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Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verstopft.
    Emilio fingerte ein Springmesser aus einem Futteral heraus, dass er am Unterschenkel trug. Er spielte nervös damit herum und begann dann, sich damit die Fingernägel zu maniküren. Den Dreck, den er darunter hervorholte, schnippste er mit den Fingern von der Klinge und kicherte dabei.
    "Was meinst du, Chase, müssen wir diesen Winwood erst noch foltern?", meinte der Puertoricaner dann. "So was mache ich immer besonders gerne. Man muss nur höllisch dabei aufpassen. Diese Sterblichen sind ja so verflucht empfindlich und sterben einem gleich unter den Händen weg..."
    "Stimmt", sagte Chase, "das ist ein ernstes Problem."
    "Si, hombre! Eso es verdad!"
    "Und leider haben wir auch nicht die Zeit, um vorher erstmal an dir zu trainieren, Emilio!"
    "Hey, Mann, was ist los? Lange niemanden gebissen oder warum stänkerst du hier so mies herum?" Emilio ließ zum x-ten Mal die Klinge des Springmessers hervorschnellen, bevor er fort fuhr. "Ich wollte ein bisschen netten Small-talk machen!"
    "Du verwechselst mich anscheinend mit jemandem, den dieser Mist interessiert!"
    Chase hatte für sich entschieden, dass er Emilio nicht leiden konnte. Und daran würde auch die Tatsache nichts ändern, dass der Puertoricaner und seine zwei Kumpane vom Fürst den Auftrag bekommen hatten, Chase zu schützen.
    Emilio wandte sich nach hinten, Richtung Rückbank, wo Terry und Laird platz genommen hatten.
    "Hey, Hombres! Hermanos! Muss ich mir >das hier> gefallen lassen oder was? Ich habe schon Blut getrunken, als dieser Wichser noch gar nicht gezeugt war! Mierde! Caramba!" Emilio war ziemlich sauer. "No es justo...", begann er dann in seiner Wut auf Spanisch, brach dann ab und schaltete auf sein akzentbeladenes Englisch um: "Es ist nicht gerecht, dass so ein Idiot in der Organisation über uns steht..." Der dumpfe Knurrlaut, der tief aus seiner Kehle drang ließ für die weitere Team-Arbeit nichts Gutes vermuten.
    *
    Gabriel schrie.
    Eine rote Welle aus rasendem Schmerz durchflutete ausgehend von den Händen seinen gesamten Körper.
    Kein klarer Gedanke war mehr möglich.
    Sein Bewusstsein bestand aus nichts anderem mehr als namenlosem Schmerz.
    Der ehemalige Engel blickte auf seine Hände, konnte beobachten wie sie vor seinen Augen verschmorten.
    Grauen spiegelte sich in seinen weit aufgerissenen dunklen Augen.
    "Nein!"
    Ein verbrannter Geruch verbreitete sich in dem stickigen Kellergewölbe. Kleine blaue Flammen tanzten um seine Finger herum, die innerhalb von Augenblicken völlig verkohlten. Das Fleisch bröselte als poröses, ascheartiges Material von den Knochen herunter.
    Auch die Knochen selbst begannen sich aufzulösen, schmolzen zu einer öligen, zähflüssigen Masse, die hinuntertropfte und Gabriels schneeweißen Anzug befleckte.
    "Aufhören!", wimmerte Gabriel. Er sank auf die Knie. Von seinen Händen war nichts mehr übrig.
    Selbst die Knochen hatten sich aufgelöst.
    Die Flammen fraßen sich weiter voran, tanzten jetzt bereits um seine Handgelenke herum. Weiteres Fleisch bröselte als Asche dahin. Der Geruch der öligen Masse, zu der seine Knochen schmolzen, war unerträglich beißend.
    Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    Tränen rannen ihm über das Gesicht.
    Gabriel öffnete die aufgesprungenen Lippen. In diesem Moment wäre er zu allem bereit gewesen, auf jede Bedingung eingegangen und hätte jegliche Abmachung unterzeichnet, wenn dafür nur dieser wahrhaft höllische Schmerz verebbt wäre. Er wandte ruckartig den Kopf, versuchte Worte auszusprechen, aber mehr als ein erbarmungswürdiges Gewimmer, vermischt mit sinnlosem Gebrabbel kam nicht dabei heraus. Er versuchte, den Namen seines Peinigers auszusprechen. Aber auch das schaffte er nicht.
    Arquanteur! Ja, du bist der Herr! Ich erkenne deine Macht an!
    Einer der wenigen Gedanken, die sich klar in seinem Bewusstsein formen wollten. Dann wurde auch dies durch eine erneute Schmerzwelle hinweggefegt. In den ersten Augenblicken, als diese teuflischen Flammen ihm zugesetzt hatten, die Arquanteur auf irgendeine magische Weise zu steuern wusste, war der ehemalige Engel noch von Wut erfüllt gewesen. Wut auf seinen Peiniger. Wut auf diesen selbsternannten Kämpfer für das Gute, der ihn, Gabriel, ungefragt für seinen einsamen Kampf benutzte. Und es gab nichts, was Gabriel dagegen tun konnte.
    Nichts.
    Die magischen Kräfte, mit den Arquanteur ihn beschworen und gebunden hatte, waren einfach zu übermächtig. Und sein einziger vorsichtiger Versuch des Widerstands wurde jetzt

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