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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte.
    Welche Rolle diese Zeichen bei der Durchführung des Rituals genau spielten, war Moses Jordan nicht klar.
    Er musste dem Mann mit dem engelsgleichen Gesicht einfach vertrauen.
    Jordan schloss die Augen.
    Er spürte auf einmal, wie eine Kraft ihn von innen her erfasste. Eine geistige Kraft, deren Ursprung er nicht kannte.
    Kälte erfasste ihn.
    Gabriel hatte ihn diesbezüglich vorgewarnt. "Die Kälte des Limbus, der Zwischendimension... Du darfst sie nicht übermächtig werden lassen!" Immer wieder hallten diese Worte in Jordans Kopf wieder.
    Aber jetzt war er allein und auf sich gestellt.
    Jordans Gesicht verzog sich wie unter einem starken Schmerz. Er spürte, wie sämtliche Kräfte aus seinem Körper flohen. Seine Knie begannen zu zittern und er fragte sich, wie lange er sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte. Das Gefühl der Kälte breitete sich immer schneller in ihm aus.
    Jordan öffnete die Augen.
    Aber um ihn herum war nichts als Finsternis.
    Ich bin blind!, durchfuhr es ihn schaudernd. Der Puls schlug ihm bis zum Hals. Herr, lass diesen Augenblick vorüber gehen!, durchfuhr es ihn. Sein Mund murmelte derweil unablässig jene beschwörenden Worte, die Gabriel ihm beigebracht hatte. Immer wieder. Eine Wiederholung, die eine Art hypnotischen Singsang ergab.
    Jordan konnte nicht sehen, wie sich die Erde auf so mancher Grabparzelle plötzlich zu regen begann. Ein Blitz zuckte aus einem der Grabsteine heraus, griff auf den am nächsten liegenden über. Weitere Blitze folgten.
    Sie verbanden jene Grabsteine untereinander, die mit magischen Zeichen versehen worden waren. Ein bizarres Muster, das an einen Stern erinnerte.
    Der Grabstein von Rob Malloy stürzte vornüber.
    Stöhnende, murmelnde Laute drangen jetzt von überall her, vermischten sich dabei mit dem Lärm der nahen Straßen.
    Die Seelen der Verdammten!, ging es Jordan durch den Kopf. Sie rufen. Und sie möchten, dass ich meine Mission erfülle - - nicht zuletzt für sie!
    Moses Jordan fühlte sich schwindelig. Alles begann sich zu drehen. Er musste sehr aufpassen, um auf den Beinen zu bleiben.
    Etwas stieß in der Grabparzelle von Rob Malloy aus der Erde heraus, ließ sich dabei auch vom Wurzelwerk einer Staude nicht abhalten. Knackende Laute entstanden. Der Boden zu Jordans Füßen begann hier und da leicht zu zittern. Es war beinahe so, als wäre jemand auf die Idee gekommen, anstatt eines Toten eine Sprengladung in eines der Gräber hineinzulassen und diese dann nach ein paar Tagen mit Hilfe eines Zeitzünders in die Luft gehen zu lassen. Sand und Gesteinsbrocken flogen plötzlich im hohen Bogen aus der Erde heraus. Löcher bildeten sich. Ein formloses Etwas langte an die Oberfläche. Augenblicke später konnte man sehen, dass es eine Hand war.
    Überall kam jetzt Bewegung in die Erde, mit denen die Gräber bedeckt waren.
    Arme und Hände erschienen, ragten plötzlich aus dem Erdreich empor und fuhren damit fort, sich aus den Beeten heraus zu graben. Die ersten Köpfe erschienen, halbe Körper. Manche dieser Körper trugen furchtbare Zeichen der Verwesung. Seit Jahren hatten sie in der modrigen Erde gelegen und waren den Gang allen Fleisches gegangen, hatten langsam vor sich hingerottet.
    Die zum Großteil umgestoßenen Grabsteine leuchteten, als ob sie aus fluoreszierendem Material bestanden hätten.
    Überall schaufelten sich nun mit bloßen Händen untote Wiedergänger an die Oberfläche. Manche von ihnen mit Knochenhänden. Unartikulierte Laute drangen über ihre verwesten Lippen. Es klang wie eine Art Chor. Der Chor der verdammten Seelen!, dachte Jordan ergriffen. Alles drehte sich in seinem Kopf. Ein schreckliches Gefühl der Kraftlosigkeit hatte ihn befallen und die innere Kälte, die nun in ihm herrschte, ließ ihn zittern. Doch unentwegt sprach er die Beschwörungsformel, die Gabriel ihm beigebracht hatte.
    Es ist deine Mission!, durchzuckte es ihn. Du darfst nicht nachlassen, nicht der Agonie nachgeben, die dich zu befallen droht! Du musst durchhalten, koste es was es wolle...
    Die Furcht vor dem Tod, die Moses Jordan sein Leben lang beherrscht hatte und ihn schließlich zu einem fanatischen Prediger hatte werden lassen, stieg in ihm auf.
    Ein Schauder, der das innerste Mark seiner Seele erfasste.
    Er versuchte, dieses Gefühl zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht. Oh, Herr, gib mir Stärke!, dachte er, während seine Lippen immer noch unablässig jene Silben formten, die vor Äonen vielleicht einmal einen

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