Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
schleuderte.
Moses Jordan - ein Komori!, durchzuckte es Chase. Du hättest es ahnen können, dachte er. In dem Moment, als er ohne ein einziges weißes Haar auf der Bühne stand, hätte bei dir der Groschen fallen müssen.
Chase duckte sich.
Einer der Fangarme zischte über ihn hinweg, schlug dann in einen der Spiegel hinein, der zu Bruch ging.
Den zweiten tentakelartigen Fangarm fing Chase mit den Händen. Er packte ihn, riss daran. Der Jordan-Komori taumelte auf ihn zu. Chase holte zu einem wuchtigen Tritt aus, der Jordan mit voller Wucht erwischte.
Der bärtige Prediger mit den peitschenartigen Krakententakeln wurde mit unglaublicher Gewalt gegen die Wand geschleudert. Ein halb gurgelnder, halb ächzender Laut kam aus seinem Mund. Chase zögerte keine Sekunde.
Zu gegenwärtig war ihm noch der Kampf mit den beiden Komori, die die Körper von Madeleine und Robert Malloy nachgebildet hatten.
Chase setzte nach, schlug auf den Prediger ein. Seine Fäuste trommelten auf dessen Kopf. Das Geräusch zerbrechender Knochen vermischte sich mit den dumpfen Schlägen.
Moses Jordans Gesicht wurde von Chase regelrecht zu Brei geschlagen. Blut schoss aus der Nase und dem Mund.
Blut vermischt mit grünlicher Flüssigkeit. Ein Röcheln ertönte. Das Gesicht veränderte seine Form. Ein konturloser Krakenkopf entstand. Und auch ansonsten begann der Körper seine menschliche Form nicht mehr halten zu können. Die Kleidung zerplatzte an mehreren Stellen.
Der Komori schien stark angeschlagen zu sein.
Aber Chase wusste, dass er noch nicht nachlassen durfte.
Ein Tentakel wuchs plötzlich aus der Körpermitte des Jordan-Komori heraus. Ein heftiger Stoß traf Chase genau vor den Solar Plexus. Er wurde
zurückgeschleudert, klatschte gegen die Tür. Der Hinterkopf kam hart gegen das Holz. Eine Platzwunde begann zu bluten.
Das Tentakelwesen schien sich wieder etwas erholt zu haben. Es hatte die menschliche Gestalt nun nahezu komplett aufgegeben, kroch auf Chase zu.
Ein Tentakel zischte wie eine Peitsche durch die Luft, schloss sich um seinen Hals. Ein Ruck, der dem Vampir beinahe das Genick brach, zerrte ihn an das Monstrum heran.
Chase trat um sich. Seine Stiefel trafen mit voller Kraft auf den amorphen Körper seines Gegners. Der Vampir spürte, wie sich der Griff des Tentakelarms um seinen Hals lockerte. Es gelang Chase, sich aus der Umklammerung zu befreien. Er rollte auf dem Boden herum, sprang auf.
Sekundenbruchteile später war Chase wieder in Kampfhaltung. Aber sein Gegenüber war noch nicht wieder bereit. Chase machte ein paar Schritte zur Seite. An der Wand neben dem Waschbecken waren ein paar schwenkbare Handtuchhalter aus Metall an einem Gelenkstück verschraubt.
Chase brach einen davon aus seiner Verankerung.
Er brauchte jetzt eine Waffe, um diesen Kampf endlich für sich entscheiden zu können. Und auch wenn ihm eine Shotgun oder eine Machete in diesem Moment entschieden lieber gewesen wäre.
Manchmal konnte man es sich eben nicht aussuchen.
Chase packte den Handtuchhalter wie einen Dolch mit beiden Händen.
Einer der Tentakel zuckte vor.
Chase wich aus, dann trat er mit dem Stiefel drauf.
Ein schmatzendes Geräusch entstand dabei. Blut und grüner Schleim quollen auf den Boden, während Chase mit dem Handtuchhalter zustieß.
Er rammte die Metallstange in den Körper seines Gegners. Die Außenhaut platzte auf und das Metall drang ins Innere. Blut und grüner Schleim spritzten bis zur Decke. Chase riss die Metallstange wieder heraus und stieß erneut zu. Immer wieder. Bis das Wesen aus dem Limbus keine Gegenwehr mehr zeigte. Ein zischendes Geräusch ließ ihn zur Seite springen. Die Säure aus dem Körperinneren des Komori begann, ihn zu zersetzen.
Ätzende Dämpfe stiegen auf. Chase rümpfte die Nase, versuchte so wenig wie möglich davon einzuatmen.
Von dem Komori, der Moses Jordans Gestalt angenommen hatte, blieb nichts weiter als ein eigenartiger Abdruck im Fußboden.
Chase ging zur Tür, entriegelte sie und trat hinaus auf den Flur. Die Metallstange ließ er in der Garderobe zurück.
Der Vampir atmete tief durch.
Am Ende des Flurs standen Joe Carlito und Fred Lazarre in der Uniform des Security Service. Wenigstens das hat geklappt!, ging es Chase durch den Kopf. Die beiden hatten ihm zweifellos den Rücken freigehalten.
War nur zu hoffen, dass sie schlau genug gewesen waren, um ein gutes Versteck für die Leichen der echten Security Service-Leute gefunden zu haben. Aber es gab hier jede Menge
Weitere Kostenlose Bücher