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Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Blood - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Blood - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Georgetown vergewaltigt worden ist.«
    »Und?«, wollte Sampson wissen. In seiner Stimme lag dieselbe erschöpfte Ungeduld, die auch ich empfand. »Weiter?«
    »Das da.«

    Betsey klappte eine Akte auf und breitete ein halbes Dutzend Schwarz-Weiß-Bilder auf dem Tisch aus. Sie zeigten einen Weißen um die fünfzig, der in irgendeinem Wohnzimmer tot auf dem Rücken lag. Die Füße waren ihm am Knöchel vollständig und ganz frisch abgetrennt worden.
    Meine Müdigkeit war wie weggeblasen. Adrenalin pulsierte durch meinen Körper.
    »Mein Gott«, stöhnte Sampson. Wir waren beide von unseren Stühlen aufgesprungen, sahen uns ein Foto nach dem anderen an und das mehrere Male hintereinander.
    »Laut Bericht der Gerichtsmedizin ist Mr Fontana erst nach Eintreten des Todes verstümmelt worden«, fügte Betsey hinzu. »Möglicherweise mit chirurgischen Instrumenten. Möglicherweise mit einem Skalpell und einer Knochensäge.« Sie hatte eine hoffnungsvolle, fast schon niedlich naive Miene aufgesetzt. »Was meinen Sie? Ist das derselbe Täter?«
    »Ich glaube, ich möchte noch ein bisschen mehr darüber erfahren«, lautete meine Antwort. »Können wir die Schlüssel für die Wohnung bekommen?«
    Sie fasste in ihre Tasche und zog ein Schlüsselbund hervor, ließ ihn stolz vor unseren Augen baumeln. »Hab ich mir schon gedacht, dass Sie das fragen würden.«

72
    »Scheiße, Alex. Mehrfache Vergewaltigung, mehrfacher Mord. Und jetzt noch eine Verbindung zur Mafia?« Sampson hieb mit der Faust auf das Autodach. »Das kann doch kein Zufall sein. Ausgeschlossen!«
    »Könnte auf jeden Fall eine heiße Spur sein, falls es derselbe Kerl ist«, bremste ich ihn. »Warten wir mal ab, was wir hier finden. Bleiben wir mal auf dem Teppich.«
    Nicht, dass John völlig falschgelegen hätte. Unser Verdächtiger schien sich mehr und mehr als sadistisches Ungeheuer mit einer sehr schlechten und sehr eindeutig identifizierbaren Angewohnheit zu entpuppen. Es war nicht so, dass wir an den falschen Stellen nach ihm gesucht hatten, nur vielleicht nicht an genügend vielen Stellen.
    »Falls wir bei unserem Besuch jetzt auf etwas stoßen sollten«, fuhr Sampson fort, »dann ruf nicht gleich heute Abend deine alten Freunde an. Einverstanden? Ich möchte noch ein bisschen was von dem Fall haben, bevor das FBI an Bord kommt.«
    Angesichts der anzunehmenden Verbindung zur Mafia wusste das FBI über den Fontana-Mord sicherlich schon Bescheid. Aber die Vergewaltigungen fielen in die Zuständigkeit des Washington Police Department. Eine lokale Angelegenheit.
    »Wir wissen doch noch gar nicht, ob sie uns den Fall überhaupt abnehmen«, sagte ich.
    »Ach, na klar.« Sampson schnippte mit den Fingern und zeigte auf mich. »Ich vergaß. Sie haben deine Erinnerungen gelöscht, als du das FBI verlassen hast, wie bei den Men in
Black . Na, dann will ich dir mal auf die Sprünge helfen: Sie nehmen uns den Fall ab . Sie sind geradezu vernarrt in solche Fälle. Wir machen die ganze Arbeit und das feine Federal Bureau of Investigation erntet dann die Lorbeeren.«
    Ich warf ihm einen verstohlenen Blick zu. »Als ich noch dort gearbeitet habe, hast du dich da jemals geärgert, wenn ich mich in einen Fall eingeschaltet habe? Habe ich je so etwas gemacht?«
    »Falls das mal passiert sein sollte, dann mach dir keine Gedanken«, erwiderte er. »Wenn es mich gestört hätte, dann hätte ich mich schon gemeldet. Verdammt noch mal, nein , du hast dich nie in einen meiner Fälle eingeschaltet.«
    Ich hielt vor einem braunen Backsteingebäude gegenüber dem Kalorama Park an. Es war eine nette Wohngegend, ich bin sicher, dass der Fontana-Mord das ganze Haus, wenn nicht sogar das ganze Viertel erschüttert hatte. Außerdem waren es keine drei Kilometer bis zu der Stelle, wo Lisa Brandt kurz nach Benny Fontanas Tod überfallen worden war.
    Die folgende Stunde verbrachten wir in der Wohnung, wo wir versuchten, mit Hilfe der Fotos vom Tatort und der Blutflecken, die immer noch auf dem Teppichboden zu sehen waren, die Geschehnisse jenes Abends zu rekonstruieren. Wir fanden zwar keine konkrete Verbindung zu den anderen Überfällen, aber es war ein Anfang.
    Danach fuhren wir nach Südwesten, in Richtung Georgetown, und zwar auf der Strecke, die uns die naheliegendste schien. Mittlerweile war es fast Mitternacht geworden. Aber uns war beiden nicht nach Aufhören zumute, deshalb gingen wir den ganzen Fall noch einmal durch und klapperten jeden uns bekannten Schauplatz einer Vergewaltigung

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