufzumachen, und ich kann herausfinden, ob die Blutsgefährtin meines Freundes tatsächlich eine Sünderin ist.
Viva Las Vegas.
7
Selbst wenn man den Scheidungsschuldfaktor in Rechnung stellt, ist Mom überraschend offen für den Vorschlag, uns mitten im Schuljahr von jetzt auf gleich nach Vegas fliegen zu lassen. Sie sagt sogar, dass es eine ausgesprochen gute Idee sei. (Wer hätte das gedacht?!) David unterstützt sie, was weniger überraschend ist. Schließlich hat Slayer Inc. ein ureigenes Interesse daran, Informationen über das Konsortium zu erhalten, und welche bessere Methode gäbe es, als die Jägerin selbst zum Spionieren dorthin zu schicken? (Ganz zu schweigen davon, dass es ihm, wie Rayne mir ins Gedächtnis ruft, eine Woche allein mit Mom verschafft, in der er ihr die Seele aus dem Leib vögeln kann. Igitt.) Er spendiert sogar ein paar seiner Bonusmeilen für zwei Erste-Klasse-Tickets, damit wir stilgerecht hinfliegen können. Entzückend!
Also landen wir nach einem luxuriösen Flug mit heißen Handtüchern, einem richtigen Essen mit echtem Silberbesteck und so viel Cola light, wie ich nur trinken kann, auf dem Flughafen von Vegas. Wo sich, wie ich zu meiner Überraschung erfahre, direkt im Terminal echte Spielautomaten befinden. Während wir auf unser Gepäck warten, wirft Rayne einen Vierteldollar in einen der Automaten und keine zwei Sekunden später spuckt das Ding eine Quittung über zwanzig Dollar aus.
»Oh, mein Gott! Ich liebe Vegas!«, kreischt sie und springt, ihren neuen Reichtum in der Hand, auf und ab.
»Aber vergiss nicht, wir sind nicht hier, um Spaß zu haben«, erinnere ich sie, während ich ihren lächerlich schweren Koffer ohne Hilfe vom Gepäckband zerre. (Was hat sie da reingepackt, Steine?) »Wir sind hier, um den Blutzirkel zu retten.«
»Ich weiß, ich weiß«, erwidert sie, den Blick immer noch auf goldenes Ticket gerichtet. »Und jetzt haben wir auch Geld für ein Taxi, um das zu tun. Na ja, zumindest für die Hinfahrt.« Sie blickt zu dem glitzrigen Spielautomaten hinüber, der ihr zwanzig Dollar geschenkt hat. »Vielleicht könnte ich versuchen, unser Geld zu verdoppeln...«
Oh Mann. Ich mache einen Hechtsprung, um ihre zweite Tasche vom Gepäckband zu schnappen, und frage mich, ob ich vielleicht besser allein nach Vegas gekommen wäre.
Bei dem herrschenden Verkehr dauert die Taxifahrt vom Flughafen zu Dad's Appartement ungefähr zwanzig Minuten. Wir schauen aus dem Fenster, während wir in die Oase blitzender Neonlichter, jahrmarktartiger Fahrgeschäfte und endloser Hotelhochhäuser einfahren. Der Strip von Vegas. Sin City, wir sind da.
Es ist eine Lasterhöhle. Aber es ist auch Disney World. Reklametafeln mit dürftig bekleideten Frauen kleben auf jeder verfügbaren Fläche, während eine Achterbahn schreiende Kinder durch ihre Schleifen und Loopings befördert. Es gibt eine von einer Sphinx bewachte Pyramide, eine farbenprächtige mittelalterliche Burg und einen Nachbau des Eiffelturms, halb so groß wie das Original. Der Strip ist ein Baldachin aus Licht und Geräuschen und er ist gerammelt voll von Menschen, die durch die Straßen schlendern. Die einen sind auf der Suche nach dem nächsten Glücksspiel, andere sind auf dem Weg zu einer amüsanten Show oder einem heißen Club und wieder andere suchen lediglich nach einem hübschen Mädchen, das sie ansprechen können. Die Luft brennt gewissermaßen
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