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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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beinahe vernichtet hatte.
    Die Versuchung war für Petra groß, diese Situation für einen weiteren Versuch zu nutzen, sich Chase' Platz in der Hierarchie zu erobern. Voraussetzung war natürlich, dass Arquanteur ausgeschaltet worden war...
    Ich könnte Chase in einem Augenblick der Schwäche befehlen, sich mit seinem Hiebmesser selbst zu enthaupten!, dachte sie.
    Aber sie erinnerte sich noch zu gut an die eisige, ja, grimmige Abmahnung, die ihr Franz von Radvanyi damals hatte zuteil werden lassen. Er würde mich vernichten, wenn ich irgend etwas in dieser Richtung versuchen würde!, ging es ihr durch den Kopf. Mal davon abgesehen, dass es vielleicht gar nicht klappt!
    "Dahinten ist der Lift!", meinte Chase und deutete mit der Hand. Er zog seine Lederjacke bis oben hin zu.
    Darunter trug er neben dem Hiebmesser auch eine Automatik mit Schalldämpfer. Er brauchte eine Distanzwaffe, die ausreichte, Arquanteur zu töten. Zwar war Chase kein sonderlich guter Schütze, aber die Laserzielerfassung machte das Treffen eigentlich nicht schwerer als bei einem Computerspiel. Und wenn sie Arquanteur in seiner Wohnung antrafen, war die Entfernung ja auch nicht sonderlich groß.
    "Heh, bleib stehen, du Bastard!", hallte eine Stimme zwischen den kahlen Wänden der Tiefgarage wider.
    Ein tierisches Knurren folgte.
    Chase drehte sich herum.
    Petra ebenfalls.
    "Emilio!", flüsterte Chase grimmig.
    Emilio klappte die Tür eines Wagens zu. Es handelte sich um ein typisches New Yorker Taxi-Cab. Der Taxi-Driver saß allerdings auf dem Beifahrersitz. Das Neonlicht beleuchtete sein zur Maske erstarrtes Gesicht. Die Kehle war aufgerissen.
    "Diese Sache werde ich wohl erst regeln müssen!", meinte Chase düster an Petras Adresse gerichtet.
    "Wie kommt der Kerl denn jetzt hier her?"
    "Wundert dich das wirklich? Er ist dafür instruiert, mich umzubringen. Und kennt mich gut genug, um jederzeit die Verfolgung aufnehmen zu können.
    Vielleicht verfolgt er uns seit dem Empire State Building, ohne dass wir es merkten!"
    "Oder sein Herr und Meister hat ihn mental gerufen."
    "Hey, was ist das denn! Du denkst ja richtig mit!"
    "Spar dir deinen Mumienhumor!"
    "Danke für die Blumen. Wie wär's denn, wenn du mal versuchst, seinen Gehorsam zu erzwingen? Dann hätten wir im Handumdrehen einen Verbündeten..."
    "Hat wenig Sinn!"
    "Versuch es, verdammt noch mal! Wir haben verflucht wenig Zeit!"
    Emilio näherte sich.
    Wieder entrang sich ein tierisches Knurren seiner Kehle. Chase ahnte, dass eine Verwandlung unmittelbar bevorstand. Chase zog die Automatik und das Hiebmesser.
    Der Ärger war wohl nicht zu vermeiden.
    "Stehen bleiben!!", rief Petra.
    Aber offenbar war die Suggestion, die bei ihm angewendet worden war, zu stark. Petra hatte keinerlei Einfluss auf Emilio. Chase hatte es schon befürchtet.
    Emilios Gesicht veränderte sich. Die Mundpartie trat hervor. Raubtierzähne bildeten sich. Außerdem ein gewaltiger, haariger Kopf, der einem Zwitterwesen zwischen Wolf und Löwe gehören mochte.
    Seine Arme wurden zu mächtigen Pranken. Sein Oberkörper weitete sich. Die Kleidung platzte. Eine so weitgehende Verwandlung hatte Emilio in Chase'
    Gegenwart noch nie vollführt. Er ging auf die Knie.
    Sein Körper dehnte sich noch weiter aus, die Jackettnähte platzten. Die einzelnen Teile des Schnittmusters fielen von ihm ab. Ein haariger, tierischer Körper kam darunter zum Vorschein.
    Petra lief weg.
    Chase hörte ihre Schritte hinter sich.
    Feige Luxus-Ratte!, dachte er. Aber vielleicht war es ganz gut so, dass sie das Weite suchte. In ihren Pumps war sie ohnehin nicht sonderlich schnell. Und das eng anliegende Kleid, das sie trug, war von dem Modezar, der es als ein Unikat designed hatte, auch nicht unbedingt als Jogging-Dress entworfen worden. Petra war eine erbärmliche, ziemlich kraftlose Kämpferin. Und vielleicht brauchte Chase sie ja tatsächlich noch im Kampf gegen Arquanteur, der eigentlichen Auseinandersetzung, auf die es ankam.
    Als der eigenartige Tiermensch, zu dem Emilio jetzt geworden war, auf Chase zustürmte, feuerte dieser seine Schalldämpfer-Waffe auf den Gegner ab. Mehrere Schüsse jagte er durch den lang gezogenen Lauf. Emilio wurde in seinem Lauf durch die Wucht der Geschosse gestoppt, jaulte wie ein Wolf auf, stieß einen heiseren Schrei aus, der gerade noch genug Menschenähnliches an sich hatte, um einen schaudern zu lassen.
    Emilio - oder das unheimliche Tierwesen, zu dem er mutiert war - rollte sich auf dem Boden herum. Offenbar

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