Blood Empire - Magierblut
gesagt?", fragte er.
"Ich habe das meiste nicht verstanden. Du hast überwiegend Französisch gesprochen. Nur dieser Name - Catherine - war deutlich zu verstehen."
"Ich habe dir ja von ihr erzählt..."
"Ja."
"Jetzt, da wir hier in New York sind, tritt der Kampf gegen das Böse in eine neue Phase, Celeste. Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee von dir war, mich zu begleiten..."
"Ich liebe dich, John! Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt und dich bewundert..."
"Es wird gefährlich werden!"
"Ich weiß. Aber in Port-au-Prince war es auch nicht ungefährlich!" Ein mattes Lächeln glitt über Arquanteurs Gesicht. "Du unterschätzt die Gefahr!"
"Mag sein. Es ist mir gleichgültig. Ich werde nicht von deiner Seite weichen, was auch geschieht..." Sie stand jetzt ebenfalls auf, trat von hinten an ihn heran, umschlang ihn mit ihren schlanken Armen. Er konnte spüren, wie sich ihre vollen Brüste gegen seinen Rücken drückten. "Ich habe dir doch erzählt, dass ich selbst einst ein Opfer der Mächte des Bösen war."
"Ja..."
Immer wieder war Celeste von der Vorstellung besessen gewesen, ein Dämon wäre in ihr Bewusstsein eingedrungen und würde sie zeitweilig beherrschen. Niemand hatte sie ernst genommen. Ein Psychiater hatte zwar wortreiche Erklärungen aus der Familiengeschichte parat gehabt, ihr aber letztlich ebenso wenig helfen können wie ein Exorzist, den sie in ihrer Verzweiflung aufgesucht hatte.
Durch Zufall war sie auf den Namen John Asturias Arquanteur gestoßen, der in Port-au-Prince einen geradezu legendären Ruf als Hypnotiseur besaß. Er hatte Celeste heilen können.
Wie tragisch, ging es der jungen Frau durch den Kopf. Sich selbst vermag er offenbar nicht zu helfen! Die Gespenster der Vergangenheit lassen ihn einfach nicht los...
"Du weißt, dass ich deinen Kampf gegen die Mächte des Bösen voll und ganz unterstütze", sagte sie. "Sie zeigen sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen. Der Vampirismus zählt ebenso dazu wie ein Dämon oder das organisierte Verbrechen. Es sind nur verschiedene Aspekte einund desselben."
"Das Böse ist übermächtig!", flüsterte Arquanteur.
"In Haiti hattest du große Erfolge."
"Was ist schon Haiti? Ein Staubkorn, verglichen mit der Welt..."
"Du hast verhindert, dass ich selbst ein Werkzeug des Bösen wurde. Dafür würde ich alles für dich tun, John. Wirklich alles..." Er nickte, sah sie kurz an. Sein Blick glitt dann wieder in die Ferne. Feuer muss mit Feuer bekämpft werden, dachte er grimmig. Und das Böse mit dem Bösen...
Ein erster Schritt war es, nach und nach die Organisation der New Yorker Vampire zu übernehmen.
Mit Gabriels Hilfe durfte das kein allzu großes Problem sein... Die Zahl seiner Verbündeten in den Reihen der Mächte der Finsternis wuchs täglich.
Um Catherines Willen!, dachte er. Ein Ruck ging durch seinen Körper, während in der Ferne über dem Central Park die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont funkelten. Um Catherines Willen musste er diesen Kampf zu Ende bringen, koste es, was es wolle.
*
"Warte hier", sagte Arquanteur an Celeste gewandt. Der Zugang zu dem Bürogebäude in der Lower East Side war abgesperrt. NYPD-Officers standen überall herum und verscheuchten die Schaulustigen. Nur bei Arquanteur machten sie eine Ausnahme. Er hielt ihnen seine Handfläche hin.
"Sehen Sie sich meinen Dienstausweis an!", sagte Arquanteur dazu. Er murmelte gleichzeitig kaum hörbar eine Beschwörungsformel, der mehr oder weniger dazu diente, seine geistigen Kräfte zu konzentrieren. Suggestionen waren seine Spezialität. Das Gesicht des Officers war starr auf die Handfläche gerichtet.
"Ja, Sir, alles in Ordnung!", murmelte er etwas schleppend.
"Dann kann ich jetzt passieren?", vergewisserte sich Arquanteur.
"Ja Sir!", bestätigte der Officer.
Arquanteur ging an ihm vorbei. Ein hintergründiges Lächeln spielte um seinen dünnlippigen Mund. Niemand hielt ihn auf seinem Weg zum Tatort auf. Für jemanden, der über magische Fähigkeiten verfügte, die es ihm erlaubten, selbst einen Vampir unter seinen Willen zu zwingen, war es nicht weiter der Rede wert, einen unkonzentrierten Betrachter mental so zu beeinflussen, dass er einen FBI-Dienstausweis zu sehen glaubte, auch wenn dort nichts weiter als eine leere Handfläche war.
Die meisten Sterblichen waren so furchtbar schwach, ging es ihm durch Kopf. Die Mächte des Bösen waren da schon weitaus besser ausgestattet. Kein Wunder, dass sie überall auf einem schier
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