Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
nächster Gelegenheit wieder auflauern würde. Verdammte Scheiße!, ging es ihm durch den Kopf. Offenbar kann man sich nicht mal mehr auf die Schläger des Fürsten wirklich verlassen!
Was für Zeiten!
Anarchie und Chaos drohten sich im Big Apple auszubreiten. Wer auch immer aus dem Hintergrund heraus am Stuhl des Fürsten sägte, er hatte bislang gute Arbeit geleistet.
Der Magier, so hatte Ptygia ihn fast respektvoll genannt.
Zu dumm! Vielleicht hätte mich das Monster-Weib direkt zu ihm hinführen können!, überlegte Chase.
Schließlich hatten Emilio und seine Leute ja wohl ihren Auftrag direkt von dem Unbekannten bekommen...
Vorausgesetzt natürlich, an der Geschichte war überhaupt ein Körnchen Wahrheit.
Für mindestens genauso wahrscheinlich hielt Chase nämlich die Möglichkeit, dass Gabriel ein perfides Doppelspiel spielte und nur versuchte, die Nummer zwei des Vampir-Imperiums schlicht und einfach hereinzulegen.
Chase setzte den Hummer zurück, drehte und fuhr mit aufbrausendem Motor die Straße entlang.
*
Etwa zur selben Zeit im Hotel Ambassador am Central Park West...
Latraque stellte das Glas mit dem Vampirblut kurz auf einer Kommode ab. Dann zog er Celeste den Knebel herunter, nahm das Glas wieder an sich und führte es an Celestes Mund heran. "Nein!", stöhnte sie auf, atmete schwer. Ihr Gesicht war kreidebleich geworden.
Natürlich wusste sie, was das Trinken von Vampirblut für sie bedeutete. Ein endgültiger Schritt ins Reich der Schatten, aus dem es kein Zurück gab. Die Automatik mit dem lang gezogenen aufgeschraubten Schalldämpfer hielt Latraque noch immer in der Linken.
"Zier dich nicht so!"
Er setzte das Glas an Celestes Lippen. Sie zitterte, wandte den Kopf. Etwas von der dunkelroten Flüssigkeit benetzte das Nachthemd. Mit einer ruckartigen Bewegung setzte ihr Latraque den Schalldämpfer an den Kopf.
"Na, los! Mach schon! Trink diesen Saft des Lebens!
Trink ihn bis zur Neige und du wirst ewig existieren.
Andernfalls wird die Bleiladung in dieser Waffe sorgen, dass dein Hirn bis zur Decke spritzt. Ich weiß nicht welches Schicksal du vorziehst... Aber schlimmer als eine Existenz an der Seite dieses scheintoten Saubermanns da vorne kann es ja wohl auch nicht sein!"
Latraque lachte dreckig und blickte in Arquanteurs Richtung.
"John, tu etwas!", hauchte Celeste.
Ihre Stimme klang entsetzlich kraftlos.
"Er KANN nichts tun, Teuerste!", antwortete Latraque an Arquanteurs statt. "Weil er genau weiß, dass ich in diesem Fall ernst mache und dir das Hirn wegblase!" Der triumphierende Gesichtsausdruck verschwand in Latraques Gesicht. Er wich einem Ausdruck tief empfundenen Schmerzes. "Na, was ist das für ein Gefühl, Arquanteur?
Ohnmächtig mit ansehen zu müssen, was geschieht, ohne die Chance zu haben, etwas ändern zu können... Oh, natürlich könntest du durchaus eingreifen. Aber was immer du auch tust, es würde etwas nach sich ziehen, was du als Tragödie empfinden würdest! Ja, ich sehe deine Qual, Arquanteur! Ich sehe, wie sie dich innerlich zerfrisst und ich sage dir noch etwas: Ich genieße es! Wofür wirst du dich entscheiden?"
Arquanteur zuckte einen Millimeter nach vorn, hielt aber mitten in der Bewegung inne.
Latraque grinste zynisch.
"Nur zu, Arquanteur! Tu, was du nicht lassen kannst!
Versuch deiner Geliebten zu helfen und du wirst sie damit vernichten! Eine Kugel aus dieser wunderschönen Präzisionswaffe wird ein Loch in ihren Schädel reißen!
Also nur zu!" Latraque hob den Kopf. Er bleckte die Zähne wie ein Raubtier. Ein irrer, hassverzerrter Ausdruck stand jetzt auf seinem Gesicht. "Du zögerst?", höhnte er. "Du zögerst wirklich einzugreifen, um die Konversion eines Vampirs zu verhindern? Wo bleiben deine Grundsätze, Arquanteur? Ich muss sagen, ich bin enttäuscht von dir! Du bist doch nur ein Schwätzer wie viele andere! Auch wenn du es geschafft hast, die Vampire von Haiti nahezu auszurotten." Er lachte schallend und hohntriefend. "So wirst du also gar nichts tun! Ich habe es mir fast gedacht, nach dieser letzten Erfahrung mit Catherine, von der überall unter den Kreaturen der Nacht von Port-au-Prince geredet wurde! Du wirst nichts tun und damit tatenlos zusehen, wie deine gegenwärtige Favoritin zur Dienerin der Finsternis wird... Eine amüsante Variante, das muss ich zugeben!"
Latraque schob Celeste grob das Glas zwischen die Lippen, die die junge Frau verzweifelt aufeinander presste.
Hart stieß er ihr die Mündung des Schalldämpfers an den
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