Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
Kumpan zur Tür hinaus folgte. Dann ließ Chase die Machete niedersausen.
Er hieb tief in die Schulter des Flüchtenden.
Dieser schrie auf.
Der Schmerz musste höllisch sein. Chase wusste, das er seinen Gegner auf diese Weise nicht töten konnte.
Aber das beabsichtigte er im Moment auch nicht.
Noch nicht.
Er zog die Klinge aus dem Körper seines Gegenübers.
Er packte den konsternierten und durch den höllischen Schmerz an seiner Schulter völlig außer Gefecht gesetzten Fernandez und schleuderte ihn durch den Waschraum. Er kam hart gegen die Wand, rutschte an ihr zu Boden. Die Wunde, die er dem fremden Vampir beigebracht hatte, würde sich nach einiger Zeit wieder schließen, je nachdem, wie viel Willenskraft Fernandez aufbrachte.
Aber für ein paar Sekunden konnte Chase es riskieren, Fernandez dort auf den Fliesen des Waschraums liegen zu lassen, ohne dass er Angst haben musste, dass ihm der junge Mann entkam.
Chase stürtzte hinauf den Flur, die blutige Machete in den Händen.
Er sah sich zu beiden Seiten um.
Von Tensold gab es keine Spur mehr.
Chase atmete tief durch.
Es hatte keinen Sinn, jetzt zu einer Verfolgung anzusetzen. Dazu war Chase auch gar nicht schnell genug. Aber schließlich war es eine Kleinigkeit gewesen, ihn und seinen Freund beim ersten Versuch aufzuspüren. Chase war überzeugt, dass ihm das wieder gelingen würde. Und wenn sein Gegner New York Hals über Kopf verließ - umso besser für ihn selbst.
Chase drehte sich herum, kehrte in den Waschraum zurück.
Fernandez hatte sich bereits etwas erholt.
Der Schnitt, den Chase ihm beigebracht hatte, reichte Fernandez bis zur Herzgegend. Die übermenschliche Wucht des Machetenschlages hatte Schlüsselbein und Rippen zerschmettert.
Fernandez war auf den Knien, versuchte gerade aufzustehen.
Chase ließ die Machete niedersausen, hieb Fernandez den rechten Arm ab. Fernandez schrie auf. Der Arm rutschte über den Boden. Er würde nachwachsen, aber Chase dachte nicht daran, seinem Gegenüber dazu noch lange genug Zeit zu geben.
Mit einem Tritt vor den Oberkörper stieß er Fernandez zu Boden. Dieser starrte auf den blutigen Armstumpf.
Seine Augen waren vor Grauen geweitet. Chase kniete sich auf den Boden, beugte sich über ihn, setzte ihm die Machete an die Kehle.
"Ich will jetzt ein paar Auskünfte!", sagte Chase dann.
Fernandez war fast von Sinnen vor Schmerzen.
Er brauchte seine gesamte Willenskraft, um wenigstens die Blutung des Armstumpfs zu stoppen.
Chase fragte: "Wie viele seid ihr? Nur du und dieser mutige Freund, der dich sofort im Stich gelassen hat, als es schwierig wurde?"
"Ja!", stieß er hervor.
Chase nahm die Machete, drehte sich etwas und ließ sie dann niedersausen. Fernandez schrie auf, als ihm der linke Fuß vom Bein getrennt wurde.
Dann setzte er die Klinge wieder an Fernandez Kehle und der junge Vampir verstummte.
"Keinen Ton mehr! Wenn du dich nicht zusammenreißt, ist es aus mit dir!"
Fernandez presste die Lippen aufeinander.
"Was sollte das?", keuchte er.
"Ich mag's nicht, wenn ich angelogen werde!"
"Also gut, wir sind insgesamt etwa ein Dutzend."
"Und wer schickt euch?"
"Niemand!"
"Sorry, aber bald ist nicht mehr viel an dir dran, was ich noch abhacken könnte!"
Fernandez versuchte, Chase einen Faustschlag zu versetzen. Aber Chase reagierte kompromisslos. Er hieb zu. Ein sauberer Schnitt. Die Faust trennte sich vom Arm. Ein blutiges Stück Fleisch, das ein paar Meter durch den Waschraum geschleudert wurde und dann punktgenau in einem der Becken landete.
Chase grinste. "Zwei Punkte-Korb!"
Das Blut schoss aus dem Stumpf heraus. Fernandez hatte kaum genug Kraft, um den Heilungsprozess in Gang zu setzen und die Blutung zu stoppen.
"Ihr kommt nicht zufällig aus Philadelphia, oder?"
In Philadelphia residierte Magnus von Björndal, einer der schärfsten vampirischen Konkurrenten des Fürsten.
Immer wieder hatte er versucht, seinen Einflussbereich auszudehnen, wie umgekehrt auch der Fürst Philadelphia gerne unter seinem Einfluss gesehen hätte.
Fernandez war jetzt nicht mehr in der Lage, zu antworten.
Der Schmerz machte ihn rasend.
Chase ließ die Machete niedersausen, trennte ihm den Kopf vom Leib - oder dem, was Chase davon noch übrig gelassen hatte.
Fernandez zerfiel zu grauem Staub.
Nur die Kleidung blieb zurück. Sie fiel in sich zusammen. Chase durchsuchte die Taschen, fand neben einem Ticket für den Nachtzug aus Philadelphia auch die Adresse eines Hotels in Manhattan. Dazu einen
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