Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
machen.«
    » Scheiße «, sagte Burns und hieb die flache Hand mit Wucht auf seinen Schreibtisch. »Verdammt noch mal, Alex. Warum wollen Sie uns ausgerechnet jetzt verlassen? Das will mir nicht in den Kopf. Sie machen hier im Haus Karriere auf der Überholspur. Das ist Ihnen doch klar, oder? Wissen Sie was, ich nehme Ihren Rücktritt schlicht und einfach nicht an.«
    »Da können Sie gar nichts machen«, erwiderte ich. »Tut mir leid, aber ich bin mir sicher, dass das der richtige Schritt ist. Ich habe das Ganze während der letzten Tage immer und immer wieder überdacht.«
    Burns starrte mir in die Augen, und er musste darin eine
gewisse Entschlossenheit entdeckt haben, denn er erhob sich von seinem Schreibtischstuhl. Dann kam er mir mit ausgestrecktem Arm entgegen.
    »Sie begehen einen fürchterlichen Fehler, für sich persönlich und für Ihre berufliche Laufbahn, aber ich sehe ein, dass es keinen Sinn mehr hat, mit Ihnen darüber zu streiten. Es war mir ein großes Vergnügen, Alex, und ich habe viel von Ihnen gelernt«, sagte er, als wir uns die Hand gaben. Die folgenden Minuten verbrachten wir mit noch mehr gezwungenem Small Talk. Dann stand ich auf und wollte mich endgültig verabschieden.
    Als ich an der Tür war, rief Burns mir nach: »Alex? Ich hoffe, ich darf mich wenigstens von Zeit zu Zeit an Sie wenden. Das darf ich doch, oder?«
    Ich musste lachen, obwohl mir eigentlich gar nicht danach zumute war. Diese Bemerkung war so typisch für Burns und seine Sag-niemals-nie-Einstellung. » Irgendwann einmal , gern. Aber lassen Sie mir vorher ein paar Monate Zeit, einverstanden?«
    »Ein paar Tage jedenfalls«, erwiderte Burns, aber wenigstens zwinkerte er mir dabei zu.
    Wir lachten, und urplötzlich wurde es mir bewusst, dass meine kurze und irgendwie glanzvolle Karriere beim FBI hiermit beendet war.
    Und ich war arbeitslos.

35
    Wenn ich auf die diversen Stationen meines Lebens zurückblicke, dann normalerweise nicht mit Bedauern, zumal meine Zeit beim FBI über weite Strecken sehr schön war und sich vermutlich auf lange Sicht sogar als wertvoll erweisen würde. Ich hatte eine ganze Menge gelernt, etliches erreicht − zum Beispiel hatte ich den »Wolf« zur Strecke gebracht, einen durchgeknallten Killer der Russenmafia. Und ich hatte ein paar gute Freunde gewonnen − den Leiter der Geiselbefreiung, vielleicht sogar den Direktor −, was nicht schaden, vielleicht eines Tages sogar nützlich werden konnte.
    Dennoch war ich nicht auf die unglaubliche Erleichterung vorbereitet, die mich erfasste, als ich an diesem Vormittag den Karton mit meinen Sachen aus dem FBI-Gebäude trug. Ich hatte das Gefühl, als wäre mir eine Zentnerlast, deren Existenz ich bis jetzt noch nicht einmal geahnt hatte, von den Schultern genommen worden. Zwar war ich mir noch nicht sicher, ob ich eine gute Entscheidung getroffen hatte, aber zumindest fühlte es sich so an.
    Keine Monster mehr, egal, ob in menschlicher oder anderer Gestalt, das schoss mir durch den Kopf.
    Keine Monster mehr, nie mehr.
    Kurz vor zwölf machte ich mich auf dem Heimweg. Endlich frei! Ich kurbelte die Autofenster herunter und hörte während der Fahrt Bob Marleys »No Woman, No Cry«. Die Textzeile »Everything’s gonna be allright« dröhnte aus den Lautsprechern. Ich sang mit. Ich wusste nicht, was ich als Nächstes machen würde, nicht einmal in den restlichen Stunden des Tages, und das war ein ziemlich großartiges Gefühl.
Die Vorstellung, für eine Weile überhaupt nichts zu tun, gefiel mir eigentlich ganz gut, wahrscheinlich war ich gar nicht so schlecht darin.
    Aber es gab etwas, was ich jetzt sofort erledigen musste, solange ich noch in Stimmung war. Ich fuhr zu dem Mercedes-Händler und machte die Verkäuferin Laurie Berger ausfindig. Dann machte ich eine Probefahrt mit dem R 350, und das großzügige Platzangebot des Wagens war auf der Straße sogar noch beeindruckender als im Geschäft. Die Motorleistung des Autos gefiel mir genauso gut wie die Zwei-Zonen-Klimaanlage, die dafür sorgen würde, dass alle sich wohl fühlten, sogar Nana Mama.
    Aber was noch wichtiger war: Es war Zeit, dass wir, meine Familie und ich, uns von Marias altem Auto verabschiedeten. Es war Zeit, ich hatte Geld auf dem Sparbuch, und so kaufte ich den R 350 und fühlte mich großartig dabei.
    Als ich nach Hause kam, lag auf dem Küchentisch ein Zettel von Nana. Er war für Jannie und Damon gedacht, aber ich las ihn trotzdem.
    Geht raus an die frische Luft, ihr beiden. Im

Weitere Kostenlose Bücher