Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
Bühne und krache mit dem Hintern auf das Holz.
»Au!«, rufe ich, als ein scharfer Schmerz mich durchzuckt. »Weshalb haben Sie das getan?«
»Sunny, ist alles in Ordnung mit dir?« Einen Moment später ist Jayden an meiner Seite. Er blickt zu Cornelius auf. »Mann, was soll das?«
Aber Cornelius ignoriert ihn und seine durchdringenden Augen sehen nur mich. »Wie kannst du es wagen?«, fragt er mit einem leisen Knurren, das sich nur als wölfisch und beängstigend beschreiben lässt. »Wie kannst du es wagen, dich in mein Theater einzuschleichen?«
Ich sehe ein Aufblitzen von Zähnen. Reißzähnen. Mein Herz hört auf zu schlagen. Oh mein Gott, bitte, sag mir, dass das Implantate sind. Die Musik erstirbt. Der Chor hört auf herumzuwirbeln. Aller Augen sind auf mich gerichtet.
»W-was?«, frage ich, während meine Gedanken sich überschlagen. »Wovon sprechen Sie?«
Plötzlich und unwiderruflich begreife ich, dass er Bescheid weiß. Ich bin mir nicht sicher, wieso oder wie viel, aber irgendetwas weiß er. Er hat etwas an mir gerochen. Vielleicht eine Spur von Magnus auf meiner Haut?
Er ist ein echter Vampir, wahrscheinlich böse, und er weiß, wer ich bin, und wahrscheinlich auch, was ich hier tue. Oh Gott, das ist nicht gut. Wo sind Rayne und ihr Pflock, wenn ich sie brauche?
»Hältst du mich für dumm?«, zischt er. »Du bist markiert. Denkst du, ich hätte das nicht bemerkt?«
Das ist der Moment, in dem ich mich wieder erinnere. Ich habe eine kleine Narbe auf dem Hals, wo Magnus mich an jenem ersten Abend im Club Fang gebissen hat. Sie ist nie ganz verheilt und sie ist definitiv sichtbar für jemanden, der weiß, wonach er suchen muss.
Für jemanden wie einen anderen Vampir.
Ich schaue mich im Raum um und mein Herz hämmert wild in meiner Brust. Bin ich hier in Gefahr?
Cornelius starrt auf mich herab, das Gesicht vor Zorn verzerrt. Jayden umfasst mich fester, eine süße, beschützende Bewegung, aber dumm unter den gegebenen Umständen. Was kann er gegen einen Vampir ausrichten?
Dann wird es mir klar. Er hat keine Ahnung. Keiner von ihnen weiß etwas. Sie alle denken, ihr Boss sei ein wenig unheimlich. Ein wenig verrückt. Aber sie haben keine Ahnung, was hinter dem dunklen Smoking und dem bleichen Fleisch lauert.
Cornelius' Blick irrt durch den Raum; ihm wird bewusst, dass er beobachtet wird. Er stößt einen widerstrebenden Seufzer aus und sieht mich dann kopfschüttelnd an. »Pack deine Sachen und verschwinde«, sagt er und klingt dabei, als brächte es ihn um, mich gehen zu lassen. »Du bist hier nicht willkommen.« Er sieht die anderen Schauspieler an - die Spanner, die mir höchstwahrscheinlich gerade das Leben gerettet haben. »Es tut mir leid«, sagt er. »Aber sie ist nicht die Richtige für die Rolle. Wir müssen unsere Suche nach Mina fortsetzen.«
Dem Stöhnen der anderen Schauspieler nach ist es wahrscheinlich nicht das erste Mal, dass sie für die Rolle der Mina wieder ein Vorsprechen ansetzen müssen. Aber sie verziehen sich gehorsam von der Bühne und akzeptieren ohne Fragen, dass die Probe vorüber ist. Ich gewinne den Eindruck, dass nicht viele Menschen Cornelius jemals die Stirn bieten.
Das heißt, mit Ausnahme von Jayden. Er steht auf und sieht Cornelius mit vor der Brust verschränkten Armen an. Der Mann muss mindestens dreißig Zentimeter größer sein als Jayden, aber dieser wirkt nicht im Mindesten verängstigt. Wenn er nur wüsste, dass es so vieles gibt, wovor er Angst haben sollte. »Was ist an ihr anzusetzen?«, fragt er scharf. »Sie ist perfekt für die Rolle. Ich habe sie selbst ausgesucht.«
Cornelius schüttelt den Kopf. »Es wird nicht funktionieren mit ihr. Tut mir leid.«
»Wir haben in zwei Tagen eine Aufführung«, wendet Jayden ein. »Eine, für die Leute Eintrittskarten gekauft haben. Wir haben keine Zeit, nach einem anderen Mädchen zu suchen. Entweder du holst Sasha zurück oder du lässt Sunny ihr Ding machen. Zumindest Samstag. Nächste Woche können wir dann ein neues Vorsprechen machen.«
Aber der Vampir schüttelt nur den Kopf. »Nein«, sagt er. »Es tut mir leid, aber nein.« Und mit diesen Worten dreht er sich um und geht von der Bühne. Ich rapple mich hoch und stelle fest, dass meine Beine nach dem Schrecken ausgesprochen zittrig sind. Und meine Handgelenke schmerzen von dem Versuch, meinen Sturz zu bremsen.
Jayden sieht mich entschuldigend an. »Tut mir leid», sagt er. »Manchmal weiß ich wirklich nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Ich
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