Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
glücklicherweise haben wir eine Suggestorin in unseren eigenen Reihen..."
"Petra!", stieß Chase hervor.
"Ihr werdet gut zusammenarbeiten", bestimmte der Fürst streng. "Schließlich geht es im wahrsten Sinne des Wortes um unser aller Kopf."
Petra blickte ebenso erstaunt drein wie Chase. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie das Ansinnen des Fürsten als eine wahre Zumutung empfand. "Wie stellen Sie sich das vor, Fürst?", fragte sie. "Soll ich vielleicht versuchen, diesen Arquanteur unter meinen Gehorsam zu zwingen!"
Basil Dukakis meldete sich jetzt zu Wort. Er erhob sich aus seinem Sessel und wankte mit seinem Stock durch den Raum. "Davon würde ich dringend abraten", meinte er. "Wir wissen nicht, wie groß die Kräfte sind, über die Arquanteur verfügt."
"Du könntest die Herrschaft über Chase übernehmen, falls Arquanteur ihn beeinflusst", sagte der Fürst.
"Reizende Idee", Petras Lächeln wirkte etwas gezwungen. Unter normalen Umständen hätte ihr der Gedanke sehr gefallen, obwohl sie es normalerweise nie gewagt hätte, so etwas bei Chase zu versuchen.
"Die Zeit drängt!", sagte der Fürst.
Chase blickte Petra an. "Machen wir das Beste draus", knurrte er.
Nach einer angemessenen Verbeugung vor dem Fürst wandte er sich zum gehen. Petra folgte ihm.
Der Fürst wartete bis die Beiden durch die Tür verschwunden waren. Dann drehte er sich zu Dukakis herum. "Ich habe Chase und Petra nicht alles gesagt", meinte er dann.
Basil Dukakis hob die Augenbrauen. "Das hatte ich auch nicht erwartet, Herr. So darf ich annehmen, dass die Neuigkeiten, von denen sie sprachen noch das eine oder andere unerfreuliche Detail enthalten?"
Der Fürst nickte. "Was auf Haiti geschehen ist, ist furchtbar. Dieser Arquanteur hat die Vampire dort so gut wie ausgerottet."
"Bestechlich ist dieser Arquanteur nicht zufällig?"
"Wohl kaum. Man erzählt, dass er seine Geliebte gepfählt hat, nachdem sie konvertiert wurde. Seitdem verfolgt er alle Vampire mit einem unbändigen Hass. Das macht ihn leider für jegliche Bestechungsversuche völlig unempfänglich. Geldsorgen hat er im Übrigen wohl auch keine, er soll sich finanziell durch magisch manipuliertes Glückspiel über Wasser halten..."
Dukakis lächelte matt. "Ein Gebiet, mit dem man sich vielleicht bei anderer Gelegenheit näher auseinandersetzen sollte", meinte er.
Der Fürst blieb ernst und so erstarb auch augenblicklich jede Regung in Dukakis' Zügen. Franz von Radvanyi fuhr fort: "Für Chase und Petra könnte es gefährlich werden..."
"Für uns auch Fürst!", gab Dukakis zu bedenken. "Wenn Sie Recht haben, dann wird er nicht ruhen, bis der letzte Vampir geköpft oder gepfählt ist!" Und nach kurzer Pause fügte er dann noch hinzu: "Warum haben Sie die beiden losgeschickt, wenn ihre Chancen nicht gut stehen?"
Der Fürst zögerte mit der Antwort.
"Vielleicht können die beiden durch ihr Eingreifen uns etwas Zeit verschaffen. Einen Aufschub."
"Und in dieser Zeit hoffen Sie, dass wir beide ein okkultes Gift gegen diesen Magier finden?"
"Warum nicht?"
"Verlieren wir keine Zeit."
"Ich hoffe nur, dass ich Chase und Petra nicht bald bei meinen Gegnern einreihen muss!" murmelte der Fürst.
*
Trauer und Wut drohten John Asturias Arquanteur innerlich zu zerreißen. Er hatte das Schlafzimmer verlassen und sich dann in einen der Sessel seiner Suite fallen lassen. Jegliches Gefühl für Zeit hatte er auch verloren. Er war förmlich in der Flut seiner düsteren Gedanken versunken, die ihn einer schwarzen Welle gleich überspült hatte.
Celeste, meine Geliebte Celeste, dachte er voller Schmerz. Aber was geschehen war, war geschehen. Die Zeit ließ sich nicht zurückdrehen. Arquanteur hatte in einem schicksalhaften Augenblick eine Entscheidung getroffen und dabei gewusst, dass sie unwiderruflich sein würde. Unwiderruflich wie der Tod.
Zwischendurch wanderte sein Blick zur Uhr.
Nicht mehr lange und die Nacht war vorbei.
Du wirst dich entscheiden müssen, was mit Latraque geschehen soll!, meldete sich eine ziemlich nüchterne Stimme in ihm. Willst du einen Haufen Asche, der dir nichts mehr nützen wird - oder einen weiteren Sklaven?
Arquanteur erschrak ein wenig über den eiskalten Pragmatiker in ihm.
Man wird immer auch durch seine Gegner geprägt!, hallte es bitter in ihm wider. Und dein Gegner ist das Böse an sich...
Arquanteur fühlte sich unsagbar schwach. Zu schwach, um in den kommenden Auseinandersetzungen bestehen zu können. Er musste weitere Sklaven durch
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